MySpox NBA Line der Woche
15.04.2011 um 12:29 Uhr
Geschrieben von arm3nia
Preview: Heat vs. Sixers II
Hier geht's zu Teil 1
Stärken und Schwächen
Die "Big 3" und der Rest
Die größte Waffe der Heat sind natürlich die "Big 3". Zwei Spieler mit MVP-, einer einer mit All Star-Niveau. Erwischt jemand des Dreigestirns einen schlechten Tag, springt ein anderer ein. Auch die Abstimmung und Rollenverteilung zwischen den drei Superstars klappt gefühlt mit jedem Spiel besser. Mehr muss zu den Qualitäten von James, Wade und Bosh an dieser Stelle wohl kaum geschrieben werden.
Beschäftigen wir uns also lieber damit, wie sich die Leistungen der einzelnen Spieler auf das gesamte Team auswirken. Und auch hier kann man es im Prinzip kurz machen: in nahezu jeder wichtigen Statistik stehen die Heat in den Top 10 der Liga. Besonders erwähnenswert ist hierbei jedoch die Feldwurfquote. Denn Miami hat nicht nur die zweitbeste Trefferquote der Liga (48.1%), sondern sorgt außerdem noch dafür, dass die Gegner im Schnitt über die Saison gesehen die zweitmeisten Würfe in der NBA verballern (nur 43.3 FG%). Ähnlich verhält es sich bei den Rebounds: auch hier konnten die Gegner pro Spiel die zweitwenigsten Boards abgreifen (39.2). In Sachen zugelassene Blocks ist man sogar Ligaprimus (3.00).
Und wenn man sich nun noch die Playofferfahrung der zwei Hauptprotagonisten Miamis vor Augen führt, dürfte spätestens klar sein: the Heat are on fire! Zumindest theoretisch,..
..denn wie das in der Praxis aussehen wird, darf zumindest aktuell noch bezweifelt werden. So hat beispielsweise LeBron James in der abgelaufenen Saison, gerade während der Niederlagenserie Anfang März, einige oft extrem wild wirkende Würfe in der Crunchtime daneben gesetzt. Allzu viele knappe Spiele, in denen er sein ruhiges Händchen hätte beweisen können, gab es im Anschluss nicht mehr. Ob sich dies allerdings tatsächlich als Schwachstelle herausstellen wird, muss abgewartet werden.
Bei einer anderen Schwäche hingegen ist dies nicht der Fall, da sie seit Tag 1 der neuen Heat existent ist: die fehlende Tiefe im Kader. Mike Bibby und Zydrunas Ilgauskas in der Starting Five eines Contenders, dazu die mit Abstand schwächste Bank aller Titelanwärter und der vermeintlich viertbeste Mann Udonis Haslem mimt den Langzeitverletzten. Ein Risiko, dass man zwar von Beginn an einkalkulieren musste, doch deshalb nicht weniger weh tun würde, sollte es mit dem Ring nicht klappen.
Das Kollektiv und der Superstar
Während sich die Miami Heat in erster Linie über die "Big 3" definieren, steht Philadelphia wie kaum ein anderes Team in der NBA für das funktionierende Kollektiv. Nicht umsonst betitelte LeBron James höchstpersönlich die 76ers jüngst als "die Denver Nuggets des Ostens," und bringt den größten Trumpf der Sixers anschließend auf den Punkt: "da gibt es keinen Superstar, doch dafür einen ganzen Haufen talentierter Jungs, so dass du dich nie nur auf einen Spieler konzentrieren kannst." Um dies mit Zahlen zu belegen, genügt ein kurzer Blick auf die Player-Stats der abgelaufenen Regular Season. Denn nach den Denver Nuggets (D. Gallinari, 14.7 PPG) haben die Philadelphia 76ers den zweitschwächsten Topscorer aller Teams: Elton Brand erzielte im Schnitt exakt 15 Punkte pro Spiel. Ein Nachteil? Nicht zwingend.
Denn nach Elton Brand gibt es gleich fünf Spieler, die ebenfalls zweistellig gescort haben. Es passierte zudem auch nicht selten, dass ESPN in fünf aufeinander folgenden Spielen fünf verschiedene Top-Spieler auf Seiten der Sixers gekürt hat. Und gerade diese Unberechenbarkeit hat so manchem Gegner schon in die Knie gezwungen.
Wirft man einen Blick in die Statistikzentrale, fällt vor allem Eines auf: die Philadelphia 76ers produzieren die wenigsten Turnover der gesamten Liga (13.0). Gerade ob der recht unerfahrenen Spieler im Backcourt ist dies sicherlich überraschend. Überhaupt könnte diese Unbekümmertheit zumindest nicht von Nachteil sein. Jeder erwartet einen klaren Sieg der Heat, man hat also nichts zu verlieren.
Doch steckt genau darin auch die größte Gefahr. Die Gefahr, regelrecht deklassiert zu werden. Denn Playofferfahrung sucht man bei den 76ers ebenso vergebens wie einen richtigen Franchise-Player, der die Verantwortung im entscheidenden Moment auf sich nimmt und fast immer die richtigen Entscheidungen zu treffen weiß. So wird man wohl auch in der Postseason den ein oder anderen unüberlegten Spielzug zu sehen bekommen, was in der Regular Season schon so manches Spiel entschieden hat.
Schlüsselduell an der Seitenlinie
Auf der einen Seite steht der 59-jährige Doug Collins, der bereits die neunte Saison als Headcoach absolviert und sein Team zum 6. Mal in die Postseason geführt hat. Auf der Anderen der 40-jährige Erik Spoelstra, der 2008 von Pat Riley zum Headcoach der Heat befördert wurde und seitdem immerhin jedes Jahr die erste Runde der Playoffs erreichte, wenn dann auch stets umgehend Endstation war. Doch das Alter und die Erfahrung sind bei weitem nicht der einzige Unterschied zwischen den beiden Lehrmeistern.
Speziell in Sachen Standing in der jeweiligen Franchise tun sich doch gewaltige Differenzen auf. Während das Front Office in Philadelphia nach sechs gescheiterten Versuchen in Persona Doug Collins nun endlich den richtigen Mann für die Entwicklung der recht jungen Truppe gefunden zu haben scheint, ist Spoelstra in Florida alles andere als unumstritten. Nein, vielmehr schien es zwischenzeitlich nur eine Frage der Zeit zu sein, ehe Pat Riley wieder selbst das Zepter in die Hand nehmen würde - zu sympathisch und zu antiautoritär sei der 40-jährige, hieß es von einigen Seiten. Doch letztendlich stimmten die Resultate, und Spoelstra durfte bleiben.
Nun darf man also gespannt sein, wie dieser in den Playoffs auftreten wird.
Hat er in den entscheidenden Phasen die richtigen Ideen und vor allem die Durchsetzungskraft, diese 1:1 umsetzen zu lassen?
Diese Frage stellt sich in der Stadt der brüderlichen Liebe nicht. Collins' Autorität ist uneingeschränkt, der Lehrmeister findet in der Regel das gesunde Maß zwischen gewissen Freiheiten und absolutem Gehorsam seiner Youngstars.
Das Duell an der Seitenlinie dürfte also brisant werden, doch entscheidend wird trotz allem die On-Court-Performance sein,..
Fazit und Prognose
..und hier ist klar: Die Heat halten alle Trümpfe in der Hand. Am Einzug in die Conference-Semis dürfte nicht mal in Cleveland gezweifelt werden.
Doch zumindest die Hoffnung, dass die 76ers den zweiten Sweep durch die Heat in dieser Spielzeit verhindern können, besteht. Allerdings ist auch klar: Die Sixers brauchen die bestmöglichen Ideen von Holiday, den perfekten Touch von Meeks, All Star-Form von Igoudala und Brand, einen guten Tag von Hawes sowie maximale Bench-Production - kurzum: das perfekte Spiel - um dies verwirklichen zu können.
Allein mir fehlt der Glaube..
Prognose: Heat in 4
Stärken und Schwächen
Die "Big 3" und der Rest
Die größte Waffe der Heat sind natürlich die "Big 3". Zwei Spieler mit MVP-, einer einer mit All Star-Niveau. Erwischt jemand des Dreigestirns einen schlechten Tag, springt ein anderer ein. Auch die Abstimmung und Rollenverteilung zwischen den drei Superstars klappt gefühlt mit jedem Spiel besser. Mehr muss zu den Qualitäten von James, Wade und Bosh an dieser Stelle wohl kaum geschrieben werden.
Beschäftigen wir uns also lieber damit, wie sich die Leistungen der einzelnen Spieler auf das gesamte Team auswirken. Und auch hier kann man es im Prinzip kurz machen: in nahezu jeder wichtigen Statistik stehen die Heat in den Top 10 der Liga. Besonders erwähnenswert ist hierbei jedoch die Feldwurfquote. Denn Miami hat nicht nur die zweitbeste Trefferquote der Liga (48.1%), sondern sorgt außerdem noch dafür, dass die Gegner im Schnitt über die Saison gesehen die zweitmeisten Würfe in der NBA verballern (nur 43.3 FG%). Ähnlich verhält es sich bei den Rebounds: auch hier konnten die Gegner pro Spiel die zweitwenigsten Boards abgreifen (39.2). In Sachen zugelassene Blocks ist man sogar Ligaprimus (3.00).
Und wenn man sich nun noch die Playofferfahrung der zwei Hauptprotagonisten Miamis vor Augen führt, dürfte spätestens klar sein: the Heat are on fire! Zumindest theoretisch,..
..denn wie das in der Praxis aussehen wird, darf zumindest aktuell noch bezweifelt werden. So hat beispielsweise LeBron James in der abgelaufenen Saison, gerade während der Niederlagenserie Anfang März, einige oft extrem wild wirkende Würfe in der Crunchtime daneben gesetzt. Allzu viele knappe Spiele, in denen er sein ruhiges Händchen hätte beweisen können, gab es im Anschluss nicht mehr. Ob sich dies allerdings tatsächlich als Schwachstelle herausstellen wird, muss abgewartet werden.
Bei einer anderen Schwäche hingegen ist dies nicht der Fall, da sie seit Tag 1 der neuen Heat existent ist: die fehlende Tiefe im Kader. Mike Bibby und Zydrunas Ilgauskas in der Starting Five eines Contenders, dazu die mit Abstand schwächste Bank aller Titelanwärter und der vermeintlich viertbeste Mann Udonis Haslem mimt den Langzeitverletzten. Ein Risiko, dass man zwar von Beginn an einkalkulieren musste, doch deshalb nicht weniger weh tun würde, sollte es mit dem Ring nicht klappen.
Das Kollektiv und der Superstar
Während sich die Miami Heat in erster Linie über die "Big 3" definieren, steht Philadelphia wie kaum ein anderes Team in der NBA für das funktionierende Kollektiv. Nicht umsonst betitelte LeBron James höchstpersönlich die 76ers jüngst als "die Denver Nuggets des Ostens," und bringt den größten Trumpf der Sixers anschließend auf den Punkt: "da gibt es keinen Superstar, doch dafür einen ganzen Haufen talentierter Jungs, so dass du dich nie nur auf einen Spieler konzentrieren kannst." Um dies mit Zahlen zu belegen, genügt ein kurzer Blick auf die Player-Stats der abgelaufenen Regular Season. Denn nach den Denver Nuggets (D. Gallinari, 14.7 PPG) haben die Philadelphia 76ers den zweitschwächsten Topscorer aller Teams: Elton Brand erzielte im Schnitt exakt 15 Punkte pro Spiel. Ein Nachteil? Nicht zwingend.
Denn nach Elton Brand gibt es gleich fünf Spieler, die ebenfalls zweistellig gescort haben. Es passierte zudem auch nicht selten, dass ESPN in fünf aufeinander folgenden Spielen fünf verschiedene Top-Spieler auf Seiten der Sixers gekürt hat. Und gerade diese Unberechenbarkeit hat so manchem Gegner schon in die Knie gezwungen.
Wirft man einen Blick in die Statistikzentrale, fällt vor allem Eines auf: die Philadelphia 76ers produzieren die wenigsten Turnover der gesamten Liga (13.0). Gerade ob der recht unerfahrenen Spieler im Backcourt ist dies sicherlich überraschend. Überhaupt könnte diese Unbekümmertheit zumindest nicht von Nachteil sein. Jeder erwartet einen klaren Sieg der Heat, man hat also nichts zu verlieren.
Doch steckt genau darin auch die größte Gefahr. Die Gefahr, regelrecht deklassiert zu werden. Denn Playofferfahrung sucht man bei den 76ers ebenso vergebens wie einen richtigen Franchise-Player, der die Verantwortung im entscheidenden Moment auf sich nimmt und fast immer die richtigen Entscheidungen zu treffen weiß. So wird man wohl auch in der Postseason den ein oder anderen unüberlegten Spielzug zu sehen bekommen, was in der Regular Season schon so manches Spiel entschieden hat.
Schlüsselduell an der Seitenlinie
Auf der einen Seite steht der 59-jährige Doug Collins, der bereits die neunte Saison als Headcoach absolviert und sein Team zum 6. Mal in die Postseason geführt hat. Auf der Anderen der 40-jährige Erik Spoelstra, der 2008 von Pat Riley zum Headcoach der Heat befördert wurde und seitdem immerhin jedes Jahr die erste Runde der Playoffs erreichte, wenn dann auch stets umgehend Endstation war. Doch das Alter und die Erfahrung sind bei weitem nicht der einzige Unterschied zwischen den beiden Lehrmeistern.
Speziell in Sachen Standing in der jeweiligen Franchise tun sich doch gewaltige Differenzen auf. Während das Front Office in Philadelphia nach sechs gescheiterten Versuchen in Persona Doug Collins nun endlich den richtigen Mann für die Entwicklung der recht jungen Truppe gefunden zu haben scheint, ist Spoelstra in Florida alles andere als unumstritten. Nein, vielmehr schien es zwischenzeitlich nur eine Frage der Zeit zu sein, ehe Pat Riley wieder selbst das Zepter in die Hand nehmen würde - zu sympathisch und zu antiautoritär sei der 40-jährige, hieß es von einigen Seiten. Doch letztendlich stimmten die Resultate, und Spoelstra durfte bleiben.
Nun darf man also gespannt sein, wie dieser in den Playoffs auftreten wird.
Hat er in den entscheidenden Phasen die richtigen Ideen und vor allem die Durchsetzungskraft, diese 1:1 umsetzen zu lassen?
Diese Frage stellt sich in der Stadt der brüderlichen Liebe nicht. Collins' Autorität ist uneingeschränkt, der Lehrmeister findet in der Regel das gesunde Maß zwischen gewissen Freiheiten und absolutem Gehorsam seiner Youngstars.
Das Duell an der Seitenlinie dürfte also brisant werden, doch entscheidend wird trotz allem die On-Court-Performance sein,..
Fazit und Prognose
..und hier ist klar: Die Heat halten alle Trümpfe in der Hand. Am Einzug in die Conference-Semis dürfte nicht mal in Cleveland gezweifelt werden.
Doch zumindest die Hoffnung, dass die 76ers den zweiten Sweep durch die Heat in dieser Spielzeit verhindern können, besteht. Allerdings ist auch klar: Die Sixers brauchen die bestmöglichen Ideen von Holiday, den perfekten Touch von Meeks, All Star-Form von Igoudala und Brand, einen guten Tag von Hawes sowie maximale Bench-Production - kurzum: das perfekte Spiel - um dies verwirklichen zu können.
Allein mir fehlt der Glaube..
Prognose: Heat in 4
Aufrufe: 1573 | Kommentare: 15 | Bewertungen: 7 | Erstellt:15.04.2011
ø 8.6
KOMMENTARE
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16.04.2011 | 14:46 Uhr
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kaka303 : @ timbo
naja new orleans - lakers wird auch nicht viel spannender , zudem fällt west ja bei NOLA auch noch aus
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16.04.2011 | 14:39 Uhr
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Timbo50 :
feines ding arm3nia!auch die länge gefällt! fein bei nem käffchen durchgelesen...
bin gespannt ob hawes es schafft mal mehr die D der Heat zu "stretchen" für iggy und den rest... wenn das geschieht und der rest wirklich nen klasse tag hat sage ich die chancen auf 1 sieg stehen gut...
sonst ist das matchup das langweiligste mit bulls vs pacers der gesamten playoffs
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15.04.2011 | 23:00 Uhr
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ich sage die heat machens in 5. die sixers werden zu hause sicher einen sieg sich holen.
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15.04.2011 | 19:27 Uhr
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am besten sogar ein paar understatement siege mit +20 Differenz.
was ich von den Playoffs erwarte kann man ja anhand meines Pics sehen...
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15.04.2011 | 17:04 Uhr
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kaka303 :
gut geschriebener Blog
und auch alles sehr realistisch .
Da Philly mein Lieblingsteam im Osten ist , hoffe ich zumindest auf einen vll. auch auf zwei Siege.
Die einzige Chance sehe ich nur darin, dass die Bank der 76ers die der Heat ordentlich niedermacht und man das im Verlauf des Spiels gegen die Big 3 behaupten kann.
Meine größte Sorge ist allerdings das Rebounden :
Im letzten Spiel war eindeutig zu sehen welche Reboundüberlegenheit die Heat gegenüber den 76er hatten.
Hätte Philly doch nur einen Center der die Heat ein wenig mehr "kitzeln" könnte
Mein Tipp : Heat in 5
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15.04.2011 | 15:34 Uhr
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arm3nia :
Danke für das Lob so far.Mir selbst ist der Blog ehrlich gesagt auch zu lang.
Wird Zeit dass Spox die Zeichenbegrenzung mal auf 10.000 oder so hochschraubt, dann hätte ich auch sinnvoll rauskürzen können.
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15.04.2011 | 14:30 Uhr
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Hast alles gesagt, was zu sagen war, kann man nichts mehr hinzufügen. Alles andere als n Sweep der Heat würde mich schon etwas überraschen. Aber vielleicht reichts ja doch irgendwie für nen Sieg der Sixers!
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15.04.2011 | 13:53 Uhr
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Jasper32 :
Ich bin sehr gespannt, was die Heat zeigen. Der Sieg sollte schon am Ende stehen, aber so chancenlos sehe ich die 76ers nicht. Mit gutem Teamplay kann man die Schwachstellen der Heat ausnutzen und ich traue ihnen zu, dass sie 1-2 Spiele gewinnen.
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15.04.2011 | 13:25 Uhr
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Statistik
meine hoffnung liegt in cp3
er gegen fisher... vllt. kriegt er es ja spannend hin!