13.03.2012 um 08:51 Uhr
Geschrieben von Rockstady
Pässe als Kommunikationsmittel
Bei der Evolution auf dem Weg „zum besseren Fußballteam" habe ich eine neue Stufe definiert. Neben taktischen Grundfertigkeiten, Pressing, Doppeln und sonstigen Verbundmaßnahmen, kommen wir heute zum wahrscheinlich wichtigsten Mittel im Fußball: dem Passspiel. Natürlich sind uns allen die Grundfähigkeiten darüber durchaus bekannt, allerdings gibt’s kleine Nuancen, die einen guten von einem sehr guten Spieler unterscheiden. Unser heutiges Thema dreht sich um die Perfektion des Passspiels und damit um das implizite Leiten des Spiels: Pässe als Kommunikationsmittel (PaK).
Aufgeschnappt habe ich den Gedanken in einem älteren Artikel über das Vorbild wohl fast aller Teams, sozusagen das TEAM himself, der FC Barcelona. Dort wurde aber nicht tief darauf eingegangen, sondern mehr oder weniger nur das Stichwort selbst erwähnt. Meine Überlegungen dazu möchte ich heute vorstellen und präsentieren.
Insgesamt versucht man durch dieses Mittel, die Kommunikation, Kommandos, Informationen über freie Räume, anrückende Gegenspieler alles in den Pass selbst hinein zu legen. Bis zur Umsetzung dieses Mittels vergeht mit Sicherheit eine lange Zeit und es kann nicht von jedem Team / Spieler umgesetzt werden. Viele Einflussfaktoren wie die Technik einzelner Spieler, deren Laufbereitschaft, Fähigkeit zum Vorausdenken, Handlungsschnelligkeit, aber auch externe Faktoren wie die Beschaffenheit des Platzes haben auf die Umsetzung großen Einfluss. Ich möchte trotzdem die Prinzipien mitteilen, damit wenigstens theoretisch verständlich ist, was dadurch erreicht werden könnte.
Anmerkung: Auf den Bildern soll die Dicke der Pfeile die Stärke des Passes darstellen. Dickere Pfeile deuten auf einen stärker gespielten Pass hin.
Zunächst ein einfaches Beispiel: Innenverteidiger (IV) hat den Ball im Abwehrverbund, ein Spieler des defensiven Mittelfelds (DM) bietet sich durch Entgegenlaufen zum Passspiel an. IV würde in dem Fall dem DM einen Pass spielen und ihm eventuell noch zurufen, ob dieser Zeit hat oder sich ein Gegenspieler nähert. Durch das neue PaK-Prinzip, soll der DM vom IV mit dem Pass implizit geleitet und gesteuert werden. Soll heißen, er passt ihm den Ball je nach Situation anders zu. Hat der DM Zeit den Ball anzunehmen, wird der Pass stark und mit Druck in den Fuß gespielt (siehe 1). Hat der DM einen Gegenspieler hinter sich, wird der Ball leicht gespielt und lockt den DM zum Entgegenkommen, um den Ball gleich wieder prallen zu lassen (siehe 2).
Erweitert man das einfache Beispiel, kann man daran gut die Steuerung der Spielverlagerung zeigen. Der IV hat von seiner Perspektive den Überblick über die Situation, die sich im Rücken von DM abspielt. Da das Spiel nicht unbedingt immer abgebremst bzw. verschleppt werden soll, kann der IV durch einen gezielten Pass auf den DM diesen so steuern, dass er sich in eine Richtung bewegt und das Spiel somit automatisch dynamisch gestaltet. Sieht der IV, dass sich rechts im Rücken von DM ein Gegenspieler befindet, spielt er ihn nicht leicht für einen Doppelpass (siehe 2), sondern stark in den nun freien Raum, also vom DM aus gesehen zu dessen linker Seite (siehe 3). So kann der DM den Ball beispielsweise mit seinem linken Fuß annehmen und mit dem rechten Fuß sofort in den freien Raum mitnehmen. Gleiches gilt für die andere Seite, also wenn DM von dessen linker Seite attackiert wird, spielt IV den Ball zu dessen rechter Seite (siehe 4). In der Realität müssen selbstverständlich noch die restlichen Gegenspieler beachtet werden. Ein Fehlpass im Spielaufbau kann oftmals fatale Folgen mit sich bringen. Bevor also die etwas riskanteren Varianten 3 und 4 gewählt werden, ist eventuell ein „Sicherheitspass" wie in Variante 2 bevor zu ziehen.
Weiter zu Teil 2
Aufgeschnappt habe ich den Gedanken in einem älteren Artikel über das Vorbild wohl fast aller Teams, sozusagen das TEAM himself, der FC Barcelona. Dort wurde aber nicht tief darauf eingegangen, sondern mehr oder weniger nur das Stichwort selbst erwähnt. Meine Überlegungen dazu möchte ich heute vorstellen und präsentieren.
Insgesamt versucht man durch dieses Mittel, die Kommunikation, Kommandos, Informationen über freie Räume, anrückende Gegenspieler alles in den Pass selbst hinein zu legen. Bis zur Umsetzung dieses Mittels vergeht mit Sicherheit eine lange Zeit und es kann nicht von jedem Team / Spieler umgesetzt werden. Viele Einflussfaktoren wie die Technik einzelner Spieler, deren Laufbereitschaft, Fähigkeit zum Vorausdenken, Handlungsschnelligkeit, aber auch externe Faktoren wie die Beschaffenheit des Platzes haben auf die Umsetzung großen Einfluss. Ich möchte trotzdem die Prinzipien mitteilen, damit wenigstens theoretisch verständlich ist, was dadurch erreicht werden könnte.
Anmerkung: Auf den Bildern soll die Dicke der Pfeile die Stärke des Passes darstellen. Dickere Pfeile deuten auf einen stärker gespielten Pass hin.
Zunächst ein einfaches Beispiel: Innenverteidiger (IV) hat den Ball im Abwehrverbund, ein Spieler des defensiven Mittelfelds (DM) bietet sich durch Entgegenlaufen zum Passspiel an. IV würde in dem Fall dem DM einen Pass spielen und ihm eventuell noch zurufen, ob dieser Zeit hat oder sich ein Gegenspieler nähert. Durch das neue PaK-Prinzip, soll der DM vom IV mit dem Pass implizit geleitet und gesteuert werden. Soll heißen, er passt ihm den Ball je nach Situation anders zu. Hat der DM Zeit den Ball anzunehmen, wird der Pass stark und mit Druck in den Fuß gespielt (siehe 1). Hat der DM einen Gegenspieler hinter sich, wird der Ball leicht gespielt und lockt den DM zum Entgegenkommen, um den Ball gleich wieder prallen zu lassen (siehe 2).
Erweitert man das einfache Beispiel, kann man daran gut die Steuerung der Spielverlagerung zeigen. Der IV hat von seiner Perspektive den Überblick über die Situation, die sich im Rücken von DM abspielt. Da das Spiel nicht unbedingt immer abgebremst bzw. verschleppt werden soll, kann der IV durch einen gezielten Pass auf den DM diesen so steuern, dass er sich in eine Richtung bewegt und das Spiel somit automatisch dynamisch gestaltet. Sieht der IV, dass sich rechts im Rücken von DM ein Gegenspieler befindet, spielt er ihn nicht leicht für einen Doppelpass (siehe 2), sondern stark in den nun freien Raum, also vom DM aus gesehen zu dessen linker Seite (siehe 3). So kann der DM den Ball beispielsweise mit seinem linken Fuß annehmen und mit dem rechten Fuß sofort in den freien Raum mitnehmen. Gleiches gilt für die andere Seite, also wenn DM von dessen linker Seite attackiert wird, spielt IV den Ball zu dessen rechter Seite (siehe 4). In der Realität müssen selbstverständlich noch die restlichen Gegenspieler beachtet werden. Ein Fehlpass im Spielaufbau kann oftmals fatale Folgen mit sich bringen. Bevor also die etwas riskanteren Varianten 3 und 4 gewählt werden, ist eventuell ein „Sicherheitspass" wie in Variante 2 bevor zu ziehen.
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Aufrufe: 4247 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 3 | Erstellt:13.03.2012
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