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Liga-Lehren


Gründer: Voegi | Mitglieder: 65 | Beiträge: 1
12.09.2010 um 20:01 Uhr
Geschrieben von Voegi
Liga-Lehren III


Hart aber fair

Wer meint, die Liga-Lehren seien bislang zu unpolitisch gewesen, hat Recht. Aber das ändert sich – ab sofort! Die dritte Ausgabe der dritten LL-Legislaturperiode mit allerlei politischem Nonsens. Wenn Sport auf politische Wirklichkeit trifft:

Unverständlich
Ja, die Bundesliga ist wie Politik. Versteht doch alles kein Mensch mehr. Vaueffbäh, Schlacke und VW-McClaren mit kumulierten 0 Punkten nach 3 Spieltagen, dafür Hannovers Weltauswahl so gut wie in der Champions League. Die Niederrhein-Borussia mit doppelter Nullvier-Demontage: Erst Bayer nullvier abgeschossen und nun selbst nullvier untergegangen. Und sogar der Effzeh klüngelte sich gegen die Spezis aus Pauli zu drei Punkten. Kurzum: Ein Spieltag so surreal wie eine Liebesnacht mit Claudia Roth! Selbst die Bayern kommen an Bremens neuem Traumdefensivduo Pasödl nicht vorbei, spielen nur nullnull – und das an Kaisers Geburtstag. Da fragt man sich doch unweigerlich nach dem Warum: Weltwirtschaftskrise? Klimawandel? Oder doch wieder nur Neid und Missgunst? Wahrscheinlich hat sich der Fußballgott nach all der Kritik und unter dem Druck der Öffentlichkeit einfach aus der Bundesliga zurückgezogen. Macht man jetzt ja so.

Affäre Metze
Nicht nur in der hohen Politik wird gemauschelt, intrigiert und gebarschelt, was die Schwarzen Kassen so hergeben. Die großen Affären machen tatsächlich auch vor der vermeintlich so harmlosen Bundesliga nicht Halt. So gab der gewohnt auffallend gut informierte IM Ossi in einem seiner jüngsten Berichte die neuesten Abhörprotokolle aus dem Dortmunder Politbüro bekannt. Danach handelt es sich bei Chris Metze mitnichten um einen überlaufenden Konvertiten, sondern um einen skrupellosen Spion, dessen Auftrag allein darin besteht, den sportlichen Aufstieg des königsblauen Klassenfeindes durch konsequente Abwehrsabotage zu vereiteln. IM Stehlampe (oder im Fachjargon: Zecken-Guillaume) wurde von Magath, der diese Gerüchte natürlich auch vernommen hat, im Hoffenheim-Spiel auf die rechte Abwehrseite verwiesen. Nicht nur, weil er dort weniger Schaden anrichten kann, sondern weil ihn der Coach da von der Trainerbank aus besser im Auge hat. Konsequenterweise wechselte er ihn dann zur Halbzeitpause raus – durch den Seitenwechsel geriet Stehlampe aus dem Blickfeld. Ein Risiko, das sich selbst ein Hasardeur wie Felix Magath nicht leisten kann. Gebracht hat's allerdings nix: 0:2 beim Fußball-Prof. Aber vielleicht ist Magath ja eben auch nur ein Spitzel des VW-Konzerns ist, dessen Mission darin besteht, die sportlichen Gegner systematisch in den Bankrott zu kaufen… IM Ossi wird's schon wissen.

Knockout
Machen wir uns nichts vor: Diese ganzen schadenfrohen Scherze über Mankomania-Magath, seine krankhafte Kaufsucht und die Schalker Krise sind platt, abgenutzt, billig – und doch ein nicht enden wollender Quell erquickender Freude. Also hauen wir noch einen raus: Er schlägt dauernd zu, landet praktisch nie einen Volltreffer und kassiert eine Niederlage nach der anderen. Klingt ein bisschen wie der Lebenslauf von Axel Schulz, ist aber der derzeitige Profilstatus von unserer Resterampensau Felix. Und wahrscheinlich wäre er inzwischen auch froh, wenn mit zwei blauen Augen davonkäme.

Liberal
Im Traineramt des HSV herrschte zuletzt ja eine Fluktuation, wie wir so bislang nur von Italiens Ministerpräsidenten kannten. Manche meinen dagegen, die Personalpolitik der Hanseaten erinnere doch schwer an die Parteiprogramme der FDP: Heute aufgestellt, um morgen unter den Zwängen der Wirklichkeit wieder eingestampft zu werden. Und tatsächlich: Bei genauerem Hinsehen offenbart die Hamburger Laienspieltruppe unübersehbare Parallelen zu unseren allseits geschätzten Lieblingsliberalen: Der coole Armin an der Seitenlinie besticht durch das verstörende Charisma eines Dirk Niebel, Fußball-Opa Zénil Roberto wartet mit Hans-Dietrich Genschers Lebenserfahrung auf, Frank Rost besitzt schon lange die Sympathiewerte eines Guido Westerwelle und David Jarolim fällt in guter alter Möllemann-Tradition schon mal gern zu Boden. Hoho! Böse! Darf man das? Darf man! Denn wir sind schließlich so liberal wie HSV und FDP zusammen und bemerken zum trostlosen 1:1 gegen den Club: Ein Spiel wie Rainer Brüderle – unansehnlich, unverständlich, kaum Tiefe, aber viel Breite, ohne Sinn und Verstand und nüchtern praktisch nicht zu ertragen.

Bundespolitik
Joachim Löw hat die nationale Frage beantwortet und dem Machtvakuum ein Ende bereitet: Philipp Lahm ist neuer Kapitän der Nationalmannschaft. Sollte Michael Ballack aufgrund einer unerwarteten Verletzungspausenpause den Weg zur Auswahltruppe finden, darf er in Erinnerung an alte Zeiten und als Zugeständnis an die Erznostalgiker im Land auch mal wieder die Binde überstreifen. Gegen Kaukasus-Ost lief's aber auch mit Kapitänchen Flip ganz locker: Neuer flog wie ein Adler, Poldi spielte, als wäre er in Köln, Miro, als wäre er nicht in München und Berti sah mal wieder aus wie Berti. Nur der Gelegenheitskapitän wurde im Stadion nicht gesichtet. Aber nicht weil er, wie Netzer-Double Scholl meinte, keine Karte mehr bekommen hatte. Nein, Ballack war das Spiel irgendwie: Zu Lahm!

Töppi
Unser Aushilfscapitano meldete sich dann aber am Samstag zu Wort und nölte Fußball-Deutschland mal eben so in eine gepflegte Septemberdepression. Ballack wirkte so mürrisch – dagegen erscheint selbst Schmolltantchen Frings wie ein lockiger Engel der Lebensfreude. Lag aber vielleicht auch nur am debilen Grinsen des Interview-Partners: ZDF-Harry-Hirsch Töppi Töpperwien kumpelte sich mal wieder weit oberhalb der Fremdschämgrenze an Häuptling Lazarus heran: "Michael, wir kennen uns schon lange, habe beide am 26. September Geburtstags, sind beide Wagen…" Genau, Töppi: Ihr seid beide Wagen. Ballack ist ein knatternder Oltimer und du bist ein 2CV mit Getriebeschaden. Aber ja, beide Wagen. Hast du schon Recht!

Volksbegehren
Natürlich genügt es uns nicht, hier einfach nur mit schnodderiger Politrhetorik um uns zu werfen. Nein, die Liga-Lehren schalten sich in die gesellschaftliche Debatte ein. Unsere Forderung bezieht sich aber nicht auf so schnöde Themen wie Integrationskurse oder die Laufzeiten von Atomkraftwerken. Wir beschäftigen uns mit dem, was die Menschen in diesem Lande wirklich umtreibt und bitten daher um breite Unterstützung für DAS politische Projekt des laufenden Jahres: Wiederholt die alten Sportschau-Sendungen! Wir wollen endlich wieder Huberty, Adler, Faßbender & Co. – wir wollen Nostalgie und zählen auf Eure Unterstützung! Danke, danke, danke sehr.
Aufrufe: 7704 | Kommentare: 29 | Bewertungen: 50 | Erstellt:12.09.2010
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KOMMENTARE
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tuemme
13.09.2010 | 10:42 Uhr
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tuemme : 
13.09.2010 | 10:42 Uhr
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tuemme : 
"Ein Spiel wie Rainer Brüderle – unansehnlich, unverständlich, kaum Tiefe, aber viel Breite, ohne Sinn und Verstand und nüchtern praktisch nicht zu ertragen."

Ich lieg aufm Boden :D Geil!
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Goleo06
13.09.2010 | 08:44 Uhr
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Goleo06 : 
13.09.2010 | 08:44 Uhr
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Goleo06 : 
Schickes Ding.

"Zenil Roberto"
"mit Kapitänchen Flip war das Spiel zu Lahm!"

Großes Damentennis
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gartenzwerg
13.09.2010 | 08:37 Uhr
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13.09.2010 | 08:37 Uhr
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Sehr fein Voegi!
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Maulwurfen
13.09.2010 | 08:23 Uhr
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Maulwurfen : 
13.09.2010 | 08:23 Uhr
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Maulwurfen : 
Genial
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Büchsenmacher
13.09.2010 | 08:19 Uhr
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13.09.2010 | 08:19 Uhr
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stark wie immer !!

surreale Liebesnacht mit Claudia Roth !!
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIgitt
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sensemc
13.09.2010 | 07:44 Uhr
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sensemc : 
13.09.2010 | 07:44 Uhr
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sensemc : 
"...wie der Lebenslauf von Axel Schulz"
"...kaum Tiefe, aber viel Breite"

Meine Highlights

Gutes Ding, 9 Punkte!
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arm3nia
13.09.2010 | 01:31 Uhr
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arm3nia : 
13.09.2010 | 01:31 Uhr
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arm3nia : 
Äußerst geil mal wieder!
Highlight ganz klar Töppi - der Kerl hat echt nur noch ne Klatsche, aber passt zu den öffentlich-rechtlichen. Der Brüderle-Part is auch top.
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