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VfB-Fans der Zukunft


Gründer: Cicak | Mitglieder: 277 | Beiträge: 171
Von: Joey_VfB
13.04.2014 | 7178 Aufrufe | 26 Kommentare | 7 Bewertungen Ø 8.7
..denn wir gehen niemals runter
Eigentlich Perspektive Champions League
Ein VfB Fan macht den Sammer im eigenen Verein und haut auf den Tisch.

Eigentlichdachte ich, zu meinem VfB sei in den letzten Wochen und Monaten alles gesagt und geschrieben worden.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, das Saisonende abzuwarten, mit der guten Hoffnung auf den Klassenerhalt und mich nicht zu äußern.

Eigentlich.

Bis ich heute über einen Post in der Facebook VfB-Gruppe stolpern durfte, der mich aus allen Wolken fallen ließ. Da scheint doch der böse Herr Basler wirklich auf Sky die Prognose aufgestellt haben, der Verein für Bewegungsspiele, der glorreiche Meister von 2007, würde am Saisonende als Tabellenletzter den Gang in Liga 2 antreten müssen. Was mich aber aufgeschreckt hat, ist nicht die Aussage an sich. Natürlich kommt es auch mir übertrieben vor, so etwas lesen zu müssen. Steht man doch gerade abseits der Abstiegszone, mit dem besten Torverhältnis bis Platz 11, und hat ein gutes Spiel bei heimstarken Gladbachern nur durch Pech nicht in einen Sieg ummünzen können.

Was mich aber viel unerwarteter getroffen hat, ist die Reaktion der VfB-Fans in den Kommentaren.

Der hatte doch bestimmt ein zwei Hefe zu viel!

Da lachen ja die Hühner. was hat denn der für Drogen genommen? Dem ist wohl die Realität abhanden gekommen.

So ernschd zu nehmen wie der Bremer aufm Volksfest!

Natürlich, der gute Alki-Basler, der laut manchen Kommentaren schon als Kicker nix getaugt hat, was der sagt ist natürlich Quatsch und solche arroganten Aussagen, die einem Ex-Bauern nur ähnlich sehen, nimmt man sowieso nicht ernst. Der Grundtenor, wonach man sich um den Klassenerhalt keine Sorgen machen muss - man spiele ja immerhin einen guten Ball unter Huub passt da viel besser. Das geht runter wie Öl, da lacht das Fanherz!

Wir sind einfach zu gut, um abzusteigen.

Bei solchen Aussagen kommt mir das Kotzen. Ich kann das leider nicht politisch korrekter formulieren, ich hoffe man sieht es mir nach. Mir stellt sich auch an sich nur eine Frage:

Was für Drogen werden da in Bad Cannstatt ausgegeben und wie konnte den Schwaben die Realität dermaßen abhanden kommen?

Selbst der eingefleischteste Fan, muss doch die Zeichen sehen. Die Zeiten, in denen der FC Barcelona im Daimler-Stadion Einzug gehalten hat, in denen man in der Rückrunde immer noch das Feld von hinten aufrollen konnte, sind ungefähr so weit entfernt wie Paderborn von Stuttgart. Paderborn? Voraussichtlich in ein paar Wochen eine Reise wert für einen momentanen Erstligisten. Wenn es dann in die Relegation geht, ist das Ganze doch nicht so weit weg, wie man meinen könnte.

(Rein logistisch gesehen, wäre es für den HSV sicher am praktischsten, leider wünsche ich denen aber den direkten Abstieg. Sorry. Ausrutscher.)

Aber zurück zum Thema. Bin leider mal wieder abgeschweift. Also, der VfB aka die Crunchtime Loser. Die, die bei eigener Führung mehr Angst haben zu verlieren als in Rückstand. Wo der Torwart von Albträumen geplagt wird, der Trainer zweimal in einer Saison ersetzt wird. Das Team, das selbst im Schlussspurt der Liga noch munter in den letzten Minuten Punkte verschenkt als sei Weihnachten.Die Jungs, die eigentlich nur durch Pech nicht doppelt so viele Punkte haben und eigentlich in letzter Zeit ordentliche Spiel gemacht haben.

Die, die eigentlich zu gut sind zum Absteigen.

Eigentlich.

Eigentlich bin ich vollkommen überzeugt, dass der Verein es schafft in der Liga zu bleiben. Es gibt da nur einen Gedanken ganz tief drin, der mich in dieser Hinsicht nicht ruhig schlafen lässt. Die Saison geht auf die Zielgerade, der VfB liegt im Abstiegs-Schneckenrennen in Führung. Und plötzlich befällt mich die selbe Urangst, die mich auch gestern schon kurzfristig daran hinderte, in der 90. Minute den Ticker ein letztes Mal an diesem Samstagnachmittag zu aktualisieren. Dieses bittere Erwachen, das diese Saison schon so oft dem sicheren Gefühl einer Führung weichen musste.

Wer sagt, dass dieses Gefühl in der 90. Minute dieser Saison nicht urplötzlich und unerwartet anklopft ,mit 23 Zugtickets nach Paderborn bewaffnet und diesem klassischen Partyverderbergrinsen auf den Lippen?

Keiner in Bad Cannstatt.

Immerhin will der Verein in ein paar Jahren wieder ganz oben mitspielen , der Anspruch muss mittelfristig die Champions League sein. Spieler wie Mario Gomez kann man bei deren Rückkehr gnadenlos auspfeifen, schließlich hätte er das, was er bei Bayern erreicht hat auch bei uns haben können. Unterste Schublade, nur wegen dem Geld so dreist die Seiten zu wechseln.

Es gibt nämlich nur eines, was man im Schwabenland besser kann, als Spiele abzuschenken. Nämlich, sich größer und besser machen als man ist. Ein Trainer, der vor der Saison mahnt, die Ziele seien vielleicht zu hoch gesteckt? Raus damit. Ein neuer Präsident, der große Versprechungen in Richtung Dienstagabendspiele mit Gänsehautatmosphäre verspricht? Aufbruchsstimmung auslöst? Super! Nur her damit!

Jetzt liegt es am Verein, die extrem bedrohliche Situation wahrzunehmen. Nur ordentlich zu spielen wird nicht reichen. Mir wäre es jedenfalls momentan lieber gewesen, ein klassisches Auswärtseinsnull im Ticker zu lesen. Am besten mit dem Hinweis, der VfB habe nur mit Glück den Sieg über die Zeit gebracht.

Wir brauchen jetzt Punkte, und nichts anderes. Von Schönspielen ist noch niemand in der Liga geblieben, am Ende wird abgerechnet, ich könnte das Phrasenschwein jetzt zum Platzen bringen, aber ich denke die Message sollte angekommen sein. Nur drin bleiben, egal wie.

Ansonsten werden mit viel(oh mein Gott noch mehr!) Pech aus den angekündigten Dienstagabenden ganz schnell Montagabendspiele, sport1 statt Sky- und ohne Basler.

Eigentlich ist der Unterschied doch nicht so groß.

Eigentlich.

Ein wenig muss ich mir gerade schon vorkommen wie ein sehr billiger Abklatsch von Matthias Sammer. Der Depp, der ignoriert wie gut die Mannschaft spielt, permanent den Finger hebt und sich am Ende freut, wenn er irgendwann sagen kann "Ich habs doch gesagt!". Nur ist die Situation da oben mit unserer nicht ganz zu vergleichen, und ich hätte auch nichts dagegen, wenn mich der Verein am Ende Lügen straft.

Und auch Mario Basler wäre sicher nicht wütend, wenn er sich am Ende geirrt hat. Dann trinkt er eben noch ein Hefe auf dem Volksfest. Wie immer.

Im Gegensatz zu Herrn Motzki bin ich auch über jede Kritik an meinen getätigten Aussagen froh und lade hiermit herzlich zur Diskussion, Bewertungen und allem was dazu gehört ein!

KOMMENTARE
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Joey_VfB
14.04.2014 | 00:43 Uhr
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Joey_VfB : 
14.04.2014 | 00:43 Uhr
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Joey_VfB : 
haha ich freue mich immer wenn ich was anregen kann, Musste mich auch bemühen, um nicht jeden Missstand im Verein anzusprechen. Das hätte zum einen den Rahmen gesprengt und zum anderen wollte ich wirklich zumindest versuchen den Fokus zu behalten.

Das bittere ist, dass ich dem Team weniger die Qualität als den Charakter absprechen könnte. Der Großteil im Team hat viel zu lange die Situation verkannt, sich auf den wenigen Erfolgserlebnissen ausgeruht und wie das ganze Umfeld gedacht, man ist eh zu gut für den Abstieg. Jetzt ist man in der Situation mit gefühlt unendlich vielen Punkten, die man sich nehmen hat lassen und deshalb finde ich auch den Trainerwechsel sehr nachvollziehbar. Erst war ich nicht angetan als die Wahl auf Huub gefallen ist. Aber er passt genau ins Anforderungsprofil. Ich kann mir bei einigen Spielern gut vorstellen, dass sie einen ehemaligen Jugendtrainer schlicht nicht so ernst nehmen wollten, wie sie es hätten tun sollen. Denen jetzt nen Trainer mit Erfolgen, ner gewissen Strahlkraft und Erfahrung in solchen Situationen hinzustellen ist genau der richtige Weg.

Und immerhin ein kleines Eingeständnis, dass die Ziele falsch formuliert waren und sind, und der Verein mitsamt Spielern bodenständig wieder neu anfangen sollte, etwas aufzubauen. Wobei ich darauf eigentlich schon beim letzten Fast-Abstieg gehofft hatte, als man übrigens ähnliche Konstellationen wie dieses mal hatte. Einzele Spiele über unserem Niveau (7-0 gegen Gladbach damals, vgl. 6-2 Hoffenheim), die das allgemein triste Bild überstrahlt haben.Nur damals haben wir nach 0-2 gegen Gladbach in der Rückrunde noch 3-2 in nem Tod oder gladiolen Spiel gewonnen und die Wende geschafft. So ein Aha-Erlebnis hatten wir leider noch nicht. Eher viele kleine Ohoh-Erlebnisse. So, jetzt schlafen.
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jasi2106
14.04.2014 | 00:23 Uhr
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jasi2106 : 
14.04.2014 | 00:23 Uhr
0
jasi2106 : 
Was ich mich frage: wer geht voran? wer ist unser Hoffnungsträger?
Unseren besten Stürmer der vergangenen Jahre scheint mit dem VfB abgeschlossen zu haben.
Vom Hoffnungsträger der Hinrunde (Werner) konnte man nicht erwarten, dass er mit Abi etc. so weitermacht.
Didavi? Hat gut gespielt und kämpft, hat aber auch fast 2 Jahre lang nicht gespielt.
So könnte man weitermachen. Ich sehe jetzt nicht den Spieler, der initial die Mannschaft mitreißen könnte. Es bleibt also wohl nur als Team zusammenstehen, sodass am 34. Spieltag mindestens die 15 vor dem VfB in der Tabelle steht.
Dann fragt auch niemand mehr, wie das erreicht wurde.

So, das ist jetzt doch etwas länger geworden (und sorry, dass ich etwas abgeschweift bin. Die Sachen musste ich mir jetzt einfach mal von der Seele schreiben. Danke für deine Anregung!


Edit: was ich noch sagen wollte: die Unterstützung der Fans im Stadion & auswärts finde ich phänomenal. Wir sind in Stuttgart ja gewohnt, dass mit dem Misserfolg das Stadion leer wird und die Pfiffe kommen. Doch das ist dieses Mal nicht der Fall, sondern alle stehen hinter dem VfB.
(Die Zuschauerzahlen & Tabellenplatzierung hatte ich vor dem letzten Heimspiel mal graphisch dargestellt)
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jasi2106
14.04.2014 | 00:23 Uhr
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jasi2106 : 
14.04.2014 | 00:23 Uhr
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jasi2106 : 
Du sprichst mir vollkommen aus der Seele!

Ich weiß auch nicht, wieso so viele die Situation nicht ernst nehmen. Es sind noch vier Spiele und punktemäßig ist der 18. Platz näher als der 14. Platz.

Ich muss auch zugeben, dass es bei mir etwas gedauert hat den Ernst der Situation zu erkennen. Erst habe ich gedacht, dass wir so schlecht nicht sein können (wir waren ja vor nicht mal 1 Jahr fast den Pokal gewonnen, waren dann noch in der EL), dann kamen die Gedanken, dass wir das (wie immer) in der Rückrunde richten, dann dass es der neue Trainer richten wird und dass die Spieler ja eigentlich besser sind als für den Tabellenkeller.
Nur sind wie blöderweise immer weiter nach unten gerutscht.
Auch hat sicherlich nicht geholfen, dass wir bei zig Spielen ja fast gewonnen hätten. Genau: FAST gewonnen. Da es keine Punkte für die Spielweise etc gibt, bringt uns das ganz und gar nichts. Es bringt wohl eher nur mentale Verunsicherung.

Werder, Hannover und Freiburg sind zwar noch nicht durch, doch sie haben schon einen für die Abstiegszone recht guten Vorsprung. Nimmt man jetzt nur mal die letzten 4, dann ist es 50:50, dass man direkt absteigt.

Es hilft jetzt nichts mehr, wenn wir sagen, dass wir gegen den CL-Quali-Anwärter Gladbach fast gewonnen hätten. Wie schon gerade geschrieben, gibt es keine Schönheitspunkte. Es müssen einfach so schnell wie möglich so viel Punkte her, dass man möglichst vor dem Bayern-Spiel den Klassenerhalt geschafft haben.

Zugegenermaßen: das klingt jetzt einfach.
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