Erlebt hier den ersten Teil des hochdramatischen Finales um die UEFA-Betandwin-Franz-Beckenbauer-Champions-League zwischen dem 1.FC Köln und dem neusowjetischen Vertreter ZSKA Moskau.



1.Minute: Anstoß hier im Ernst-Kuzorra-seine-Frau-ihr-Stadion in Gelsenkirchen. Der EffZeh in den rot-weiß-karierten Trikots von links nach rechts. Und gleich der erste Fehlpass von Jerome Kastop, in die Beine von Onaninho, dem brasilianischen Spielmacher von ZSKA.

2.Minute: Wunderschönes Solo von Louis Podolski. Er lässt Edwin Kuranyi, den juvenilen Verteidiger von ZSKA aussteigen und legt mit all seiner internationalen Routine quer auf Steven le Tissier. Der Engländer holzt den Ball allerdings deutlich über den Oberrang. Das wäre die Chance gewesen.

4.Minute: Gelb für Edson Mendes, den Stürmer von ZSKA – er hatte im Strafraum den 64-jährigen Torwart des EffZeh, Faryd Mondragon, unfair angegangen.

7.Minute: Nun auch Gelb für den Kölner Helmut Schmidt nach einer eigentlich harmlosen Grätsche. Es bleibt zu hoffen, dass der aus der Unabhängigen Republik Saarland stammende Schiedsrichter Hansjörg Honecker nicht so weitermacht.

11.Minute: Ouuuuh! Edwin Kuranyi köpft knapp über das Gebälk! Nach einer wunderbaren Flanke von Antun Sapina fehlen nur wenige Zentimeter.

17.Minute: Die hoch favorisierten Moskauer schnüren die Kölner nun im eigenen Sechzehner ein. Ehrenpräsident Midget hat, berichtet Sky-Urgestein Marcel Reif, der wie gewohnt aus der Seniorenresidenz "Sonnenschein" in Heidelberg-Ziegelhausen kommentiert, bereits siebzehn Zigaretten weggequarzt.

19.Minute: ELFMETER! Diego Messi bringt im Strafraum ZSKA-Stürmer Rufus Kapllani zu Fall. Klares Ding. Der Gefoulte wird selbst schießen.

20.Minute: Drüber! Ganz der Papa!

25.Minute: Es kann nur einen geben – die Barclaycard's UEFA hat eigentlich keine Wahl, als den traditions- und ruhmreichen "Edmond-Kapllani-Preis für maximales Unvermögen", immerhin mit einer Million Euro dotiert – an seinen Sohn und legitimen Erben zu verleihen. Nach einem traumhaften Pass von Onaninho, der die Kölner Abwehr wie Butter zerschneidet, umläuft Rufus Kapllani geschickt den Kölner Keeper und läuft alleine aufs Tor zu. Kurz davor stoppt er und lupft sich den Ball auf Kopfhöhe. Und köpft drüber. Unfassbar!

32.Minute: Feiner Flügellauf von Onaninho, die Kölner Abwehr ist nicht auf dem Posten und mit den Gedanken gerade irgendwoanders. Kapllani köpft, bringt den Ball ausnahmsweise tatsächlich aufs Tor, doch Faryd Mondragon bringt irgendwie noch seinen Rollator an den Ball und es gibt Ecke.

33.Minute: Die Ecke von Erwin Ulbricht wird von Martin Carey unorthodox geklärt: Beim Versuch, den Ball aus dem Strafraum zu schlagen, trifft er zunächst Dragoslav Ativ dort, wo es Y-Chromosomträgern besonders wehtut, haut den zurückprallenden Ball dann Uwe Eco voll ins Gesicht und klärt letztendlich sehenswert mit einem Fallrückzieher. Resultat: Eine Behandlungspause für beide Seiten.

35.Minute: Die Ultras beider Seiten vertreiben sich die Zeit damit, sich gegenseitig mit Feuerwerksraketen zu beschießen. "So etwas wollen wir nicht sehen, schon gar nicht in einem Finale" grantelt Beichtvater Marcel Reif. "Aber diese elenden Kommunisten haben es nicht besser verdient." Wie so oft hat der Große Vorsitzende der Kommentatorenzunft dabei vergessen, die Räuspertaste zu drücken. Der neusowjetische Botschafter in Berlin, der sich gemeinsam mit Bundeskanzlerin Sarah Kuttner (Grüne) das Spiel ansieht, protestiert entschieden.

38.Minute: Kritische Phase jetzt für den EffZeh. Die Russen drücken, die Geißböcke schlagen die Bälle nur unkontrolliert aus dem Strafraum. An der Seitenlinie gestikuliert Karl-Heinz Tagon hektisch in seinem Coaching-Quadrat. Dabei verlässt er unerlaubterweise mit beiden Beinen den Boden und wird vom Schiedsrichterassistenten ermahnt.

39.Minute: Sensationell! Sky, bekannt dafür, während des laufenden Spiels völlig sinnfrei Trainer, Ersatzspieler, Präsidenten, ahnungslose Fans oder Landschaftsbilder, die der Regisseur im letzten Urlaub geschossen hat, einzublenden, fängt Karl-Heinz Tagon ein, wie dieser sich mit dem Feuerzeug ein Bier öffnet. Gekonnt macht er das – er setzt das Feuerzeug an, schließt die Faust darum, bewegt kaum den Arm uuuuuund ZISCH! Da ist es, das erste Extra des Tages.

41.Minute: TOOOOOOR! Nein – doch nicht. Nach einem strammen Linksschuss von Rufus Kapllani prallt der Ball an den Griff von Mondragons Rollator, von dort an die Latte und springt auf der Linie auf. Der Schiedsrichter entscheidet zunächst auf Tor, aber Karl-Heinz Tagon nutzt sein einmaliges Veto und lässt die Szene noch einmal auf dem Videowürfel einspielen. Das Schiedsrichter-Oktett entscheidet in einer knappen 5:3-Entscheidung auf "kein Tor". Rufus Kapllani ist bitter enttäuscht – es wäre das erste Tor seiner Stürmerkarriere gewesen.

42.Minute: TOOOOOOOR! Völlig aus dem Nichts! Louis Podolski schädelt die Flanke von Antun Donis unter die Querlatte, 1:0 für den 1.FC Köln. Das Stadion steht Kopf! Vorangegangen war ein weiter Abschlag von Mondragon auf Thebele Shakalaka, der den Ball in den Lauf von Donis spielt, welcher mustergültig auf den scheidenden EffZeh-Kapitän flankt.

Halbzeit: Was für eine erste Halbzeit! Nach den frühen gelben Karten auf beiden Seiten nahm das Spiel zunächst nur langsam Fahrt auf. Erst der Elfmeter brachte etwas Schwung ins Spiel, ZSKA drängte auf das Führungstor, wurde aber von den routinierten Kölnern eiskalt erwischt. Es sieht so aus, als sei die Oberhand jetzt auf dem anderen Fuß gelandet. Wenn der EffZeh auch in der zweiten Hälfte so weiterspielt, besteht für Karl-Heinz Tagon eigentlich kein Grund zur Veranlassung!



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