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VfL Wolfsburg


Gründer: NineteenFortyFife | Mitglieder: 65 | Beiträge: 10
26.08.2010 um 16:26 Uhr
Geschrieben von DerTitan
Diego, der bessere Misimovic? T2
Fortsetzung von Teil 1.


Misimovic/Dzeko = ein kongeniales Duo ll Diego/Dzeko = ???

Bei der Beantwortung der Frage, ob Diego das Spiel des VfL verbessern wird, ist der Faktor Dzeko von entscheidender Bedeutung. Misimovic ist in der Vergangenheit ein herausragender Passgeber gewesen, insbesondere für seinen Landsmann. Viele seiner Tore hat er vorbereitet. Die beiden sind ein eingespieltes Duo, auch aus der bosnischen Nationalmannschaft kennen sie sich. Da Misimovic mehr der Vorlagengeber als der Vollstrecker ist, haben sich die beiden stets wunderbar ergänzt. Dieses kongeniale Duo wird jetzt jedoch auseinandergerissen. Mit Diego kommt jemand, der selber auch ganz gerne den Abschluss sucht. Sowohl Dzeko als auch er haben meist zuerst den eigenen Torerfolg im Kopf. Die Frage ist nun, wie gut die Offensive mit dem Duo Diego-Dzeko funktionieren wird. Dzeko wird wohl nicht mehr so viele Bälle bekommen wir bisher. Da er als alleiniger Stürmer im 4-2-3-1 nur schwer Räume für den nachstoßenden Diego schaffen und ihm den Weg zum Tor freilegen kann, werden die beiden Außen beim VfL mehr in die Verantwortung gezogen. Sie werden verstärkt diejenigen sein, die Dzeko in Szene setzen und Diego Freiräume kreieren müssen. Es ist fraglich, ob die Offensive so gut wie mit Misimovic in den beiden vergangenen Spielzeiten funktioniert. Vielleicht wird es aber auch besser, weil man in der Offensive nun unberechenbarer ist und mit Diego einen extrem torgefährlichen 10er hat. Eventuell muss man auch bei Diego eine Rückkehr ins System mit Mittelfeld-Raute in Betracht ziehen (4-1-2-1-2). Wie Misimovic in Wolfsburg hatte auch er in Bremen seine besten Auftritte in diesem Spielsystem hinter zwei Stürmern, die Anspielstationen sind und ihm Räume öffnen.


Spielmacher-Tausch - für alle Seiten das Beste?

Eine schwierige Entscheidung hatte die VfL-Führung zu treffen...
Misimovic war unzufrieden. Den ganzen Sommer lang. Schon vor einem Jahr hatte er Wechselgedanken geäußert, der VfL hatte ihn jedoch zu einer Vertragsverlängerung bewegen können. Jetzt kam das Ganze wieder hoch und er äußerte sich auch in der Öffentlichkeit. Es gab früh Gerüchte, dass es ihn zu Schalke oder ins Ausland ziehe und es auch konkrete Angebote gebe. Offiziell bekam er Wechselverbot. Insgeheim streckte Manager Dieter Hoeneß aber vorsorglich seine Fühler auf dem Markt nach Alternativen aus. Der Name Diego wurde intern diskutiert und gelangte, wie so häufig heutzutage, in die Presse. Misimovic interpretierte das als Misstrauen an seiner Person. Sein sowieso schwieriges Verhältnis zu Verein und Fans wurde so erneut gespannt. Den aufgebauten Unmut entlud er in den Medien. Das hat schon früh das Verhältnis zwischen ihm und dem neuen Trainer McClaren gestört. Besonders Misimovic merkte man seine steigende Unzufriedenheit im Laufe des Wechseltheaters um Diego an. Das fehlende Bekenntnis zu einem Festhalten an ihm als Spielmacher auf der einen Seite und der nicht erteilten Freigabe auf der anderen Seite verärgerten ihn zunehmend. Der fehlende Respekt im Umgang mit einem Spieler, der so viel für den Verein geleistet hat, ist unserer Meinung nach völlig unangemessen und macht Zwetschges Ärger verständlich.


Diego - back to the roots

In dieser Hinsicht ist die Verpflichtung von Diego der richtige Schritt, zumal er in Turin nicht nahtlos an seine Bremer Zeit anknüpfen konnte und dadurch den Wechsel zum VfL als Neuanfang sieht, als Rückkehr zu seinen erfolgreichen Zeiten in der Bundesliga, in der er zum Superstar aufstieg.

Im Rückblick muss man allerdings sagen, dass Dieter Hoeneß in diesem Transferpoker sehr viel riskiert hat. Im schlechtesten Fall hätte er ohne Diego, dafür aber mit einem total enttäuschten, unmotivierten und verunsicherten Misimovic dagestanden.


Ein Spieler mit Namen und Champions-League-Erfahrung

Ein Prestigegewinn ist Diego für uns allemal. Misimovic kam von Nürnberg, Diego hingegen von Turin, vorher hatte er bei Bremen gespielt. Mit beiden Vereinen nahm er an der Champions League teil und hat sich dabei international bereits einen Namen gemacht. Das kann Misimovic nicht von sich behaupten, auch wenn man es seiner Klasse nach vermuten könnte. Bisher absolvierte er erst magere sechs Spiele in der Champions-League-Gruppenphase mit dem VfL. Die Wölfe sorgen mit dem Wechsel von Diego gehörig für Aufsehen, zumal er der vielleicht beste 10er der Bundesliga war, als er noch bei Bremen spielte, und natürlich auch das Potenzial hat, genau diese Position wieder einzunehmen.


Fazit

Alles in allem kann man den Verantwortlichen des VfL Wolfsburg zu diesem Coup gratulieren. Sie haben den ohnehin abwanderungswilligen Misimovic qualitativ mindestens gleichwertig ersetzen können. Diego ist noch unberechenbarer und abschlussstärker als Misimovic, dafür wird man auf den klassischen Zehner, der stets ein Auge für seine besser postierten Mitspieler hat, beim VfL leider verzichten müssen. Beide haben ihre größten Schwächen gleichermaßen im Defensivverhalten und Kopfballspiel, was auf ihrer Spielmacher-Position aber nicht weiter dramatisch ist.
Das größere Zukunftspotenzial bietet jedoch Diego: Er ist erst 25 Jahre und kann immer noch einer der besten Mittelfeldspieler der Welt werden. Seine Variabilität im Angriff gepaart mit Kreativität machen ihm zu einem extrem torgefährlichen Spielmacher. Nach seiner enttäuschenden Zeit in Turin und der verpassten WM wird er doppelt motiviert sein, es all seinen Kritikern zu zeigen. Misimovic hingegen dürfte mit seinen 28 Jahren seinen Zenit erreicht haben.


Autoren:
MSunday und DerTitan
Aufrufe: 8341 | Kommentare: 31 | Bewertungen: 16 | Erstellt:26.08.2010
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