Der BVB hat die Playoff Runde der Europa League überstanden. Qarabag Agdam wurde im Hinspiel im heimischen Signal Iduna Park mit 4-0 (Kagawa, Barrios, Barrios, Kagawa) besiegt und das Rückspiel wurde im Schongang mit 1-0 (Barrios) in Baku gewonnen. Dadurch erreichte der BVB die Gruppenphase der Europa League, wo man in der Gruppe J auf den FC Sevilla, Paris Saint-Germain und Karpaty Lwiw trifft.

FC Sevilla – Die dritte Kraft Spaniens

Wenn man hinter dem FC Barcelona und Real Madrid eine dritte Kraft nennen müsste, würde wohl am ehesten der FC Sevilla in Frage kommen. In den letzten 5 Saisons stand man am Ende immer unter den Top 5 (2x 3., 2x 5., 1x 4.), so eine Konstanz hat hinter Barca und Real niemand aufzuweisen. Und diese Konstanz kommt nicht von ungefähr. Sevilla wirtschaftet sehr gut, kauft Spieler relativ günstig ein oder holt sie aus der Jugend um sie dann gewinnbringend zu verkaufen (Paradebeispiel Dani Alves, für 550.00 gekauft und 5 Jahre später für 42.5 Millionen an Barca verkauft). Diese Taktik war sehr erfolgreich für Sevilla, was auch dafür sorgt, dass Topspieler nicht mehr zwingend verkauft werden müssen und sich auch Topspieler zu Sevilla wechseln. Erfolge drücken sich in Sevilla nicht nur durch gute Platzierungen und Ergebnisse aus, sondern auch durch Titel. 2006 und 2007 gewann Sevilla den UEFA-Cup (2006 4:0 gegen Middlesbrough; 2007 i.E. gegen Espanyol Barcelona), damit war Sevilla erst das 2. Team was den Titel verteidigen konnte. Zudem gewann Sevilla 2007 (1:0 gegen Getafe) und 2010 (2:0 gegen Atlético Madrid) den Spanischen Pokal, Copa Del Rey.
Dieses Jahr startete Sevilla, als 4. der vergangenen Saison, in der Champions League Qualifikation. Dort gab es allerdings das sehr überraschende und mindestens genau so enttäuschende Aus gegen Sporting Braga. Man verlor in Braga mit 1:0 und im heimischen Estadio Ramón Sánchez Pizjuán verlor man einen Krimi mit 3:4.

Das Team wurde konsequent aufgebaut und verstärkt. Diese Saison verließen mit Squillaci (Arsenal) und Adriano (Barcelona) 2 Verteidiger den Verein, folglich suchte man vor allem dort Ersatz, den man in Dabo (ablösefrei aus Saint-Étienne, auch der BVB war interessiert), dem flexiblen Alexis (Valencia) und den ausgeliehenen Cáceres (Barcelona) fand. Zudem wurde der in die Jahre gekommene Duscher (Espanyol) durch den jüngeren Tiberio Guarente (Bergamo) ersetzt. Ansonsten wurden nur Spieler abgegeben bzw verpflichtet die keine große Rolle spielten bzw spielen werden.
Die Defensive von Sevilla ist gut besetzt. Mit Dragutinovic und Escudé hat man 2 erfahrene Innenverteidiger, zu denen sich die 2 flexiblen Cáceres und Alexis gesellen, beide können auch als Außenverteidiger spielen. Als rechter Außenverteidiger ist Konko (traf am Wochenende doppelt) gesetzt, Links wird wohl der erfahrene Navarro spielen. Trotz der Klasse in der Defensive, ist sie wohl der am schwächsten besetzte Mannschaftsteil.
Im Mittelfeld tummeln sich unter anderem Spieler wie Romaric, Zokora (beide Nationalspieler der Elfenbeinküste) und Renato, Talente wie Capel, Alfaro, Perotti und vor allem Jesús Navas. Navas ist wohl der Starspieler des Teams und auch ein fester Bestandteil der spanischen Weltmeister (zwar nicht als Stammspieler aber als eine der ersten Option von der Bank). Er galt schon früh als riesen Talent und konnte diesen Vorschusslorbeeren durchaus gerecht werden, viele Angebote von europäischen Spitzenteams waren die Folge, auch Real Madrid soll Interesse gehabt haben, jedoch entschied er sich bisher dazu in Sevilla zu bleiben.

Mindestens so gut wie im Mittelfeld ist man im Sturm besetzt. Auf Torejagd gehen für Sevilla Lúis Fabiano (seines Zeichens Stammspieler der brasilianischen Nationalmannschaft, 3 Tore bei der WM), Frédéric Kanouté und Álvaro Negredo. Fabiano hatte einige Angebote von europäischen Spitzenteams wie Chelsea und Milan, blieb allerdings in Sevilla. Zusammen haben die 3 Stürmer 178 Tore in nur 390 Spielen, eine Quote die sich mehr als nur sehen lassen kann. Dahinter befinden sich vor allem Talente, wie zum Beispiel Lautaro Acosta, der im Alter von 20 Jahren für 7 Millionen aus Argentinien geholt wurde.

Insgesamt ist die Mannschaft verdammt gut besetzt, hat absolut Champions League Format, ist Kandidat auf den Gewinn der Europa League und ist damit ein sehr harter Brocken für den BVB. Ein Spiel gegen Sevilla zu gewinnen dürfte sehr schwer sein. Das Heimspiel sollte man auf keinen Fall verlieren, ein Sieg ist zwar drin aber relativ unwahrscheinlich. In Sevilla darf man wohl kaum auf Punkte hoffen, mit viel Glück ist ein Unentschieden drin.
Fazit: Mindestens 1 Punkt; Idealfall 4 Punkte

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Paris Saint-Germain – Der französische Traditionsclub

Der PSG spielte früher regelmäßig um die oberen Plätze und auch um die Meisterschaft mit. In den späten 80er Jahren und in den 90er Jahren gehörten sie nicht nur zur französischen Spitze, sondern auch zur europäischen. Höhepunkt war wohl 1996, da gewann Paris den Europapokal der Pokalsieger (1:0 gegen Rapid Wien) und 1 Jahr später standen sie wieder im Finale (0:1 gegen FC Barcelona). In der Liga war man zu der Zeit auch immer vorne mit dabei, wurde 1994 auch französischer Meister. In der Champions League nahm man auch teil und verkaufte sich dort recht gut. 1996 traf man in der Gruppenphase der Champions League zum Beispiel auf Bayern München und kam am Ende bis ins Halbfinale. Zuletzt spielten die Pariser jedoch eine untergeordnete Rolle, sowohl in der Liga als auch im Europapokal. In der Liga kämpfte man zwischenzeitlich sogar gegen den Abstieg und konnte diesen 2008 nur knapp verhindern. Einstellige Tabellenplätze waren äußerst selten, 2009 wurde man 6. und hatte Hoffnung auf bessere Zeiten, diese wurden in der letzten Saison allerdings wieder zerschlagen, die man nur als 13. abschloss. In Europa war mal jedoch trotzdem vertreten, da man im Pokal oft eine weitaus bessere Figur abgab. 2003 und 2008 kam man ins Finale, 2004, 2006 (2:1 Marseille) und auch 2010 (1:0 Monaco) gewann man den französischen Pokal sogar.
Durch den Pokalsieg qualifizierte man sich für die Europa League. Dort trag man in der Playoff Runde auf Maccabi Tel Aviv. Paris gewann das Hinspiel im heimischen Prinzenparkstadion (Parc de Princes) souverän mit 2:0, das Rückspiel in Tel Aviv war ein Hin und Her, das Tel Aviv schließlich mit 4:3 gewann.

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