24.11.2010 um 21:06 Uhr
Geschrieben von hirngabel
Bombig
Ach, liebe Leute, es gibt Momente, in denen ich mir wünschte, der VfB Stuttgart wäre kein Fußballverein, sondern eine herrenlose Damenhandtasche, die unbeaufsichtigt am Düsseldorfer Hauptbahnhof entdeckt wird.
Dann würde man das Ding wenigstens mal ordentlich, unter dem Einsatz von satt Steuergeldern, richtig unter die Lupe nehmen und herausfinden, ob und was innendrin nicht stimmt.
Und im Zweifelsfall könnte man das Paket sogar kontrolliert in die Luft sprengen - aber gut, da würde die Analogie dann doch irgendwie zu weit gehen...
Jedenfalls muss man konstatieren, dass die Mannschaft des VfB derzeit in der Tat Angst und Schrecken verbreitet - nur leider eben vorwiegend unter den eigenen Anhängern und weniger bei den jeweiligen Gegnern. Zumindest beunruhigen mich die Leistungen des VfB derzeit weit mehr als die Warnungen des Innenministeriums. Wenn mir dieser unangebrachte Spruch kurz gestattet ist.
Freilich war das nicht vollkommen unterirdisch, was der VfB da am Sonntag in der Baustelle am Neckar abgeliefert hat, aber wenn man offensiv in etwa so gefährlich ist, wie der Realtest-Koffer von Namibia, dann wird es eben nur grauenerregend auf den Rängen - und nicht im gegnerischen Strafraum.
Natürlich darf man nicht verschweigen, dass wir auch am Sonntag wieder vom Schiedsrichter große Dynamitstangen zwischen die Beine geschmissen bekommen haben. Womöglich hätten wir ohne den Elfmeter gegen uns einen Punkt aus dem eigenen Stadion entführen können - aber selbst dann hätte es mich nicht dazu verführt, hier ein positives Urteil zu fällen. Das Offensivspiel ist wie schon gesagt so harmlos wie eine Wasserbombe. Im Mittelfeld konnte man nie wirklich die Hohheit erringen, da die Kampfsau Träsch halt nicht alles selbst machen konnte, während sein Nebenmann Gentner mit der Wendigkeit eines Flugzeugträgers durch das tiefe Gras der Benzbude pflügte. Und auch die Abwehr konnte gegen eine der öffensivschwächsten Mannschaften der Liga nicht nachhaltig überzeugen, was besonders -da muss ich leider so deutlich sein- daran lag, dass erneut die Rechtsverteidigerposition fröhlich an den Abwehrbemühungen herumsabotierte. In diesem Fall war der Schuldige Stefano Celozzi, der gegen Podolski ungefähr so effektiv war, wie die Sicherheitsvorkehrungen an jemenitischen Cargoflughäfen. Wobei er sicher nicht der Alleinschuldige war, dass der FC einigermaßen häufig Gelegenheit dazu hatte, einzuschießen. Und Gelegenheit macht ja bekanntlich Diebe.
Begibt man sich auf die Suche nach den Schuldigen, dann kommt man an den Hintermännern und Strippenziehern natürlich nicht vorbei. Und da geht es speziell mal um Trainer Jens Keller, bei dem ich einfach nicht verstanden habe, dass er erst so lange gänzlich aufs Strippenziehen verzichtet hat und dann kurz vor Schluss auch noch an den meines Erachtens falschen Strippen zog.
Bis auf denjenigen in der Reihe hinter mir, der auf ein Unentschieden getippt hatte (und diese Meinung auch proaktiv mit lautstarken "Anfeuerungsrufen" unterstrich - was durchaus unterhaltsam war), sahen bei mir im Block eigentlich alle schon frühzeitig, dass sowohl defensiv als auch offensiv beim VfB noch, verhalten gesagt, Optimierungsbedarf herrschte. Dass es dann aber doch 80% der Spielzeit dauerte, bis Keller letztlich eingriff, war dementsprechend schon erstaunlich. Weshalb es aber ausgerechnet Marica (und nicht der erneut schwache Cacau) war, der raus musste und dann auch noch Pogrebnyak (und nicht der später ungleich agilere Harnik) war, der reinkam, würde ich mir gerne mal in einem kleinen Briefing vom Chefübergangsübungsleiter erklären lassen.
Schon beim Spiel gegen Kaiserslautern war ich mit seinen Personalentscheidungen (bzw. dem Ausbleiben selbiger) nicht glücklich und dachte schon darüber nach, dies hier zum Thema zu machen. Aber letzte Woche war ich mir noch nicht sicher, ob ich da richtig lag. Spätestens nach dem Köln-Spiel ist für mich aber klar: Keller ist kein Gamecoach und mit ihm werden wir keinen Krieg gewinnen. Wenns richtig schlecht läuft sogar nicht mal den gegen die zweitklassige Terrorgruppe Al-Abstiequa.
Dementsprechend kann es eigentlich nur heissen: Keller raus und dafür Thomas De Maiziére als neuen Trainer holen. Oder so.
Achja, klar ist jetzt auch: Bremen war der Ausrutscher, nicht Wolfsburg.
Dann würde man das Ding wenigstens mal ordentlich, unter dem Einsatz von satt Steuergeldern, richtig unter die Lupe nehmen und herausfinden, ob und was innendrin nicht stimmt.
Und im Zweifelsfall könnte man das Paket sogar kontrolliert in die Luft sprengen - aber gut, da würde die Analogie dann doch irgendwie zu weit gehen...
Jedenfalls muss man konstatieren, dass die Mannschaft des VfB derzeit in der Tat Angst und Schrecken verbreitet - nur leider eben vorwiegend unter den eigenen Anhängern und weniger bei den jeweiligen Gegnern. Zumindest beunruhigen mich die Leistungen des VfB derzeit weit mehr als die Warnungen des Innenministeriums. Wenn mir dieser unangebrachte Spruch kurz gestattet ist.
Freilich war das nicht vollkommen unterirdisch, was der VfB da am Sonntag in der Baustelle am Neckar abgeliefert hat, aber wenn man offensiv in etwa so gefährlich ist, wie der Realtest-Koffer von Namibia, dann wird es eben nur grauenerregend auf den Rängen - und nicht im gegnerischen Strafraum.
Natürlich darf man nicht verschweigen, dass wir auch am Sonntag wieder vom Schiedsrichter große Dynamitstangen zwischen die Beine geschmissen bekommen haben. Womöglich hätten wir ohne den Elfmeter gegen uns einen Punkt aus dem eigenen Stadion entführen können - aber selbst dann hätte es mich nicht dazu verführt, hier ein positives Urteil zu fällen. Das Offensivspiel ist wie schon gesagt so harmlos wie eine Wasserbombe. Im Mittelfeld konnte man nie wirklich die Hohheit erringen, da die Kampfsau Träsch halt nicht alles selbst machen konnte, während sein Nebenmann Gentner mit der Wendigkeit eines Flugzeugträgers durch das tiefe Gras der Benzbude pflügte. Und auch die Abwehr konnte gegen eine der öffensivschwächsten Mannschaften der Liga nicht nachhaltig überzeugen, was besonders -da muss ich leider so deutlich sein- daran lag, dass erneut die Rechtsverteidigerposition fröhlich an den Abwehrbemühungen herumsabotierte. In diesem Fall war der Schuldige Stefano Celozzi, der gegen Podolski ungefähr so effektiv war, wie die Sicherheitsvorkehrungen an jemenitischen Cargoflughäfen. Wobei er sicher nicht der Alleinschuldige war, dass der FC einigermaßen häufig Gelegenheit dazu hatte, einzuschießen. Und Gelegenheit macht ja bekanntlich Diebe.
Begibt man sich auf die Suche nach den Schuldigen, dann kommt man an den Hintermännern und Strippenziehern natürlich nicht vorbei. Und da geht es speziell mal um Trainer Jens Keller, bei dem ich einfach nicht verstanden habe, dass er erst so lange gänzlich aufs Strippenziehen verzichtet hat und dann kurz vor Schluss auch noch an den meines Erachtens falschen Strippen zog.
Bis auf denjenigen in der Reihe hinter mir, der auf ein Unentschieden getippt hatte (und diese Meinung auch proaktiv mit lautstarken "Anfeuerungsrufen" unterstrich - was durchaus unterhaltsam war), sahen bei mir im Block eigentlich alle schon frühzeitig, dass sowohl defensiv als auch offensiv beim VfB noch, verhalten gesagt, Optimierungsbedarf herrschte. Dass es dann aber doch 80% der Spielzeit dauerte, bis Keller letztlich eingriff, war dementsprechend schon erstaunlich. Weshalb es aber ausgerechnet Marica (und nicht der erneut schwache Cacau) war, der raus musste und dann auch noch Pogrebnyak (und nicht der später ungleich agilere Harnik) war, der reinkam, würde ich mir gerne mal in einem kleinen Briefing vom Chefübergangsübungsleiter erklären lassen.
Schon beim Spiel gegen Kaiserslautern war ich mit seinen Personalentscheidungen (bzw. dem Ausbleiben selbiger) nicht glücklich und dachte schon darüber nach, dies hier zum Thema zu machen. Aber letzte Woche war ich mir noch nicht sicher, ob ich da richtig lag. Spätestens nach dem Köln-Spiel ist für mich aber klar: Keller ist kein Gamecoach und mit ihm werden wir keinen Krieg gewinnen. Wenns richtig schlecht läuft sogar nicht mal den gegen die zweitklassige Terrorgruppe Al-Abstiequa.
Dementsprechend kann es eigentlich nur heissen: Keller raus und dafür Thomas De Maiziére als neuen Trainer holen. Oder so.
Achja, klar ist jetzt auch: Bremen war der Ausrutscher, nicht Wolfsburg.
Aufrufe: 5197 | Kommentare: 25 | Bewertungen: 11 | Erstellt:24.11.2010
ø 9.1
KOMMENTARE
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24.11.2010 | 21:45 Uhr
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jasi2106 :
Sehr unterhaltsam - im Gegensatz eines Stuttgarter Spiels für einen VfB-Fan
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24.11.2010 | 21:33 Uhr
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boetze1893 : Wenn aus der Ironie...
Ernst wird! Schöner Blog und Deine Ironie bezeichne ich mehr als gelungen. Ich habe auch zu den Leidtragenden im Stadion gehört u muss ein wenig widersprechen! Für mich war es unterirdisch! Halten wir uns doch mal nur vor Augen, dass es ein 6 Punktespiel war, Köln mit der ganzen Unruhe unter der Woche hat doch in den ersten 45 Minuten uns im eigenen Stadion beherrscht! Man merkte der Mannschaft an, dass sie bei uns was reisen wollen!!! Und unsere Mannschaft??? In der ersten HZ ohne Seele und Leidenschaft. Herr Keller, für was stehen Sie ein??? Ich habe mich geschämt, denn mein Kölner Kumpel der auf ein 0:5 eingestellt war wuchs und wuchs und wuchs mit zunehmender Spieldauer. Ok, hätte Kaba einen normalen Tag erwischt und Mondragon ebenfalls dann hätte es früh 1:0 für den VfB gestanden und das Spiel hätte eine andere Entwicklung genommen. Was mich jedoch am MEISTEN nervt ist, dass ein Grossteil der Spieler überhaupt nicht begreift, um was es geht! Gegen Bremen hatte ich mich sogar nach 50 Minuten bei meinem Kumpel beschwert, dass das Spiel jetzt langweilig werden könnte, in Lautern war ich zuerst im 7. Himmel und hätte in der 85. Minute wahrscheinlich jeden Spieler persönlich gewalttätig aus dem Stadion befördert, wenn sie vor mir gestanden hätten u gegen Köln war ich angewidert von der Zweikampfschwäche und der spielerischen Armut! Woran liegts? Für mich ist die größte Enttäuschung der Gentner in dieser Saison, Kuz zeigt ganz klar auf, dass er spielerisch noch Jahre hinter Khedira liegt, Celozzi ist für mich ein Zweitligakicker, Träsch spielt leider nicht mehr so überragend wie letzte Saison und im Sturm fehlt uns der Vollstrecker, Kaba ab und zu, Marica, wenn er Lust hat ein akzeptabler Vorbereiter durch seine Schnelligkeit, Progr eine Wundertüte, je nachdem ob er seine richtigen Kickstiefel hat und Harnik wenn er mal spielen darf... Erfreuen kann ich mich über unseren Keeper und Gebhart und mit Abstrichen auch an Niedermeier, das wars dann aber auch... Quo vadis?
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24.11.2010 | 21:31 Uhr
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Mutu77 :
Die Verbindungen zwischen Fußball und Politik sind echt... bombig!Das Spiel war zwar schön anzusehen, aber wohl nur für Nicht-VfB-Fans. Auch ich fand Kellers Entscheidungen fragwürdug,. Harnik muss in die Startelf!
Nur: Meinst du nicht Thomas de Maiziere?
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Musste diesen Aspekt nur aus literarischen Gründen halt beim Text aussen vor lassen. =)
Mein Tiefpunkt ist nach wie vor das Wolfsburgspiel, das ich unter dem Strich vom VfB als wesentlich schlimmer gespielt empfand - demgegenüber fand ichs etwas besser und deswegen eben das Prädikat "nicht vollkommen unterirdisch". Wobei man sicherlich einwenden kann, dass FC und Wolfsburg zwei komplett unterschiedliche Kaliber sind. Aber gut.
Träsch leidet halt auch darunter, dass ihm der adäquat starke Mitspieler fehlt. Khedira ist da halt einfach eine andere Hausmarke als Gentner in der jetzigen Konstitution. Da kann er dann im Vergleich zur letzten Saison nur verlieren. Wenn man aber sieht was er alles ab-/läuft und wegkämpft im Laufe von 90 Minuten ist nach wie vor extrem beeindruckend. Von daher ist er nach wie vor der wichtigste Spieler.
Bei Gebhart und Ulreich stimme ich Dir voll zu, dass sie noch positiv herausragen. Niedermeier ist auch nicht schlecht, allerdings sieht er halt manchmal etwas unglücklich aus - wie auch bei dem "Elfmeter", wo ich im Stadion mit einem halben Auge hinguckend wohl auch auf Strafstoß entschieden hätte. Um das auch mal festzuhalten und da ehrlich zu sein.