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Taktikecke


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20.09.2010 um 20:33 Uhr
Geschrieben von mrpink27
Benítezs València (2001 – 2004)
Willkommen zu Tag zwei der Blogpokalwoche der Taktikecke. Gestern hat FabianPramel Thierry Henrys und Dennis Bergkamps Erfolge bei Arsenal London wieder aufleben lassen, heute geht es um den Valencia CF unter der Leitung von Rafael Benítez. Im ersten Teil werde ich über die Zeit von 2001 bis 2003 schreiben und im zweiten Blog liegt der Fokus auf dem UEFA-Cup-Finale im letzten Jahr von Benítez Amtszeit.

2001 bis 2003: Triumph und Rückschlag

Viele von uns werden sich noch an den Sieg der Bayern im Champions League Finale 2001 erinnern. Obwohl Héctor Cúper Valencia zweimal in Folge ins Finale der Königsklasse führte sollten die nächsten Jahre unter Rafael Benítez dem Team zählbare Erfolge bringen und eine taktische Entwicklung voraus nehmen die heute in ganz Europa verbreitet ist.

Benítez, bis dahin bei kleineren Teams in Spanien beschäftigt gewesen, kam im Sommer 2001 nach Valencia. Er hatte zuvor mit Teneriffa den Aufstieg in die erste Liga geschafft, stand bei seinem neuen Verein aber vor einer ganz anderen Aufgabe. Und obwohl die Galionsfigur Gaizka Mendieta den Verein für 48 Millionen Euro Richtung Rom verlassen hatte verzichtete Benítez auf teure Einkauftouren in ähnlichen Sphären.
Das Rückgrat seiner Mannschaft bildeten die beiden defensiven Mittelfeldspieler David Albelda und Rubén Baraja, davor formierte sich in der Regel eine Dreierreihe aus Vicente auf links, Pablo Aimar in der Mitte und dem Neuzugang Francisco Rufete rechts. Die einzige Spitze wurde John Carew oder Mista, letzterer folgte seinem Trainer aus Teneriffa. Für die Innenverteidigung wurde Carlos Marchena verpflichtet, zusätzlich zu Roberto Ayala und Mauricio Pellegrino.

Valencias taktische Formation

Albelda und Baraja sind die Säulen des Teams, sie verbinden die Defensive mit dem Angriff und sind die Grundlage für viel Ballbesitz. Als klassische Flügelspieler liefern Rufete und Vicente Flanken und Vorlagen. Spielmacher Aimar ist nicht nur der Ballverteiler in der Offensive sondern auch Anspielstation für das defensive Mittelfeld.


Die Idee eines tiefer spielenden Stürmers hinter einem Stoßstürmer im 4-4-2 ist nichts grundsätzlich Neues. Auf dieser Position aber einen Mittelfeldspieler, einen Spielmacher, einzusetzen war dagegen schon ungewöhnlich. Aus dem klassischen, flachen 4-4-2 wurde so ein 4-5-1 mit Spielmacher und offensiven Außen, ein 4-2-3-1. Die so geschaffene Überzahl im Mittelfeld führte seltener zu Ballverlusten und damit zu wenigen Gegentoren. Der Lohn war die spanische Meisterschaft schon im ersten Jahr für Benítez und sein Team.
Sieben Punkte lag Valencia nach 38 Spieltagen vor dem Zweiten aus La Coruna, allerdings mit einem Torverhältnis von nur 51 geschossenen zu 27 kassierten Toren. Das 4-2-3-1 war noch eine defensive Strategie, im Spiel nach vorne war der Knoten nicht geplatzt. Im Uefa-Pokal war Inter Mailand im Viertelfinale die Endstation.

Die nächste Saison verlief ernüchternd. International war wieder Inter Mailand der Spielverderber, diesmal in der Champions League. Benítez versuchte seiner Mannschaft eine offensivere Ausrichtung zu geben. Am Ende schoss man nur fünf Tore mehr, kassierte insgesamt aber 35. Das reichte für 60 Punkte und Platz 5.

Ajax – Valencia 11.03.2003 Champions League Zwischenrunde, Gruppe B

Carew ist in diesem Video klar als einzige Spitze zu erkennen. Dazu zeigt Valencia die Fähigkeit nach frühen Ballgewinnen zu kontern und den offensiven Einsatz von Baraja.

Valencia war dank der vielen Mittelfeldspieler in der Lage nach Ballverlusten mit neun Feldspielern zu verteidigen. Ein Ballgewinn im Mittelfeld wurde oft für schnelle Konter genutzt. Die meisten Angriffe gingen über die Außen mit Vorlagen oder Flanken von Vicente und Rufete.
Die defensiven Mittelfeldspieler Baraja und Albelda zeigten ein gutes Positions- und Passspiel. Auch wenn für die Offensive schon drei Mittelfeldspieler zuständig waren, hatten Albelda und Baraja keine Probleme sich in Angriffe mit einzuschalten. Baraja übernahm meist diese Rolle, wie er beim 2:0 gegen Liverpool beweist. Im Spielaufbau wurde oft zwischen der Abwehr und dem defensiven Mittelfeld hin und her gepasst um dann das Spiel mit Pässen entlang der Außenlinie aufzubauen. Torres und Carboni zeigten hier ihre Fähigkeit lange Pässe auch über die Abwehr zu spielen oder den Vordermann zu überlaufen und selbst zu Flanken. Auch die offensiven Spieler kamen Albelda und Baraja im Spielaufbau für Anspiele entgegen und ließen den Ball dann zurück prallen. So wurden Positionswechsel und Bewegung im Angriff erzeugt. Eine Alternative war es Aimar anzuspielen der den Ball schnell nach Außen verteilte um dann selbst in die Spitze zu stoßen. Eine schöne Kombination zwischen den Mittelfeldspielern zeigt das 1:0 von Aimar gegen Liverpool.

Valencia – Liverpool 17.09.2002 Champions League Vorrunde, Gruppe B

Das Spiel gegen Liverpool zeigt nicht nur die Fähigkeiten vom Aimar als Ballverteiler sondern auch das Zusammenspiel der zentralen Mittelfeldspieler und die Einbindung der Außenverteidiger in Angriffe.

2003 verließ John Carew Valencia um auf Leihbasis für die Roma zu spielen, als Neuzugänge wurden Jorge Lopez für die rechte offensive Seite und Mohamed Sissoko fürs Mittelfeld verpflichtet.

Weiter geht es im zweiten Teil mit der Saison 2003/2004 und einer Analyse des UEFA-Pokal-Finals. Bitte kommentiert unter den zweiten Teil.
Aufrufe: 2810 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 10 | Erstellt:20.09.2010
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hoffie
20.09.2010 | 21:38 Uhr
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20.09.2010 | 21:38 Uhr
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