Erste Eindrücke

wie sehr wir uns Ferraristi auch bemühen nicht in Euphorie zu verfallen, es misslingt irgendwie. Da sind in erster Linie diese Bestzeiten. An jedem Tag fuhr die Scuderia Bestzeit. Fast spielerisch liest sich die Zeitentabelle, als ob eine einzige Hoffnung, unsere einzige Hoffnung, wahr würde. Zu gern würden wir Haugs Aussagen glauben schenken und Ferrari zum absoluten Topfavoriten ausrufen. Die Wahrheit liegt wie sooft in der Mitte.

Ferraris Schwäche der letzten Saison, die "schnelle, einzelne Runde", die der Scuderia oft bessere Platzierungen im Rennen verhinderte, ist noch nicht vergessen. Vielversprechend ist der Auftritt der Roten, mehr aber auch nicht. Die Longruns sprechen eine etwas andere Sprache. Sicher auch da befand sich Ferrari im oberen Viertel, aber eine Dominaz? Die Testprogramme die die Teams abfahren, lassen sich leider eher sehr schlecht miteinander vergleichen. Allen vorran McLarens Performance. Die Leistung der Briten mit denen der Italiener zu vergleichen, hinkt. Sicher, gewisse Parallelen sind vorhanden, aber nach den ersten Testtagen lässt sich im besten Falle, die Hoffnung vergrößern, die Zweifel noch mehr nähren und die eigenen Trümpfe besser verstecken. Da fiel z. B. Kubica, auf die Frage nach einem herrausragendem Team, auf, Mclarens Heck würde ihn schon sehr beeindrucken. Er selbst sehe Renault bei gleichem Gewicht, nicht minder schnell als Ferrari. Da haben wir auch das Team BMW Sauber, dessen Schnelligkeit entweder nur als Lockmittel oder wahrer Speed ist. Die eigentliche Überraschung ist für mich Mercedes GP. Nicht die Performance, sonst das kühle, kalkulierte Konzept. Wenn Ferrari die spanischen Zuschauer mit ein paar Showrunden motiviert, wäre es doch für Mercedes GP mit Schumacher allemal drin gewesen.

Sehr unterschiedliche Strategien, unterschiedliche Gewichte, unterschiedliche Testprogramme und doch glauben einige eine Tendenz zu erkennen. Ich erkenne auch eine Tendenz. 36.400 Zuschauer an einem Testag. Vier Kilometer Schlangen. Einfach nur irre. Sie waren alle da für Alonso, aber auch für Hamilton und Button. Ganz sicher für Schumi und all die Anderen. Sie waren da für die Formel 1. Um zu sehen, ob irgendwas passiert, jede Bewegung in der Box. Kurz gesagt Mythos Formel 1.

Viel zu früh für Interpretationen, für Täume und ganz sicher für Ängste. In einer Woche in Jerez, könnte das Bild sich komplett auf den Kopf stellen. Wenn Mercedes GP Qualifings trainiert und Mclaren Boxenstopps. Ferrari SuperLongruns und Sauber genügend Sponsoren, Mercedes ihr großes Update vllt früher einbaut und Red Bull sofort allen davon fährt. Denn vergessen wir nicht, zum Jahresende hatten sie das schnellste Auto und sie sind die Einzigen, die nichts änderten. Mann, was freue ich mich auf Vettel und die nächsten Testfahrten in Jerez.

In diesem Sinne