07.01.2013 um 00:12 Uhr
Geschrieben von MünchnerBayern
Darts-WM – Alle Jahre wieder I
In der Vorweihnachtszeit und zwischen den Jahren ist sportmäßig bekanntermaßen nicht wirklich viel geboten. Die Fußballer sind in der Winterpause, und wer sich nicht für Basketball oder Eishockey begeistert, der kann eventuell noch auf die Vierschanzentournee im Skispringen ausweichen. Aber ein Highlight in dieser Jahreszeit gibt es, die PDC World Darts Championship in London. Ein absoluter Pflichttermin, wenn sich im Alexandra Palace die Weltelite der Darts-Szene die Klinke in die Hand gibt. Dann steht Anfang Januar noch ein weiterer Nationenvergleich auf dem Programm, von der BDO organisiert, doch diese Wettkämpfe flimmern auf meinem Bildschirm, wenn überhaupt, nur zur Überbrückung der Werbepause auf einem anderen Sender.
Ein gelungener Darts-Abend oder die Nachmittags-Session auf der Wohnzimmercouch beginnt schon vor dem ersten Wurf auf die Triple 20. Der Walk on, der Gang auf die Bühne bei teilweise richtig einheizender Musik ist eine sehenswerte Show, auch dank der kurvigen Sahneschnitten aus England, die neben den häufig ein bisschen zu breit geratenen Profis ein perfektes Bild abgeben. Wenn sich dann noch Vincent van der Voort auf den Weg zur Bühne macht, und die Zuschauer mit der Musik den Namen des Holländers singen und grölen, dann ist dies mindestens genauso schön als wenn der Boxer den Ring betritt oder die Fußballer bei der Champions League-Hymne aus den Katakomben heraus auf das Spielfeld kommen.
Dabei kann es auch abseits der jungen Damen heiß hergehen, wenn Adrian Lewis bei der Premier League in Glasgow von seinen schottischen Freunden mit Bier beschüttet und später auf der Bühne mit Münzen nach ihm geworfen wird. Ganz lustig zu sehen war beim diesjährigen Finale, als bei van Gerwens Einmarsch ein Fan ein Plakat mit der Aufschrift „... DICH DFB!!! 12:12" in die Kamera hielt. Respekt. Emotionen also nicht nur im Fußballstadion, sondern auch beim Darts-Sport.
Für die fantastische Stimmung der teils kostümierten Zuschauer trägt sicherlich auch das ein oder andere Bierchen bei. Allein beim Finale soll angeblich im Schnitt jeder 10 Pints des erfrischenden Gerstensafts konsumieren – nicht schlecht für die relativ kurze Zeit, aber für britische Verhältnisse ist das wahrscheinlich Standard. Diese Info bekommen die Zuschauer zwischen zwei Sätzen von einem Reporter vor Ort, als kurz nach draußen an einen Bierstand vor den Ally Pally geschaltet wird. Man ist also „Mittendrin statt nur dabei" – man hat zumindest manchmal das Gefühl.
Roland Scholten als singender Experte und Frank Buschmann, der wahrscheinlich irgendwann einmal bei der Schach-Weltmeisterschaft als leidenschaftlicher Kommentator die Zuschauer in seinen Bann ziehen wird, komplettieren eine gelungene Übertragung. Sofern dann Elmar Paulke in der Kabine sitzt, hat man zudem noch einen fachkundigen Hauptkommentator, der mit Spaß und Freude dabei ist und gekonnt in angemessener Anzahl ganz nebenbei in die Regelkunde der Randsportart einführt. Auch vom vielleicht zu häufigen „Elmar, haben wir noch Fragen?" lässt er sich scheinbar nicht aus dem Konzept bringen. Wenn es bei hochklassigen Spielen richtig zur Sache geht, ist er am Mikrofon der perfekte Mann.
Doch was sind eigentlich diese „hochklassigen Spiele"? Wenn im Match nach hartem Kampf erst im Sudden Death die Entscheidung gefällt wird? Nein! - zumindest aus meiner Sicht. Ein Weltklasse-Spiel braucht keinen allesentscheidenden Satz, sondern ein überdurchschnittliches Niveau. Deshalb stufe ich als bestes WM-Finale meiner aktiven TV-Zuschauer-Karriere das Duell vom 1. Januar 2013 zwischen Phil Taylor und Michael van Gerwen ein. In meiner Rangliste hat hier das Herzschlag-Finale 2007 mit einem glücklichen Barney keine Chance. Aber warum, was war so besonders beim ersten WM-Finale 2013?
Ein gelungener Darts-Abend oder die Nachmittags-Session auf der Wohnzimmercouch beginnt schon vor dem ersten Wurf auf die Triple 20. Der Walk on, der Gang auf die Bühne bei teilweise richtig einheizender Musik ist eine sehenswerte Show, auch dank der kurvigen Sahneschnitten aus England, die neben den häufig ein bisschen zu breit geratenen Profis ein perfektes Bild abgeben. Wenn sich dann noch Vincent van der Voort auf den Weg zur Bühne macht, und die Zuschauer mit der Musik den Namen des Holländers singen und grölen, dann ist dies mindestens genauso schön als wenn der Boxer den Ring betritt oder die Fußballer bei der Champions League-Hymne aus den Katakomben heraus auf das Spielfeld kommen.
Dabei kann es auch abseits der jungen Damen heiß hergehen, wenn Adrian Lewis bei der Premier League in Glasgow von seinen schottischen Freunden mit Bier beschüttet und später auf der Bühne mit Münzen nach ihm geworfen wird. Ganz lustig zu sehen war beim diesjährigen Finale, als bei van Gerwens Einmarsch ein Fan ein Plakat mit der Aufschrift „... DICH DFB!!! 12:12" in die Kamera hielt. Respekt. Emotionen also nicht nur im Fußballstadion, sondern auch beim Darts-Sport.
Für die fantastische Stimmung der teils kostümierten Zuschauer trägt sicherlich auch das ein oder andere Bierchen bei. Allein beim Finale soll angeblich im Schnitt jeder 10 Pints des erfrischenden Gerstensafts konsumieren – nicht schlecht für die relativ kurze Zeit, aber für britische Verhältnisse ist das wahrscheinlich Standard. Diese Info bekommen die Zuschauer zwischen zwei Sätzen von einem Reporter vor Ort, als kurz nach draußen an einen Bierstand vor den Ally Pally geschaltet wird. Man ist also „Mittendrin statt nur dabei" – man hat zumindest manchmal das Gefühl.
Roland Scholten als singender Experte und Frank Buschmann, der wahrscheinlich irgendwann einmal bei der Schach-Weltmeisterschaft als leidenschaftlicher Kommentator die Zuschauer in seinen Bann ziehen wird, komplettieren eine gelungene Übertragung. Sofern dann Elmar Paulke in der Kabine sitzt, hat man zudem noch einen fachkundigen Hauptkommentator, der mit Spaß und Freude dabei ist und gekonnt in angemessener Anzahl ganz nebenbei in die Regelkunde der Randsportart einführt. Auch vom vielleicht zu häufigen „Elmar, haben wir noch Fragen?" lässt er sich scheinbar nicht aus dem Konzept bringen. Wenn es bei hochklassigen Spielen richtig zur Sache geht, ist er am Mikrofon der perfekte Mann.
Doch was sind eigentlich diese „hochklassigen Spiele"? Wenn im Match nach hartem Kampf erst im Sudden Death die Entscheidung gefällt wird? Nein! - zumindest aus meiner Sicht. Ein Weltklasse-Spiel braucht keinen allesentscheidenden Satz, sondern ein überdurchschnittliches Niveau. Deshalb stufe ich als bestes WM-Finale meiner aktiven TV-Zuschauer-Karriere das Duell vom 1. Januar 2013 zwischen Phil Taylor und Michael van Gerwen ein. In meiner Rangliste hat hier das Herzschlag-Finale 2007 mit einem glücklichen Barney keine Chance. Aber warum, was war so besonders beim ersten WM-Finale 2013?
Aufrufe: 1237 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 0 | Erstellt:07.01.2013
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07.01.2013 | 08:01 Uhr
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nachschuss :
ich war mal so frei...
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