Edition: Suche...
Borussia Mönchengladbach


Gründer: Julia | Mitglieder: 115 | Beiträge: 38
Von: Karrramba
25.08.2013 | 3911 Aufrufe | 20 Kommentare | 14 Bewertungen Ø 9.1
Diskussionsblog zum Thema Rassismus
...denn die Welt wird bunt!
User schreiben für User

In jedem Land auf dieses Welt gibt es Rassismus... ist Rassismus eine Krankheit oder haben die Menschen keine andere Beschäftigung? Warum denkt ein Mensch rassistisch? Ich verstehe es nicht und werde es nie verstehen...

(Frage von tomy32 im Internetforum "gutefrage.net",gestellt am 13.01.2010)

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Für mich ist dieser Rassen/Ausländerhass immer aufs Neue ein Grund, mich unheimlich aufzuregen. Weil ich den Sinn nicht sehe. Ich versteh es einfach nicht.
Ausländer sind doof weil....
- sie mir den Arbeitsplatz wegnehmen? Ist deshalb der deutsche, der mich z.B. bei einer Bewerbung aussticht auch doof?
- sie überall in meiner Stadt betteln und aufdringlich dabei sind? Ja was denn nun.. nehmen sie mir den Arbeitsplatz weg oder müssen sie betteln?
- sie einfach nicht hier hingehören? ..hmmm.. der Lauf der Welt ist nicht aufzuhalten und alles wird immer mehr multikulti werden.. ein Glück - bunt ist schick - nur kann es dann wirklich sein, dass man irgendwann mit einer durch und durch verbohrten Einstellung nicht mehr hier hingehört..auch als Deutscher...
- sie die deutsche Sprache nicht richtig beherrschen? Glaubt mir, da gibt es genug Beispiele in unseren "eigenen Reihen"

Klar bin ich auch dafür, dass ausländische Mitbürger alles daran setzen sollen, die deutsche Sprache zu lernen, wenn sie hier mit uns zusammen leben. Es steht ja auch außer Frage, dass Multi-Kulti Probleme verschiedenster Art mit sich bringt.
Daran wird sich aber auch nichts ändern, wenn man alle über einen Kamm schert, wenn man Ausländer als willkommenes Alibi nimmt, weil man selbst nicht imstande ist sich eine Arbeit zu suchen.
Und erst recht wird sich daran nichts ändern lassen, indem man Ausländer beleidigt, bedroht.. verbal oder sogar körperlich attackiert.
Wer so etwas tut ist entweder verbohrt (wenige) , falsch oder gar nicht informiert (schon mehr) oder einfach nur Mitläufer, wie auch sonst im Leben (leider viel zu viele)

Setzt euch mit dem Thema auseinander, werdet einfach mal etwas offener. Hinterfragt euch selbst,
Man sagt immer, im Stadion kann man ungehindert den Frust der Woche rauslassen und dann kommen solche Dinge wie in München vergangenes Wochenende zustande.
ICH sage: Gerade im Stadion haben wir alle die Möglichkeit, aufeinander zu zugehen, uns kennenzulernen, miteinander zu feiern.
Und ich sage auch : Wer in Zukunft weiterhin alles neue, unbekannte ablehnt, Ausländern aus dem Weg geht oder sie anfeindet ohne Grund, der wird in Zukunft ziemlich einsam sein. Denn die Zukunft ist bunt...


Dies ist der Beginn eines Blogs, in dem sich User der verschiedensten Nationalitäten, Anhänger der verschiedensten Vereine zum Thema Rassenhass, Ausländerfeindlichkeit äußern sollen.
Meine Ausführung kratzt einiges von dem an, was ich denke.. nur eine Stichprobe meiner Gedanken.
Und so geht es glaube den meisten, die sich hier zu Wort melden werden.. Mein Wunsch wäre ganz einfach, dass man vernünftig, konstruktiv und zivilisiert über dieses heikle Thema diskutieren kann miteinander. Vielleicht fangen wir damit im Kommentarbereich unter dem Blog einfach an...

Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren...





--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

nutman, Deutscher, Fan des VfB Stuttgart:

Rassismus hat nirgendwo etwas verloren - und auf dem Fußballplatz erst recht nicht! Sport lebt von Emotionen - sollte aber immer fair bleiben - jeder Fußballfan, der einen gegnerischen Spieler wegen seiner Nationalität oder seiner Hautfarbe beleidigt, würde dem gleichen Spieler doch zujubeln, wenn dieser bei seinem eigenen Verein spielen würde. So etwas ist auch nicht durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt, weil hier gezielt Menschen beschimpft und erniedrigt werden. In jedem Fußballverein gibt es Spieler unterschiedlicher Nationalitäten und Hautfarben, somit ist Fußball eigentlich ein Instrument zur Völkerverständigung. Wenn ein Vedad Ibisevic nach Vorlage von Traore ein Tor schießt und Cacau, Antonio Rüdiger, Gotoku Sakai, Alexandru Maxim und Arthur Boka feiert, dann haben wir hier 7 Spieler, die aus sieben unterschiedlichen Ländern abstammen, die unterschiedliche Hautfarben haben - aber ein Team sind und zusammen gewinnen und verlieren. DAS macht den Fußball aus - und nicht rassistische Beschimpfungen durch Stadionbesucher, die denken, sie seien Fans.


FCBmakemyday, Deutscher , FC Bayern:

Der Nährboden für Rassismus war schon immer da angesiedelt, wo eine Masse an Menschen versammelt war, die auf Grund ihrer Alkoholisierung nicht mehr in der Lage war zu reflektieren und Dinge zu hinterfragen, die sie vorgesetzt bekommt. Typisches Beispiel sind die Bierzelte und Kneipen, wo die so genannten Scheißhausparolen gegen Ausländer ihren Nährboden fanden. dass Rassismus in den Stadien nicht außen vor bleibt, das liegt auf der Hand. So war in den letzten Jahren immer wieder die ein oder andere Fankurve in die Schlagzeilen geraten, bevor der jeweilige Verein angefangen hat, was dagegen zu unternehmen. Zustände, wie sie sich in Rom abspielen, gibt es hierzulande zum Glück nicht. Die Vereine sollten gewarnt sein und die Fanbetreuer eine erforderliche Sensibilität für diese Themen entwickelt haben.

Problematisch ist aber auch die Historie, die Deutschland bedingt durch den Nationalsozialismus erfahren hat. Hierzulande wird daher jedes Wort auf die Goldwaage gelegt und man ist schnell dabei Fans in die rechte Ecke zu drängen, wo sie eigentlich gar nicht sind. Es ist ein schmaler Grat, ob ich einen Spieler der gegnerischen Mannschaft auspfeife, weil er bewusst das Spiel verzögert oder ob ich einen Spieler auspfeife, nur weil er eine andere Herkunft oder Hautfarbe hat. Die Differenzierung wird immer schwieriger, insbesondere bei Länderspielen. Wenn der italienische Antifußball mit Sängen wie Scheiß Italiener quittiert wird, dann hat das meines Erachtens rein gar nichts mit rechtsradikalem Gedankengut zu tun, sondern bezieht sich ausschließlich auf den von Spielverzögerungen und Schauspielerei geprägten Fußball. Die Presse wird dies freilich völlig anders darstellen.


talentfrei, Deutscher, Fan des FC Bayern München:

In deutschen Stadien kommen rassistische Anfeindungen glücklicherweise seltener vor als in anderen Ländern, dennoch sollte man kritisch beobachten. Die Problematik ist, dass die Vereine machtlos sind. Zumindest, was die Vorsorge angeht. Wenn ein Vorfall bekannt wird, ist es nicht besonders schwer, den/die Schuldige/n ausfindig zu machen und Strafen zu verhängen. Doch wie beugt man Rassismus vor? Die Frage ist schwer zu beantworten.. einerseits gibt es in den Medien und in den Stadien verschiedene Kampagnen, die Rassismus verurteilen und an die Vernunft der Zuschauer appellieren, was natürlich gut und wichtig ist. Allerdings nützt dieser Appell nichts gegen die Minderheit der "Idioten", die dadurch zudem noch Aufmerksamkeit bekommen.

Abschreckung: Man muss glaubhaft vermitteln, dass man alles Mögliche tut, um die Täter ausfindig zu machen und sie derart hart bestraft, dass diese Strafe als Abschreckung dient, d.h. nicht nur Stadionverbote, sondern auch eine Anzeige, wie kürzlich im Fall Danny da Costa. Auch die Zuschauer im Stadion sind gefordert. Man sollte derartige Zwischenfälle keinesfalls einfach hinnehmen, sondern dem Ordnungspersonal etc. melden und damit auf den/die Täter aufmerksam machen, was eine strafrechtliche Verfolgung sicher erleichtert.

Rassismus und rassistische Beschimpfungen sind kein Kavaliersdelikt, denn man greift nicht nur den Spieler persönlich an, sondern auch alle Beteiligten dieser Ethnie. Beschränkt, wie viele Täter sind, merken sie gar nicht, dass ebenfalls dunkelhäutige Spieler bei "ihrem" Verein spielen. Was natürlich nicht heißt, dass alle, die rassistische Äußerungen tätigen, Fan eines Vereins sind. In erster Linie sind es nämlich Idioten.


kseezy_fcb, Kosovo (Wohnort Schweiz) Fan des FC Bayern München:

Ich glaube in jedem Land dieser Welt dauert es circa 20-30 Jahre bis sich eine Nation vollends integriert hat. In den 60-70 Jahren hat man die Italiener verspottet, in den 80-90 Jahren kamen die Türken und allg. eher osmanischen und slawischen Länder ins Land und wurden auch lange nicht akzeptiert, weil sie die Integration verweigert haben. Ab der Jahrtausendwende kamen viele Bewohner aus Nord-/Zentralafrika wegen den Bürgerkriegen und anderen Problemen nach Deutschland und ich glaube, dass es einzig allein ZEIT braucht bis diese auch vollends akzeptiert werden.
Wenn man bedenkt was im Fall Pezzoni vom 1.FC Köln alles passiert ist, erscheinen mir diese Schmährufe relativ harmlos, aber an einer Lösung oder prinzipiellen Regelung des Problems glaube ich nicht.

Persönliche Erfahrung:
Ich habe selten die Erfahrung mit Rassismus gemacht. Ich hab auch gewisse Kritiken von Lehrern, Fußballtrainern oder alten Leuten auf der Straße die uns als Jugos oder Kanacken beschimpft haben nie als Rassismus angesehen. In der Schweiz ist die Politik sehr rechtslastig und langsam gehen ihnen die Argumente aus, weil es immer weniger Problemfälle gibt.


steak, Deutscher, Fan von der SG Dynamo Dresden:

Meine erste Begegnung mit Rassismus im Fußball war als ich mit meinen Eltern ins Stadion zum Spiel Dynamo Dresden gegen den 1. FC Saarbrücken gegangen bin. Ich war total aufgeregt endlich meine Helden von nahem zu sehen und wie das so mit Eltern und einer Familie ist saßen wir auf der Haupttribüne im guten alten Rudolf-Harbig-Stadion. Als sich in der 2. Halbzeit die Saarbrücker Spieler zum Aufwärmen bereit gemacht haben konnte man von unten hören wie ein "Fan" einen Schwarzen Gegenspieler aufs Übelste beleidigte. die anderen Menschen um mich herum haben gegrinst. Jedoch wie ich fand war das nicht die richtige Reaktion auf diese wüsten Beschimpfungen. Das war vor 9 Jahren nachdem Dynamo unter Trainer Christoph Franke in die 2. Liga aufgestiegen war. Am 13. August musste ich schmerzlich feststellen, dass die Fans meines Lieblingsvereins ihren EIGENEN SPIELER mit rassistischen Äußerungen beleidigt haben. Der Leidtragende diesmal war Poté, der sich in der Sommerpause den Arsch für selbige aufgerissen hat nur um wieder fit zu werden und für Dynamo und die Fans auf Punktejagd zu gehen. Er ackert und läuft und wird dann so von den "Fans" dafür behandelt.

Daher die Message: egal welche Hautfarbe ein Spieler hat, egal aus welchem Land ein Spieler stammt, alle diese Männer lieben den Fußball und die Fans die sie zu jedem Spiel anfeuern. So ein Benehmen zerstört Moral und Selbstvertrauen solcher Spieler und bringt weder dem Verein noch den Spielern und damit auch den Fans überhaupt nichts!


redwhitepassion, Deutscher, FC Bayern:

Als häufiger Stadionbesucher in München ( hin u. wieder in der Südkurve) hatte ich bisher zum Glück "nur" ein einziges Mal (auch das ist schon zu viel) miterlebt wie ein " Fan" einen Spieler wegen seiner Herkunft rassistisch beleidigt hat.

Und hier war auch ein Ansatz zu sehen wie solche Probleme die im Übrigen nicht allein eine Sache des Fußball sondern der ganzen Gesellschaft in Deutschland zum Teil im Keim zu ersticken sind. Ich stand in der Südkurve als einige Reihen vor mir ein junger Kerl versuchte wohl auf seine makabre Art den damaligen Bayernspieler Hamit Altintop zu "motivieren" mit Rufen wie: "Auf geht´s Kanakintop!" Die bösen Reaktionen der umstehenden Bayernfans die umgehend dem jungen Mann klarmachten das er sich diesen "Müll" sofort sparen oder sofort die Kurve verlassen soll ist wohl genau der Ansatz den man benötigt um im Kollektiv gegen solche Aussagen im Fanblock vorzugehen.

Pack ma's! In den Farben getrennt - In der Sache vereint - Kein Rassismus in meinem Stadion!



KumpelundMalocher, Deutscher, FC Schalke04:

Ich persönliche verurteile Diskriminierung auf's Äußerste und gehe auf Menschen jeglicher Coloeur zu. Das es nicht immer passt, liegt in der Natur. Doch einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. In meinen Freundes- und Bekanntenkreis gibt es dunkelhäutige Menschen, Menschen mit Migrationshintergrund und auch Homosexuelle. Leider gibt es keine Patentlösung zu diesem Thema, doch es wäre ratsam mal seinen Horizont zu erweitern und sich zu fragen, weshalb man Vorurteile hat. Die meisten werden einem als Kind "mitgegeben" und diesen Rucksack, schleppt man dann sein ganzes Leben mit.

Gerade der Sport sollte uns zeigen, dass es auch anders geht. Ich persönlich freue mich über jeden Erfolg eines Sportlers, egal welchen Glauben er praktiziert oder welche Farbe die Haut hat....

Toleranz beginnt bei jedem selbst!!


Voegi, Deutscher, FC Bayern:

Ich glaube ja nicht an die große Gerechtigkeit im Leben. Vielleicht ist es Zynismus, vielleicht ist es auch schlichtweg persönliche Erfahrung: Wirklich gerecht geht's auf dieser Welt nicht zu. Umso mehr bin ich davon überzeugt, dass es keine besseren oder schlechteren Menschen gibt. Egal welche Hautfarbe, welche Religion, welche sexuelle Veranlagung ein Mensch hat: Jeder verdient den gleichen Respekt. Ob im Büro, in der Straßenbahn oder eben im Fußball-Stadion - es darf in unserer Gesellschaft keinen Raum für Diskriminierungen geben. Homophobie, Antisemitismus und Rassismus sind zutiefst menschenfeindlich und müssen daher ein Tabu bleiben.

Es gibt für mich nichts Dumpferes, nichts Perfideres, nichts Gemeineres, als Menschen wegen ihrer Hautfarbe zu diskreditieren. Ich möchte solchen Vorfällen nicht schweigend zu sehen und sage Nein zu Rassismus - im Fußball und in unserer Gesellschaft insgesamt!



Schnumbi, Deutscher, FC Bayern:

Ich bin ein Kind der DDR und besuchte nach der Wende viele Stadien, in Magdeburg, Berlin, Halle, Erfurt, Jena und auch in den alten Bundesländern. Doch ich muss sagen nirgends schlug einem so viel Hass entgegen, wie in den neuen Bundesländern. Gut, dass hatte einfach politische Gründe. Man war im Umbruch, musste sich politisch neu finden und wo konnte man das besser ausleben als im Stadion. Ich muss ehrlich gestehen, aufgrund meiner Behinderung hatte ich sehr oft Glück und bin mit einem blauen Auge davon gekommen. Ich mied eine ganze Weile Stadien im Osten.

2006 endlich Fußball Heim WM. Alles freute sich auf dieses Event. Doch was machte die Presse. Statt zu sensibilisieren, las man von NO GO Areas im Osten. Das waren Gebiete die Fußballtouristen meiden sollten.

Ich würde auch die Vereine mehr in die Pflicht nehmen. Man gibt Hunderttausende Euro für Videosysteme aus um Pyromanen zu entlarven und trotzdem sieht man Woche für Woche politische Banner in den Stadien.
Gebt rechtem Gedankengut keine Chance!


--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Wie oben schon erwähnt, Diskussionen im Kommentarbereich sind erwünscht. Alles mit Anstand und gegenseitigem Respekt natürlich. Legt los ..

ø 9.1
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
Karrramba
MODERATOR
02.09.2013 | 09:55 Uhr
0
0
Karrramba : Sark
02.09.2013 | 09:55 Uhr
0
Karrramba : Sark
Erstmal: Genauso stell ich mir ne Diskussion vor !
Jetzt versteh ich auch schon ein wenig besser, was und wie du es meinst.
Ich schreib mir viele Dinge emotional von der Seele, so auch in diesem Blog. Da fehlt es dann zugegebenermaßen oftmals an Argumentationen a la Bobbio, Definitionen oder politischen Hintergründen. Umso schöner, hier auch mal mit der Nase auf so etwas gestoßen zu werden.

" Ich sehe hier nur keinen Unterschied zwischen einer Beleidigung bezüglich der Hautfarbe oder jedes anderen Merkmals, das die betreffende Person nicht verändern kann."

Sehr schönes Statement und so formuliert dann auch 100% agree..
0
Sark
01.09.2013 | 22:11 Uhr
0
0
Sark : 
01.09.2013 | 22:11 Uhr
0
Sark : 
@Karrramba:
"sicherlich wegen seiner Hautfarbe und damit aus rassistischen Gründen."
Genau dein "damit" sehe ich als kritisch.
Ich habe mal eine Reportage über eine Gruppe schwarzer Italiener gesehen, die in der Kurve waren als Balotelli rassistisch beleidigt wurde. Laut ihren Aussagen haben sie fröhlich mitgemacht, weil Balotelli so schlechter spielen soll. Die sahen nicht unbedingt von Selbsthass zerfressen aus. Bei Zidane wäre es dann wohl die berufliche Orientierung seiner Schwester statt seiner afrikanischen Herkunft gewesen
Das heißt natürlich keineswegs, dass so etwas auch nur die geringste Existenzberechtigung im Stadion hat. Nur gilt das meines Erachtens eben für jede Form der Beleidigung.

@Rumo:
Bei den Brandstiftern bin ich ganz deiner Meinung, die Dummen verdienen sicher auch kein Verständnis. Ich sehe hier nur keinen Unterschied zwischen einer Beleidigung bezüglich der Hautfarbe oder jedes anderen Merkmals, das die betreffende Person nicht verändern kann.

Ich habe das frei nach Bobbio formuliert, dessen Definition ich zumindest mal so im Politik-Unterricht gelernt habe.
Was du hier ansprichst, ist wie auch schon bei Karrramba das, was heute üblicherweise als Rechtsextremismus bezeichnet wird, nicht aber die gesamte rechte Politik. Hier differenziert wie gesagt die Freiheit: "Keine Berechtigung" hat die persönliche Freiheit häufig unter politischen Extremen, links wie rechts. Es gibt aber noch unermesslich viele andere rechte Strömungen.
Ich würde beispielsweise den Großteil des Bundestags momentan rechts einstufen. Im deutschen Sprachraum bemüht man dann aufgrund genau eurer Fehlinterpretationen lieber den Begriff "bürgerlich".


0
DieZecke
31.08.2013 | 10:13 Uhr
1
0
DieZecke : 
31.08.2013 | 10:13 Uhr
0
DieZecke : 
Ich widerspreche klar der Meinung, dass man politisch rechts(außen) und nicht rassistisch sein kann. Zumindest spiegelt sich das nicht in den Programmen und Ansichten der rechten (gemeint ist in diesem Fall rechtsextrem) Parteien wieder. Dort werden immer offen oder im Subtext Ausländer als minderwertig oder unerwünscht dargestellt.

Zum Glück schafft es die Bundesliga mittlerweile, Rassisten weitgehend aus dem Stadion zu entfernen. Das kann man - wie man am Beispiel Hamburg sieht - wie folgt regeln:

Stadionordnung HSV:Im Stadion ist verboten; u.a.
" rassistisches, fremdenfeindliches, gewaltverherrlichendes, diskriminierendes sowie politisch radikales Propagandamaterial; Entsprechendes gilt für Kleidung, die Schriftzüge oder Symbole mit eindeutiger rassistischer, fremdenfeindlicher, gewaltverherrlichender, diskriminierender sowie politisch radikaler Tendenz aufweist. Zuschauern, die Kleidung der Label "Thor Steinar" und "Consdaple"
tragen, wird der Zugang zur Imtech Arena verwehrt."

St. Pauli-Sicherheitschef Sven Brux beschreibt die Wirklichkeit am Millerntor: „Wenn einer Nazi-Sprüche macht, dann muss er auch das Gefühl haben, dass ihm das gesundheitlich nicht ganz gut tut."

Es ist offenbar so, dass die Fans und Vereine zusammen das Problem in den Griff bekommen können, wenn es von beiden Seiten einen breiten Konsens gibt.

Wenn in Halle Kleidung von Thor Steinar geduldet wird, muss man sich über Rassisten im Stadion nicht wundern.
1
Rumo
31.08.2013 | 01:44 Uhr
1
0
Rumo : 
31.08.2013 | 01:44 Uhr
0
Rumo : 
@sark politisch rechts meint den denkansatz, ein Mensch sei ein Individuum? Das musst du mir mal erklären.

Eventuell hab ich auch eine falsche Definition dieses Bergriffs im Kopf, aber ich verbinde rechtes Gedankengut eher mit der Betonung der Bevorzugung der eigenen Volksgruppe und einem gehörigen Nationalismus. Bestimmte Wertvorstellungen werden über eine Volkszugehörigkeit definiert, wir Deutschen sind ordentlich usw.

Rechtes Gedankengut bezieht sich auf die Bewahrung von Volkstraditionen und die Überhöhung von bestimmten Werten, die wieder einer bestimmten Volksgruppe zugeordnet werden.

Wie spielt da der Aspekt der Freiheit rein?

Die Freiheit des einzelnen, der nach rechten Gedankengängen keine Berechtigung in einem Staat hat, hat immer hinter die Interessen des Staatsvolks zurückzutreten. Ein durchaus verlockender Gedanke aus sicht des Staatsvolks, abstrakt aus menschlicher Sicht ätzend.

Und nein, ich finde nicht, das man zwischen den Kausaleffekten differenzieren muss. Die Hohlbrazzen, die Herkunft als Herabwürdigungskriterium benutzen, sind entweder einfach nur dumm oder geistige Brandstifter. Die Brandstifter sind natürlich noch einen Zacken schlimmer, aber die Hohlbrazzen verdienen auch kein Verständnis.

Ich bin richtig stolz darauf, wie es viele Vereine geschafft haben, ihre Kurven zu säubern, weiter so!

Good night, withte pride! (gilt auch für black racism!)

1
pograbscher
30.08.2013 | 08:52 Uhr
1
0
30.08.2013 | 08:52 Uhr
0
Tolle Idee und Umsetzung Karramba. Bewundere deinen Idealismus und man merkt an deinen Worten die positive Grundeinstellung zum Leben.

Ausgrenzungen und Herabwürdigungen von Minderheiten gab es wohl schon immer, liegt einfach in der Natur sehr vieler Menschen sich anderen überlegen fühlen zu müssen. Manche schaffen es diesen "Ehrgeiz" in sinnvolle Energie umzuwandeln und andere werden die Schuld immer bei den anderen suchen, egal wer gerade da ist.

Hatte kürzlich ne interessante Doku gesehen, bei der New Yorker jeglicher Coleur getestet wurden um deren genetische Abstammung zu rekonstruieren. Da haben sich aber ein paar gewundert wo die alle herkamen.
1
Karrramba
MODERATOR
28.08.2013 | 16:54 Uhr
0
0
Karrramba : 
28.08.2013 | 16:54 Uhr
0
Karrramba : 
Na wenn ein Spieler als schwarze .... bezeichnet wird und ihm Affenlaute hinterhergebrüllt werden, dann sicherlich wegen seiner Hautfarbe und damit aus rassistischen Gründen.
Einen Mike Hanke bsp.weise wird wohl niemand als scheiss Ni...r bezeichnen, wenn er mit siener Spielweise oder seinem Verhalten auf dem Platz nicht einverstanden ist. Also denke ich, da kann man die Beweggründe in den meisten Fällen schon ganz gut erkennen...
0
bunsen
28.08.2013 | 14:04 Uhr
1
0
bunsen : 
28.08.2013 | 14:04 Uhr
0
bunsen : 
sehr gut, da ich pers nichts beigetragen hab, will ich den blog zumindest durch meine stimme unterstützen.

schöne sache
1
Sark
28.08.2013 | 13:32 Uhr
0
0
Sark : Karrramba
28.08.2013 | 13:32 Uhr
0
Sark : Karrramba
Die NPD wird nicht umsonst als rechtsextrem bezeichnet.
Politisch rechts ist primär der Denkansatz, dass jeder Mensch ein einzigartiges Individuum ist.
Zwischen den Grauschattierungen der politischen Rechten wie auch der Linken unterscheidet dann primär der Aspekt der Freiheit.

Die Gleichsetzung rechts - rechtsextrem ist nicht besser als die Gleichsetzung Sportfan - Hooligan.
..wenn man diese überholten Begriffe schon unbedingt benutzen muss.



Zum Thema stellt sich mir persönlich die Frage, ob und wie man zwischen den verschiedenen Kausalketten differenzieren muss. Erfolgt die Beleidigung aufgrund der Herkunft oder nimmt sie diese nur als Angriffspunkt?
0
Karrramba
MODERATOR
28.08.2013 | 10:04 Uhr
0
0
Karrramba : 
28.08.2013 | 10:04 Uhr
0
Karrramba : 
Also wenn du jetzt mit politisch rechtem Spektrum die CDU und die CSU meinst, dann gebe ich dir natürlich recht.
Wenn allerdings ganz rechts außen damit gemeint ist, dann nicht. Mit den schwammigen politischen Aussagen einer NPD kann ich mich nicht anfreunden. Und dass die Mitglieder der Partei in großem Maße ehemalige oder aktuelle Neonazis sind liegt für mich nunmal auf der Hand. Meine Meinung.
0
Alexdinho93
27.08.2013 | 20:32 Uhr
0
0
27.08.2013 | 20:32 Uhr
0
Karramba:
Naja, ich bin halt der Meinung, dass man auch rechts sein kann, ohne rassistisch zu sein. Das sind zwei verschiedene Dinge.
Das politische rechte Spektrum ist sehr weit gefächert, und nur ein geringer Teil davon ist rassistisch.
Wenn bspw. rechtes Gedankengut aus dem Stadion entfernt werden soll, dürfte ja auch Mutti nicht mehr klatschen kommen.
Wollte das nur gesagt haben.
Am Blog, oder auch an der Intention des Blogs hab ich nichts auszusetzen-im Gegenteil.
0
COMMUNITY LOGIN
Du bist nicht angemeldet. Willst Du das ändern?
Benutzername:
Passwort:
 

Wir aktualisieren unsere Nutzungsbedingungen und unsere Datenschutzrichtlinie. Wir haben neue Community-Richtlinien zur Inhaltsnutzung - Verhaltenskodex eingeführt und mehr Informationen darüber bereitgestellt, wie wir Ihre Daten erheben und nutzen. Indem Sie unsere Website und unsere Dienste weiterhin nutzen, stimmen Sie diesen Aktualisierungen zu.
Neueste Kommentare
Al_Bundy_FCB
Artikel:
Ahja. Und wegen einem Militärdienst (zwei Wochen?) vergesse ich die Basics m
01.05.2024, 08:44 Uhr - 30 Kommentare
pelzig
Artikel:
Ein Scheitern ist noch nie so vorprogrammiert gewesen.
01.05.2024, 08:43 Uhr - 5 Kommentare
Est1981
Artikel:
Kim ist so lost auf dem Platz. Genau wie die Verantwortlichen die ihn gekauf
01.05.2024, 08:41 Uhr - 88 Kommentare
olaf63
Artikel:
Die Knicks haben sich selbst geschlagen. Das muss man einfach nach Hause bri
01.05.2024, 08:38 Uhr - 8 Kommentare
Russell4MVP
Artikel:
Wagner einfach noch nicht abgeholt genug in diesen Momenten. sein Fehler kön
01.05.2024, 08:36 Uhr - 11 Kommentare
Maverick69
Artikel:
Wenn indi wieder die heiße Hand zündet, wird es kein Spiel 7 geben
01.05.2024, 08:32 Uhr - 3 Kommentare
mfred
Artikel:
Will nächste Saison halt nicht das Derby gegen Hertha spielen müssen...
01.05.2024, 08:21 Uhr - 8 Kommentare
Gadsden
Artikel:
JNk, ich hab gar nicht übersetzt, sondern kurz bei Ruhr 24 die Aussagen des
01.05.2024, 08:19 Uhr - 25 Kommentare
BundesBabo23
Artikel:
Also ist Tuchel doch schuld, weil er Kim so übermotiviert hat!!!
01.05.2024, 08:18 Uhr - 14 Kommentare
BundesBabo23
Artikel:
Quasi ein Standard Britte, Wurst und Alki
01.05.2024, 07:46 Uhr - 4 Kommentare