An dieser Stelle soll den Lieblingen der Vorrunde gedankt werden, denn was wäre eine WM ohne sie? Wahrscheinlich nämlich nur 90 Minuten Gekicke auf dem grünen Rasen.

1) ZDF-Teletext Seite 222:

Bei jedem Spiel wird früher oder später vom ZDF-Kommentator auf diese Seite verwiesen, auf der man live mitverfolgen kann dass Japans Nummer 7 weniger als 10% seiner Zweikämpfe verliert und Dänemarks Nummer 9 seine Ballkontakte nach einer Stunde immer noch an einer Hand abzählen kann. Wie konnten wir nur früher ohne diese Infos leben?

2) Zakumi

Viele werden sich fragen: Za… wer? Und das ist auch gut so! Zakumi ist ein etwas androgyner Löwe mit modisch grüner Schüttelfrisur und der Nachfolger von Goleo, diesem hosenlosen Maskottchen der WM 2006, welches den unlustigen sprechenden Ball "Pille" in der Hand hielt. Zakumi glänzt während diesem Turnier größtenteils durch Abwesenheit – ein Umstand für den der gemeine Fußballfan den Greisen von der FIFA großen Dank schuldet.

3) "Herr" Cacau

Deutschlands bekanntester brasilianischer Deutscher mit der allzeit guten Laune klärte vor einigen Tagen bei einer der ansonsten öden Pressekonferenzen im deutschen Quartier die versammelte teutonische Journaille darüber auf was sein richtiger vollständiger Name ist und welche Namen nur Erfindungen sind. Außerdem bat er die Presseleute, ihn doch künftig nicht mehr mit "Herr Cacau" anzusprechen, einfach "Cacau" reiche vollständig aus. Das nennen wir mal brasilianische Lockerheit, die der deutschen Nationalelf bisher so gefehlt hat.

4) Puma-Trikots

Anders als die Konkurrenz von Adidas, bei der die Innovationen hauptsächlich in der Mikrobiologie der Trikots zu finden sind, hat sich Puma richtig was einfallen lassen: Die von ihnen ausgerüsteten Teams treten mit passenden Grafiken auf der rechten Schulter ihrer Trikots auf, die "Unzähmbaren Löwen" Kameruns etwa haben einen Löwen, bei den "Black Stars" Ghanas ist es – oh Wunder – ein schwarzer Stern. Wir warten auf ein Verbot von Seiten der Gichtnacken der FIFA, denn so geht es ja nun wirklich nicht!

5) Franz Beckenbauer

Darf in so einer Aufzählung natürlich nicht fehlen. Der künftige FIFA-Präsident (wenn Sepp Blatter endlich überführt ist) ist natürlich immer vor Ort und verteilt an die Engländer schon verbale Watschn lange bevor überhaupt klar ist, dass es gegen die großohrigen Teetrinker im Achtelfinale geht. Franz, so kennen wir dich!

6) Richard Kings(t)on

Ghanas Schlussmann hieß bis WM 2006 eigentlich "Kingston", doch irgendein Opa bei der FIFA hatte wohl im Eifer des Gefechts das "t" übersehen. So prangte auf den offiziellen Trikots in allen Spielen der Name "Kingson". Das gefiel dem afrikanischen Spaßvogel wiederum so gut, dass er seinen Namen daraufhin kurzerhand in "Kingson" ändern ließ – ein Umstand, der bei zweitklassigen Fußball-Kommentatoren und drittklassigen spox-Bloggern gerne Erwähnung findet. Wir sind erleichtert, dass der Blatter Sepp die Namen aller deutschen Spieler richtig aufschreiben kann, würden uns aber trotzdem über den ein oder anderen "Schweinseiger" oder auch "Meresacker" auf den Hemden mit dem Bundesadler freuen.

7) Matze Knop alias Louis van Gaal und alias Jürgen Klinsmann und alias Kaiser Franz und alias Diego Maradona und alias Jürgen Klopp und alias Loddarmaddäus am Telefon

Über das Niveau der Plauderei in "Waldis WM-Club" mit Christine Neubauer oder Bärbel Schäfer und dem allwissenden Breitner Paul mag man denken was man will, und Beckenbauer-Imitationen ist man inzwischen auch gewöhnt. Doch was Matze Knop Abend für Abend als 1:1-Nachbildung von van Gaal, Maradona, Klinsmann und Klopp abliefert ist ganz großes Kino.

8) Nordkoreanischer Kommentator
So ist das im Kommunismus: Da überträgt das Fernsehen statt den Diktator Kim Jong-Il lobende Arbeiter ein Fußballspiel live im Fernsehen, und schon setzt es ein knappes 0:7 gegen die Kapitalisten aus Portugal. Immerhin zog der nordkoreanische Kommentator die einzig mögliche Konsequenz: Er soll die letzten 30 Minuten des Spiels geschwiegen haben, danach wurden wieder Kim Jong-Il preisende Bauern gezeigt. Wer sagt es Wolf-Dieter Poschmann?


Hier der zweite Teil: Fortsetzung
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