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30.06.2012 um 19:00 Uhr
The Lost Habit Of Winning


"Winning is not a sometime thing; it's an all the time thing. You don't win once in a while; you don't do things right once in a while; you do them right all the time. Winning is a habit. Unfortunately, so is losing."

-Vince Lombardi

"Soccer is a game for 22 people that run around, play the ball, and one referee who makes a slew of mistakes, and in the end Germany always wins."

-Gary Lineker

Mit diesen zwei Zitaten möchte ich diesen Blog beginnen. Das erste könnt ihr im Gesamtkontext im verlinkten Video sehen. Beide Zitate drücken eine gewisse Mentalität aus. Stehen für ein Selbstverständnis. Das erste Zitat stammt aus dem American Football. Es kommt von niemand geringerem als der Trainer Legende überhaupt, Vince Lombardi. Jener Vince Lombardi war es der mit den Green Bay Packers einige Meisterschaften nach Green Bay holte und schließlich auch die ersten beiden Super Bowls gewinnen sollte. Bis heute trägt die Trophäe die der Sieger des Super Bowls bekommt seinen Namen.
Es könnte keinen passenderen Namen geben, schließlich stand Lombardi wie kaum ein anderer Trainer oder Spieler nach ihm für all jene Eigenschaften die man benötigt um diesen Titel zu holen. Strebsamkeit, Wille, Herz, Mut, Entschlossenheit und vor allem Selbstvertrauen. Lombardi verinnerlichte all diese Eigenschaften. Er arbeitete extrem hart, impfte seinen Spielern förmlich ein, dass eine Niederlage nie eine Option sein kann und darf. Wer für ihn spielte, der musste ein Gewinner sein. Verlierer gab es bei ihm nicht.

Das zweite Zitat dürften hier mehr Leute kennen. Gary Lineker war es der einst diese, in den Ohren eines jeden deutschen Fußballfans magischen Worte sprach. Sie passten wie die Faust aufs Auge. Man fürchtete Deutschland als Fußballnation. Weltweit genoss kaum ein Land einen solchen Respekt. Es war nämlich selbstverständlich, dass die Deutschen um jeden Titel mitspielen werden. Ungeachtet jeder Verfassung, Mannschaft und sonstigen Widrigkeiten, selbst ungeachtet der eigenen Leistung waren es die Deutschen die am Ende siegten. Es war so und es war richtig so. Egal was passiert, am Ende siegt Deutschland. So war es, unausweichlich.


Deutsche Misserfolge

Doch worauf will ich damit hinaus? Man kann es sich denken. Dem deutschen Fußball fehlen diese Eigenschaften aktuell. Nicht nur der Nationalmannschaft, auch den Vereinen. Speziell meinem heißgeliebten FC Bayern. Was einst selbstverständlich war, einem jeden deutschen Fußballer in Mark und Bein übergegangen war ist irgendwann in den letzten Jahren verloren gegangen. Deutschland wartet auf Titel. Es war im Jahre 2001 als der FC Bayern gegen Valencia im Elferschießen siegte. Wie selbstverständlich. Das nach dem man, wie selbstverständlich, gerade in der letzten Sekunde der Saison Meister wurde.

Dieses Spiel liegt nun elf Jahre zurück und markiert den letzten internationalen Titel einer deutschen Mannschaft. UEFA Cup, Euro League, Champions League, EM und WM, all diese Turniere, immerhin 28 Gelegenheiten einen internationalen Titel zu holen, blieben ungenutzt.
Man sollte natürlich jeder Nation mal eine Schwächephase zugestehen, jedoch sind die deutschen Teams ja keineswegs zu schlecht um zu siegen. Der deutsche Fußball hat enorm aufgeholt und viele großartige Spieler in seinen Mannschaften. Man ist nicht zu schlecht für den großen Wurf, die nötige Qualität ist da. Dennoch klappt es nicht. Der FC Bayern wirft im einen Jahr Manchester United und Lyon dominant raus und verliert dann chancenlos gegen Inter. Deutschland klatscht England und Argentinien an die Wand, dominiert ein ganzes Turnier und kaum trifft man auf Spanien ist man chancenlos. 2002 Wurde Leverkusen Vize in der CL, Deutschland bei der WM. 2006 wurde man Dritter, 2008 Zweiter, 2010 verlor Bayern das Finale der CL, Deutschland wurde erneut Dritter und dieses Jahr sollte alles noch schlimmer werden.
Bayern dominiert Real Madrid, beweist in den entscheidenden Momenten Eier und erreicht verdient das Finale der Champions League. Dort spielt man dominant und versagt kläglich. Trotz bester Chancen.
Deutschland siegt in der Todesgruppe und scheitert an Italien, lässt sich vorführen wie Schuljungen. Mittlerweile haben all diese zweiten und dritten Plätze eine Gemeinsamkeit. Man spielt immer schön, immer gut. Alle Welt mag unseren Fußball. Aber im entscheidenden Moment, dann wenn es wirklich darauf ankommt, dann versagt man mit erstaunlicher Regelmäßigkeit.


The Habit Of Losing

Im Angesicht dieser mittlerweile an Routine grenzenden dritten und zweiten Plätzen stellt sich mir die Frage woran das liegt. Würde eine deutsche Mannschaft unter Vince Lombardi ständig scheitern wenn es darauf ankommt? Würden die Deutschen aus der Zeit Linekers sich so von Italien abkochen lassen? Ich glaube nicht.
Deutschland fehlen die Eigenschaften früherer Mannschaften. The habit of winning, also die Gewohnheit, ja fast schon Selbstverständlichkeit zu siegen, die ist nicht vorhanden. Eine Mannschaft die in ein Finale geht muss an sich glauben und zwar zu 100%. Sie muss von sich überzeugt sein und sich ihrer Fähigkeiten bewusst sein. Sie muss wollen, sie darf nur den Sieg vor Augen haben. Doch was hört man landein landaus vor wichtigen Spielen? Bekundungen wie stolz man auf einen Finaleinzug doch sei, wie toll es doch ist schon so weit gekommen zu sein und man ja selbst bei einer Niederlage auf eine tolle Saison zurückblicken könne. Bei einer Niederlage. Vor einem Finale hat die Option Niederlage nicht existent zu sein. Man darf nicht von Niederlagen reden. Wer ans Verlieren denkt, nun der verliert auch. self fulfilling prophecy sozusagen.
"Platz Zwei ist schon ein Erfolg."
Diese Mentalität ist Schwachsinn und absolut kontraproduktiv. Wer zufrieden mit dem Erreichten ist, der erreicht auch nichts mehr. Der ist satt. Eine Mannschaft aber muss hungrig sein, immer brennen, immer heiß sein auf das kommende Spiel. Zufriedenheit bedeutet Rückschritt.
So kann man nicht gewinnen. Wer zufrieden mit Platz zwei ist, der wird auch nur Zweiter.
Seinen Höhepunkt nimmt diese Mentalität dann im Feiern dieser Niederlagen. Es darf nicht sein, dass sich nach einem verlorenen Finale Zehntausende einfinden um die Niederlage zu feiern. Der zweite Platz ist kein Erfolg. Der Zweite ist der erste Verlierer, nichts anderes. Genau davon sprach auch Lombardi. Er ist in seiner Zeit bei den Packers zwei Mal Zweiter geworden. Nie wieder, um alles in der Welt wollte er nochmal Zweiter werden.



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Aufrufe: 5650 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 12 | Erstellt:30.06.2012
ø 7.3
KOMMENTARE
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nachwuchs
01.07.2012 | 16:15 Uhr
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nachwuchs : nachwuchs
01.07.2012 | 16:15 Uhr
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nachwuchs : nachwuchs
den hat mein sohn gestollen
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