Das letzte Wochenende brachte den Indians gegen die starken Teams aus Heilbronn und Ravensburg viel Lob für gute spielerische Leistungen und einen kämpferischen Einsatz "bis zum Umfallen". Und auch, wenn man in beiden Partien dicht davor war, so brachte es doch leider keine nach den Spielverläufen durchaus mögliche Punkte. Dieses soll sich an diesem Wochenende bei den anstehenden Partien gegen Kaufbeuren und Bremerhaven ändern!!!

Los geht es heute um 19.30 Uhr mit der Partie bei den Kaufbeuren Buron Joker, die mit einem Sieg in Bietigheim und einem Heimerfolg gegen Dresden einen Start nach Maß hingelegt haben. Damit konnten sie durchaus überraschen, denn die vielen personellen Veränderungen vor dieser Saison ließen und lassen für den Traditionsverein aus dem Allgäu eine sicher schwere Saison erwarten.

Nicht zuletzt aus finanziellen Gründen mussten die Joker aus Kaufbeuren die Abgänge etlicher Leistungsträger verkraften. Wobei es gerade die Offensive schwer getroffen hat: Mit den beiden ehemaligen Indianern Brady Leisenring und Andrew McPherson, mit Levi Nelson und Rob McFeeters verließen 4 der 5 besten Scorer des Vorjahres den Verein. Sie im Angriff ersetzen sollen der aus Bremerhaven gekommene Kevin Saurette, der von der Clarkson Universität gekommene junge Kanadier Louke Oakley und der aus Italien gekommene 34-jährige Finne Markku Tähtinen. Letzterer kann aus der Erfahrung von über 500 Spielen in der höchsten finnischen Liga und weiteren Spielen für Teams in den ersten Ligen in Dänemark, Italien, Tschechien und Schweden schöpfen. Gerade ihm wird die Aufgabe als Denker & Lenker in einer traditionell mit vielen Talenten aus dem eigenen Nachwuchs gebildeten Offensive der Joker zufallen. Wobei mit Dominic Krabbat und Daniel Menge auch zwei etablierte deutsche Spieler zur Unterstützung bereit stehen werden.

In der Defensive konnte man den zum Ende der vergangenen Saison gekommenen Kanadier Carl Hudson, Kapitän Christof Aßner und auch „Abräumer" Jakub Körner halten. Neu hinzu gekommen ist aus Peiting Milos Vavrusa, der sicherlich im Aufbauspiel Akzente setzen soll. Im Verbund mit dem starken Goalie Stefan Vajs dürfte die Defensive gut aufgestellt sein. Daneben wird Coach Ken Latta sicher dafür sorgen, dass auch die jungen Talente in der Verteidigung wieder einen ordentlichen Entwicklungssprung machen werden.

Für die Indians gilt es, nach langer Busfahrt ins Allgäu von Beginn an hellwach zu sein und dem doch eher unerfahrenen Team der Kaufbeuren Buron Joker das eigene Spiel aufzuzwingen. Gelingt das, sollten die ersten Punkte der Saison möglich sein. Hauptschiedsrichter der Partie ist Zsolt Heffler.

Am Sonntag ist dann wieder Derbyzeit, wenn die Fischtown Pinguins Bremerhaven mit ihrem sicher wieder zahlreich anreisenden Anhang zum Pferdeturm kommen. Eine gesunde und faire Rivalität zwischen den Fans der beiden "Nordlichter" der Bundesliga und fast immer packende Duelle auf dem Eis kennzeichnen diesen fast schon "modernen Klassiker" des norddeutschen Eishockeys. Und auch in dieser Spielzeit dürfen sich die Zuschauer wieder auf die Derbys freuen.

Schwer gebeutelt wurden die Pinguine aus Bremerhaven in der vergangenen Saison, als man komplett hinter den Erwartungen zurück blieb und letztlich gar sportlicher Absteiger in die Oberliga war. Dieses größtmögliche Desaster konnte man dadurch verhindern, dass man als Nachrücker in der Bundesliga verbleiben durfte. Für die Verantwortlichen in Bremerhaven war es zugleich das Signal, die Spielzeit 2012/13 mit einem größeren „Stühlerücken" zu beginnen. So mussten mehr oder weniger freiwillig Trainer Gunnar Leidborg und Spieler wie Chris Stanley, Marko Suvelo, Carsten Gosdeck, Ales Kreuzer und Kevin Saurette die Fischtown Pinguins verlassen.

Den insgesamt 13 Abgängen stehen einige interessante Neuverpflichtungen gegenüber. Zuvorderst natürlich der neue Coach Michael Stewart, der nach 11 Jahren als knallharter Verteidiger und nicht weniger harter (Spitzname "Iron Mike") Trainer im österreichischen Villach erstmalig als Trainer in Deutschland aktiv ist. Mit Björn Bombis und Andrew McPherson gibt es am Sonntag ein Wiedersehen mit ehemaligen Indianern. Beide sollen nun den Pinguinen zu mehr Kreativität in der Offensive verhelfen. Aus Dänemark wechselte Angreifer Brendan Cook nach Fischtown, aus der Lausitz kam Chris Straube. Für die Defensive sicherte man sich die Dienste des aus der AHL kommenden Kanadiers Dustin Friesen und des jungen Deutsch-Kanadiers Alex Kampen. Im Tor sollen der in der vergangenen Saison spät verpflichtete Amerikaner Brett Jaeger und Sebastian Staudt ein starkes Tandem bilden.

Das vergangene Wochenende bescherte den Pinguinen um ihren neuen Mannschaftsführer Marian Dejdar zum Auftakt eine knappe 1:2 Niederlage in Schwenningen und ein bemerkenswert locker erspieltes 9:2 gegen Riessersee. Dabei konnten insbesondere Brendan Cook mit 4 und Chris Straube mit 3 Toren glänzen und andeuten, dass sie die in sie gesetzten Erwartungen in Sachen Effizienz durchaus erfüllen können.

Die Offensive der Fischtown Pinguins ist augenscheinlich schon gut in Schuss und dürfte die in dieser frühen Phase der Saison auch ohne den verletzten Daniel Hilpert bereits sehr starke Defensive der Indians sicher ordentlich fordern. Andererseits finden sich die Angriffsreihen der Indians trotz aller verletzungsbedingten Umstellungen und Ausfälle immer besser und sind daher in der Lage, selbst für enormen Druck zu sorgen und sich reichlich Tormöglichkeiten zu erspielen. Also gut möglich, dass am Sonntag nicht lange "herumtaktiert" wird und stattdessen beide Teams offensiv das Spiel angehen. Einen ausgemachten Favoriten gibt es nicht. Für die Fans beider Lager dürfte es zu einem sicherlich interessanten und spannenden Spiel kommen. Ein Derby eben!!!