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12.04.2012 um 15:19 Uhr
Marks vs Smarks, Teil 1
Liebe Wrestling-Fans, es ist soweit. In mir brodelt es seit längerem und jetzt muss es einfach raus.

Der Grund: mir gehen die schlauen Smarks auf den Zeiger. In den letzten Monaten, vor allem durch den Erfolg der Indie-Darlings CM Punk und Daniel Bryan, ist die Zahl der Smarks gefühlt beinahe explodiert. Ebenso größer geworden ist der Bruch zwischen Marks und Smarks.

Bevor ich mit meinem Blog (mein erster überhaupt!) ins Detail gehe, versuche ich mich an (m)einer möglichst neutralen Definition der beiden Begriffe Marks und Smarks:

Mark: ein Fan, der echtes Interesse an der Show hat, mitfiebert, mitleidet, aber sich nicht im Internet über Gerüchte etc. informiert. Ausschließlich das, was er im TV sieht, ist alles, was er über das Wrestling weiß. Im Gegensatz zu einer früheren Definition von Mark muss er heute auch nicht unbedingt glauben, dass Wrestling „echt" ist.

Smark: jemand, der Wrestling schaut und zusätzlich immer wieder im Internet nach Hintergrund-Informationen, Gerüchten etc. sucht und deshalb nicht selten über Storyline-Verläufe etc. Bescheid weiß.

Zusätzlich möchte ich vorab eines klarstellen: Ich bin Wrestling-Fan seit über 20 Jahren (seit Wrestlemania VII wenn Ihr es genau wissen wollt). Wenn man so lange Fan ist und älter wird neigt man wohl automatisch dazu, das „Produkt" zu sehr zu analysieren. Viele verwandeln sich dann nach und nach aber anscheinend in einen Möchtegern-Booker, der zuhause gleichzeitig vor Fernseher und Internet sitzt und ungefiltert sofort seine Meinung in irgendwelchen Foren rausposaunt, jedes Gerücht aufsaugt als wäre es der Heilige Gral und sich jede Menge Hintergrund-„Wissen" (mit fetten Anführungszeichen!) über die Superstars und die Branche aneignet. Und ehe sie sich versehen können schauen sie Wrestling nur noch durch eine sarkastische Lupe und warten nur darauf, bis einer der Wrestler einen Move vermasselt, sich verspricht und können es nicht erwarten, sich sofort über die Panne im Internet lustig zu machen, um sich sowohl witzig als auch intelligent zu fühlen.

Meine Meinung: Man nimmt sich dadurch unglaublich viel Spaß weg, kann die Show nicht mehr wirklich genießen. Um das zu belegen möchte ich ein paar der Matches bei Wrestlemania 28 jeweils aus der Sicht eines Marks und eines Smarks analysieren.

Daniel Bryan vs Sheamus
Was für ein Aufreger: Internet und Indy-Darling Daniel Bryan verliert nach gerade mal 18 Sekunden seinen Titel. Die Reaktionen der Smarks war unfassbar, für viele war fast der gesamte Abend und Wrestlemania danach schon gelaufen.

Aus der Sicht eines Marks stellt sich das Match aber anders dar: Daniel Bryan ging den Fans monatelang als Super-Heel, der seine supersüße Freundin mies behandelt und sich von einer Titelverteidigung nach der anderen durchwieselt, einfach nur unglaublich auf den Sack (ist ja auch der Job eines guten Heels). Folge: diese Leute haben sich garantiert wie ein Schnitzel über die klare Niederlage, die er endlich einstecken musste, gefreut. Damit hatten diese Zuschauer gleich zu Beginn von WM28 einen echten feel-good-moment.

Mark-Wertung: 5/5
Smark-Wertung: 0/5

Kane vs Randy Orton
Ein weiteres gutes Beispiel für die besserwisserische Über-Analyse der Smarks. „Die Fehde kam aus dem Nichts, war nicht gut vorbereitet, ein Sieg von Kane hat überhaupt keinen Sinn gemacht etc. etc." Wen scherts? Kane hat Orton nach einem tollen Match mit einem spektakulären Chokeslam vom Top-Rope vernichtet. Das zählt!

Mark-Wertung: 4/5
Smark-Wertung: 3/5

Kelly Kelly und Maria Menounos vs Beth Phoenix and Eve

Ohje, die Divas (Diven?). Oft genannter Streitpunkt bei Smarks, von denen die meisten anscheinend komplett auf die Diva-Division verzichten könnten. Und dann kommt da noch ein Promi, der im Leben noch nie gewrestlet hat, und erzielt dann zu allem Überfluss auch noch den Pin gegen Diva-Champion. Und wieder überschlagen sich Leute in Foren mit Beschwerden wie „unrealistisch, beschädigt den Champion" usw.

Was bleibt aber unter dem Strich? Viele Fans träumen, einmal ein Match zu bestreiten. Gerade die männlichen Fans dürften auch nichts dagegen haben, einmal mit Kelly Kelly in den Ring zu steigen (auf professioneller Ebene, natürlich!). Eben jene Maria Menounos hat uns diesen Traum vorgelebt. Wieder ein Feel-Good-Moment für den „normalen" Fan. Von der PR, die das Match gebracht hat, mal ganz zu schweigen.

Mark-Wertung: 4/5
Smark-Wertung: 2/5

The Undertaker vs Triple H
Auch hier hatten Marks viel mehr Spaß als Smarks. Kritikpunkte der Smarks waren: „Der Käfig war unnötig, da er kaum benutzt wurde, HBK war zu oft im Mittelpunkt, zu viele Umarmungen am Ende..." Aus der Sicht der Marks war es einfach nur ein grandioses, unglaublich spannendes, emotionales Match mit drei der besten Wrestler, die es jemals gab und die eine sehr lange Geschichte verbindet.

Mark-Wertung: 5/5
Smark-Wertung: 4/5

CM Punk vs Chris Jericho
Vorab das Traum-Match aller Smarks, der erwartete geheime Show-Stealer. Und dann liefern die beiden ein hochkarätiges Match ab, aber auch hier gibt es natürlich für die Smarks Grund zu meckern. Die Tonalität nach dem Match war ungefähr so: „Die Stipulation, dass Punk seinen Titel verliert wenn er disqualifiziert wird, war unnötig, am Anfang kam es deshalb zu keinem richtigen Match, die beiden hätten viel mehr gekonnt, am Ende hat man es ja gesehen..."

Die beiden haben eine gute Match-Story glaubwürdig erzählt, die Stipulation hat dem Match eine ganz eigene und nicht sehr oft vorkommende Dynamik gegeben. Und wenn die beiden in ein paar Wochen wieder aufeinander treffen, wird das Match mit Sicherheit ganz anders verlaufen.

Mark-Wertung: 5/5
Smark-Wertung: 3/5

The Rock vs John Cena
Noch so ein Aufreger für die Smarks. Sie sagen, dass es völlig falsch war, dass The Rock bei WM28 gewonnen hat. Wie konnte er? Es sei schlecht für das „Business". Er kann doch nicht nach so vielen Jahren Pause einfach daherkommen und das Top-Babyface der WWE sauber besiegen. Für die Smarks macht das keinen Sinn.
Wenn man darüber nachdenkt war meiner Meinung nach der Sieg von The Rock aber das einzig richtige. Abgesehen vom Sieg in seiner Heimatstadt Miami und dem guten Gefühl, mit dem die Zuschauer nach Hause gehen konnten – ich persönlich hatte von Anfang an gehofft, dass The Rock die Fehde gewinnt. Sehr wahrscheinlich weil The Rock einer meiner absoluten Lieblings-Charaktere meiner Jugend war. Und obwohl ich älter und smark-ish (manchmal) geworden bin, stand für mich nie außer Frage, dass ich auf der Seite von Team Bring It stehe – egal was Dirt-Sheets, Blogs, „Insider",usw. darüber zu sagen hatten. Für mich musste The Rock gewinnen. Mehr gab es darüber nicht zu analysieren. Nichts anderes hat gezählt.

Mark-Wertung: 4/5
Smark-Wertung: 3/5

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Aufrufe: 4745 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 4 | Erstellt:12.04.2012
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