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02.09.2009 um 00:06 Uhr
Durchs wilde Nordschleifistan -2
Training

Im Training haben dann alle Teams das gleiche gemacht. Man schickte alle Fahrer zusammen auf die Strecke, damit die "Alten" den Frischlingen mal die Ideallinie zeigen können. Allerdings ging der Plan bei den meisten in die Hose, denn schon nach wenigen Kilometern hatten die Fahrlehrer ihre Schüler aus den Rückspiegeln verloren. So kam es wie es kommen musste, die 1998er Fahrer standen in der Startaufstellung ziemlich weit hinten. Mit 3 Ausnahmen, die Familie Schumacher schaffte es sich für die 2. zw. 3. Reihe zu qualifizieren, wobei allerdings Bruder Ralf vor seinem grossen Bruder stand. Die 3. Ausnahme war Jacques Villeneuve, der Schlaumeier hatte an einer Computer Simulation sich die Nordschleife antrainiert. Die gesamte Startaufstellung werde ich jetzt nicht runterbeten, nur soviel, die erste Reihe hiesst Jackie, bzw. Jacky mit Vornamen. Die beiden waren auch die einzigen, die unter 8 Minuten geblieben waren.

Das Rennen Teil 1

Am Sonntag hatten sich dann bei hochsommerlichen Temperaturen etwa 300.000 Zuschauer versammelt. So genau liess sich das nicht sagen, da dem Veranstalter die Karten ausgegangen waren. So gingen dem guten Bernie einige 100.000 Märker durch die Lappen.
Sämtliche Schumacher Fanclubs waren vollzählig angetreten, um ihrem Helden zu huldigen. Was allerdings vollkommen in die Hose ging, denn der gute Michael Schumacher hatte es vorgezogen, statt zur Fahrerbesprechung zu gehen, ein bischen ins Publikum zu winken und Interviews zu geben. So wartete er dann vergeblich auf rote Lampen die angehen und verlöschen und er kriegte nicht mit, dass dieser GP oldfashioned gestartet wurde, so mit Fahnenschwingen, ohne den ganzen Technikzinnober.

Nachdem das ganze Feld in der ersten Kurve verschwand, legte auch der Michi seinen ersten Gang ein und setzte sein Fahrzeug unter Pfiffen und Gelächter in Bewegung.
Vorne hatte Bruder Ralf die beiden Jackies getrennt und bog als zweiter hinter Stewart auf die Nordschleife ein. Überraschenderweise gab es keinerlei Kollisionen in der ersten Kurve und so kamen alle Starter in den Genuss eines Rennens auf der schönsten Rennstrecke der Welt.
An der Spitze setzte sich Stewart zügig von seinen Verfolgern ab, da diese es sich nicht nehmen liessen, sich immer wieder gegenseitig zu überholen. Allein im Verlauf der ersten Runde wechselten die Herren Ralf Schumacher, Strietzel Stuck, Jacques Villeneuve und Jacky X ein Dutzend Mal die Positionen. Michael Schumacher hatte inzwischen wieder Anschluss an den Schluss des Feldes gewonnen und versuchte nun, Plätze gutzumachen, was aber nicht einfach war, lag doch vor ihm der Kollege Hill. Was das bedeutet, siehe Japan 1998.

Im Verlauf der zweiten Runde gab es die ersten Ausfälle. Vittorio Brambilla schmiss seinen March in die Leitplanken am Flugplatz, was den guten Vittorio nicht sonderlich knickte, das Monocoque des March schon. Totalschaden, mal ganz was Neues für Brambilla. Jarno Trulli stoppte seinen Ligier, der übrigens völlig intakt war, am Adenauer Forst. Ihm war nach der zweiten Passage der Fuchsröhre das Mittagessen noch mal durch den Kopf gegangen.
Nach schier endlos scheinenden 3 Runden war es auch Michael Schumacher endlich gelungen, den letzten Platz mit Damon Hill zu tauschen. Die Massen tobten. Vorne gab es nichts Neues. Stewart baute seinen Vorsprung auf seine immer noch kämpfenden Verfolger weiter aus. Aus dem Quartet war übrigens ein Sextett geworden, denn die Herren Alesi und Scheckter hatten an die Kampfgruppe anschliessen können.

Nach der Hälfte der Distanz, das Rennen sollte über 12 Runden ohne Tankstop gehen, lag Jackie Stewart mit über 1 Minute vor den Verfolgern. Michael Schumacher hatte gerade die Top 15 geentert und am Schwalbenschwanz ging das Bier zu Neige. Plötzlich zogen Wolken am Himmel auf, so dass sich einige Kommentatoren schon wieder Hoffnungen auf einen Schumi Sieg machten. Von wegen Regengott und so.
Nach 8 Runden gab es plötzlich Aufregung an der Tyrrell Box, denn der Führende Jackie Stewart kam zu einem Boxenstop herein. Er erklärte seinen verdutzten Mechanikern, dass er etwas Durst habe und bat um einen Schluck Wasser. Nachdem er sich erfrischt hatte, fuhr er seinen Tyrrell betont untertourig wieder auf die Strecke und verschwand im Castrol S, noch bevor die Verfolger auf der Bildfläche erschienen. An der Ferrari Box machte man sich inzwischen allen Ernstes Gedanken darüber, wie man Michael Schumacher mit Hilfe einer Stallregie nach vorne bringen könnte. Viel wichtiger wäre es gewesen, den Biernachschub rund um die Strecke sicher zu stellen, denn mittlerweile war nicht nur am Schwalbenschwanz Ebbe an den Bierbuden. Die armen Fans mussten doch wirklich auf nichtalkoholische Getränke umsteigen.

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Aufrufe: 1678 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 1 | Erstellt:02.09.2009
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Dr_D
02.09.2009 | 00:45 Uhr
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02.09.2009 | 00:45 Uhr
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Kommentare bitte unter Teil 3. Danke.
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