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03.10.2011 um 13:33 Uhr
Der feine Unterschied, Teil I
Wieviel ein Trainer in der heutigen Fussballwelt bewirken kann, sieht man am Besten daran, dass fast jede Mannschaft ihr erstes Spiel unter einem neuen Trainer gewinnt.
Doch was sind die Schlüssel für dauerhaften Erfolg? Was unterscheidet einen guten von einem Weltklasse-Trainer? Und wieso gelingt es manchen mit jeder Art von Mannschaft zu arbeiten, während andere sich nur auf bestimmte Typen von Teams beschränken?
All diese Fragen, über eine immer mehr an Bedeutung gewinnene Position im Fussball, werde ich im Folgenden einmal näher beleuchten, um herauszufinden, welche Art von Trainer für momentan suchende Vereine wie den HSV oder Teams mit gerade verpflichtetem Trainer wie dem FC Schalke , die Richtigen sind.

Zuerst einmal muss eine These widerlegt werden, die allgemein bekannt ist: „Jeder Trainer hat seine eigene Handschrift!" Meiner Meinung nach, müsste dies dann auf dem Spielfeld zu sehen sein. Doch viele, gerade junge Trainer, halten sich lieber an bereits vorgegebene Stereo-Typen anstatt eine eigene Philosophie zu entwickeln. Beispiel hierfür eindeutig der kürzlich entlassene Michael Oenning.
Das fussballerische Fachwissen besitzt er auf jeden Fall, doch eine eigene, geschweige denn erfolgreiche Art, Fussball spielen zu lassen, war bei Ihm, seit seinem Amtsantritt in Hamburg, nicht zu erkennen. Er hielt sich lieber an den „Angsthasenfussball", den auch andere Trainer spielen lassen und änderte seine Taktik auch dann nicht, als er merken musste, das diese nicht funktionierte.
Dies führt zu der nächsten Schwäche des Trainertypen Oenning und Co.
In Fällen der Konfrontation wird die Schuld woanders und nicht an der eigenen Leistung der Mannschaft gesucht, darüber hinaus werden anstatt Argumenten schon zu Beginn der Saison lieber Durchhalteparolen ausgegeben, die eine gewisse Ratlosigkeit zum Vorschein bringt, die sich, sowohl auf Spieler und Umfeld, wie auch auf die Fans negativ auswirkt.
Der große Fehler, der hier gemacht wird, ist, zu früh aufzugeben und einem so jungen Trainer, auch intern, nicht genug Vertrauen zu zeigen, damit er mit genug Selbstsicherheit, seine eigene Philosophie aufbauen kann!

Der Schlüssel zu einem dauerhaften Erfolg, den man dem Trainer zuschreiben kann, ist also eine Persönlichkeitsentwicklung, die der Trainer selber, aber auch der Vorstand des jeweiligen Vereins unterstützen und somit gemeinsam auf die Mannschaft übertragen, die dann, nach einer kurzen Verinnerlichungsphase der Spielphilosophie, die ersten Erfolge zum Vorschein bringt.


Hat ein Coach erstmal seine eigene Spielidee und hat er diese auch schon mindestens einmal erfolgreich unter Beweis gestellt, so ist auch sein weiterer Werdegang meist ein Leichtes. Nehmen wir die bisherige positive Überraschung der noch jungen Bundesligasaison, Borussia Mönchengladbach. Lucien Favre zeigte schon bei der Hertha aus Berlin, das er die Fähigkeit besitzt, aus 11 Spielern eine funktionierende Einheit zu machen und dass er es perfekt versteht, seine Philosophie so zu übermitteln, dass sie auch jeder Einzelne umsetzen kann. Trotz seines Rausschmisses in der Hauptstadt, der aufgrund fehlenden Vertrauens (siehe oben), zu Stande kam, genoss Favre aufgrund seines Erfolgs mit der Hertha weiterhin große Anerkennung in Deutschland, was ihm im Februar diesen Jahres zu einem neuen Job verhalf.
Hier kommt der entscheidende Unterschied zwischen Durchschnitts- und Klassetrainer zum Tragen.
Übungsleitern wie Favre oder auch Stevens, ist es egal, ob sie mit einer Mannschaft zusammenarbeiten, die oben mitspielt (damals Hertha BSC) oder ob es ein Team ist, was schon so gut wie abgestiegen scheint (Gladbach im Februar 2011). Sie besitzen die Fähigkeit, sofort etwas zu bewirken, was nicht nur für den Moment hilfreich ist, sondern der Mannschaft das Gefühl gibt, dies wäre der langfristig richtige Weg.
Ich wage zu behaupten, dass Favre, wenn Hertha im Sommer ´09 nicht Schlüsselspieler wie Simunic, Pantelic oder Voronin abgegeben hätte, immer noch Trainer in der Hauptstadt wäre und es für die Berliner nie auch nur ansatzweise um den Abstieg gegangen wäre.

Hier gehts zu Teil II
Aufrufe: 2832 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 2 | Erstellt:03.10.2011
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