24.01.2012 um 02:01 Uhr
Auf der Suche nach Balance 3
Im Offensivbereich konnte der neu verpflichtete Juan Mata dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. Ohne große Anlaufschwierigkeiten schwang sich der kleine Spanier zum heimlichen Taktgeber auf und ließ sich häufig vom rechten Flügel in die Mitte fallen um näher am Spielgeschehen zu sein. Für Malouda bedeutet dies die Rolle des Reservisten und Alternative für Linksaußen und wohl den Abschied im Sommer. Auf der rechten Seite überraschte ein Youngster, der nach Leihe zurück an die Bridge gekommen war. Daniel Sturrige eroberte sich die Stammposition und zeigte sich deutlich reifer, als zu seiner Anfangszeit bei den Blues. Er zog mit seiner Dribbelstärke und seinem guten linken Fuß häufig in die Sturmmitte und steht mitterweile bei bemerkenswerten 9 Toren, wobei seine Formkurve zuletzt etwas nach unten zeigte.
Im Sturmzentrum deutete sich frühzeitig an, dass Didier Drogba gegenüber Fernando Torres die Nase vorn haben würde. Dabei sind sowohl seine Fähigkeiten als Wandspieler für die nachrückenden Ramires, Mata oder Lampard gefragt, als auch die eigene Gefährlichkeit in der Box. Mit 3 Toren in 15 Spielen fällt seine Quote zwar gering aus, doch ist der Ivorer auch mit 33 Jahren immer noch eine Klasse für sich und enorm wichtig für die Offensive der Blues.
Fernando Torres dagegen scheint nicht wirklich aus seinem Formtief zu kommen. Die Dominanz von Drogba wirkt auf ihn immer noch einschüchternd, was durch erste stärkere Leistungen in den letzten Spielen bestärkt wird, da Drogba beim Afrika Cup weilt und er momentan gesetzt ist. An dieser Stelle sollte somit hinterfragt werden, wie sinnvoll es war mit beiden Stürmern in diese Saison zu gehen
Riesentalent Romelu Lukaku spielt dagegen bisher kaum eine Rolle und soll wohl verliehen werden um Spielpraxis zu bekommen. Auch Salomon Kalous Zeit scheint an der Bridge abzulaufen, da er es nie schaffte sich auf einem konstanten Niveau zu entwickeln.
In der Abwehr zeigt sich eine der wenigen Konstanten dieser Saison. So spielten in der Anfangsphase der Saison neben Ashley Cole auf links und John Terry in der Mitte meist Ivanovic innen und Bosingwa auf rechts bzw. Luiz innen und Ivanovic auf rechts. Nach einem Formtief von Luiz gelingt es diesem so langsam auf sein angestammtes Niveau zurückzukehren, wobei er im taktischen Bereich noch erhebliche Defizite aufweist, die er durch Technik und Zweikampfstärke ausgleicht. Ivanovic bewies dagegen einmal mehr, dass er gerade in den Spielen gegen Topspieler häufig Probleme bekommt und sowohl innen, als auch rechts kein Weltklassespieler mehr wird.
Für Alex gibt es definitiv keine Zukunft mehr bei Chelsea, da Villas-Boas ihn frühzeitig aussortierte. Auch Paulo Ferreira konnte nicht überzeugen und kommt nur selten zum Einsatz.
Zu dem bisherigen Personal wurde jetzt mit Gary Cahill ein Spieler verpflichtet, der für seriöse Abwehrarbeit steht und es damit bereits zum Nationalspieler gebracht hat. Mit ihm sollte die Defensive weiter stabilisert werden. Ein guter und sinnvoller Transfer für die Balance der Mannschaft und ihm ist eine ähnliche Rolle wie Phil Jones bei Manchester United zuzutrauen.
Balance ist somit das entscheidende Stichwort für den bisherigen Saisonverlauf. Sowohl im zwischenmenschlichen, als auch taktischem Bereich ist es André Villas-Boas bisher nicht gelungen eine passende Balance zu finden. Ihm fehlt dafür schlichtweg der Spielertyp des Taktgebers bzw. horizontalen Spielertyps à la Schweinsteiger. Dennoch versuchte er diese Rolle Mereiles aufzulasten, der bisher grandios scheiterte. Die Umstellung auf ein System mit Mereiles und Lampard war daher durchaus der richtige Schritt, da sich Mereiles in dieser defensiveren Position sichtlich wohler fühlt, auch wenn mit Romeu ein stabilisierender Faktor weichen musste. Somit sollte diese Übergangsjahr auch als ein solches gesehen werden und dem Trainer weiter Zeit gegeben werden um seine Philosophie einzubringen und den Kader weiter zu verjüngen.
Player to watch:
Am 21. Spieltag in der 70 Minute war es endlich so weit. Im Spiel gegen Sunderland zog sich ein Spieler die Jacke aus, der quasi wie ein Neuzugang für Chelsea ist und das nicht zum ersten Mal.
Unter großem Applaus betrat, nach gefühlten 2 Jahren Verletzung, Michael Essien das Feld. Der von Xavi als "bester Balleroberer der Welt" geadlete Ghanae soll bei den Blues für eine neue Leistungsdimension sorgen. Sollte Essien schnell zu alter Form zurückfinden, könnte er der besondere Faktor im Plan von Villas-Boas werden. Mit Essien ergibt sich die Möglichkeit die defensive Rolle im 3er Mittelfeld so dominant auszufüllen, dass selbiger mit seiner Dynamik auch in der Offensive eingreifen kann und somit Ramires, Lampard und /oder Mereiles entlastet. Dass Essien dazu in der defensive für die richtige Balance sorgen wird erscheint dabei selbstverständlich.
Somit kann man nur hoffen, dass die Gesundheit mitspielt und keine erneute Verletzung auftritt.
Somit bleibt abschließend zu sagen, dass der Weg, der beschritten wurde konsequent fortzusetzen ist um in eine großartige blaue Zukunft zu blicken, da Villas-Boas trotz seiner Anpassungsschwierigkeit der Trainer der Zukunft ist und perfekt an die Bridge passt.
In diesem Sinne!
Danke fürs Lesen
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Im Sturmzentrum deutete sich frühzeitig an, dass Didier Drogba gegenüber Fernando Torres die Nase vorn haben würde. Dabei sind sowohl seine Fähigkeiten als Wandspieler für die nachrückenden Ramires, Mata oder Lampard gefragt, als auch die eigene Gefährlichkeit in der Box. Mit 3 Toren in 15 Spielen fällt seine Quote zwar gering aus, doch ist der Ivorer auch mit 33 Jahren immer noch eine Klasse für sich und enorm wichtig für die Offensive der Blues.
Fernando Torres dagegen scheint nicht wirklich aus seinem Formtief zu kommen. Die Dominanz von Drogba wirkt auf ihn immer noch einschüchternd, was durch erste stärkere Leistungen in den letzten Spielen bestärkt wird, da Drogba beim Afrika Cup weilt und er momentan gesetzt ist. An dieser Stelle sollte somit hinterfragt werden, wie sinnvoll es war mit beiden Stürmern in diese Saison zu gehen
Riesentalent Romelu Lukaku spielt dagegen bisher kaum eine Rolle und soll wohl verliehen werden um Spielpraxis zu bekommen. Auch Salomon Kalous Zeit scheint an der Bridge abzulaufen, da er es nie schaffte sich auf einem konstanten Niveau zu entwickeln.
In der Abwehr zeigt sich eine der wenigen Konstanten dieser Saison. So spielten in der Anfangsphase der Saison neben Ashley Cole auf links und John Terry in der Mitte meist Ivanovic innen und Bosingwa auf rechts bzw. Luiz innen und Ivanovic auf rechts. Nach einem Formtief von Luiz gelingt es diesem so langsam auf sein angestammtes Niveau zurückzukehren, wobei er im taktischen Bereich noch erhebliche Defizite aufweist, die er durch Technik und Zweikampfstärke ausgleicht. Ivanovic bewies dagegen einmal mehr, dass er gerade in den Spielen gegen Topspieler häufig Probleme bekommt und sowohl innen, als auch rechts kein Weltklassespieler mehr wird.
Für Alex gibt es definitiv keine Zukunft mehr bei Chelsea, da Villas-Boas ihn frühzeitig aussortierte. Auch Paulo Ferreira konnte nicht überzeugen und kommt nur selten zum Einsatz.
Zu dem bisherigen Personal wurde jetzt mit Gary Cahill ein Spieler verpflichtet, der für seriöse Abwehrarbeit steht und es damit bereits zum Nationalspieler gebracht hat. Mit ihm sollte die Defensive weiter stabilisert werden. Ein guter und sinnvoller Transfer für die Balance der Mannschaft und ihm ist eine ähnliche Rolle wie Phil Jones bei Manchester United zuzutrauen.
Balance ist somit das entscheidende Stichwort für den bisherigen Saisonverlauf. Sowohl im zwischenmenschlichen, als auch taktischem Bereich ist es André Villas-Boas bisher nicht gelungen eine passende Balance zu finden. Ihm fehlt dafür schlichtweg der Spielertyp des Taktgebers bzw. horizontalen Spielertyps à la Schweinsteiger. Dennoch versuchte er diese Rolle Mereiles aufzulasten, der bisher grandios scheiterte. Die Umstellung auf ein System mit Mereiles und Lampard war daher durchaus der richtige Schritt, da sich Mereiles in dieser defensiveren Position sichtlich wohler fühlt, auch wenn mit Romeu ein stabilisierender Faktor weichen musste. Somit sollte diese Übergangsjahr auch als ein solches gesehen werden und dem Trainer weiter Zeit gegeben werden um seine Philosophie einzubringen und den Kader weiter zu verjüngen.
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Am 21. Spieltag in der 70 Minute war es endlich so weit. Im Spiel gegen Sunderland zog sich ein Spieler die Jacke aus, der quasi wie ein Neuzugang für Chelsea ist und das nicht zum ersten Mal.
Unter großem Applaus betrat, nach gefühlten 2 Jahren Verletzung, Michael Essien das Feld. Der von Xavi als "bester Balleroberer der Welt" geadlete Ghanae soll bei den Blues für eine neue Leistungsdimension sorgen. Sollte Essien schnell zu alter Form zurückfinden, könnte er der besondere Faktor im Plan von Villas-Boas werden. Mit Essien ergibt sich die Möglichkeit die defensive Rolle im 3er Mittelfeld so dominant auszufüllen, dass selbiger mit seiner Dynamik auch in der Offensive eingreifen kann und somit Ramires, Lampard und /oder Mereiles entlastet. Dass Essien dazu in der defensive für die richtige Balance sorgen wird erscheint dabei selbstverständlich.
Somit kann man nur hoffen, dass die Gesundheit mitspielt und keine erneute Verletzung auftritt.
Somit bleibt abschließend zu sagen, dass der Weg, der beschritten wurde konsequent fortzusetzen ist um in eine großartige blaue Zukunft zu blicken, da Villas-Boas trotz seiner Anpassungsschwierigkeit der Trainer der Zukunft ist und perfekt an die Bridge passt.
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Aufrufe: 3996 | Kommentare: 9 | Bewertungen: 6 | Erstellt:24.01.2012
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KOMMENTARE
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24.01.2012 | 14:20 Uhr
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Hawks19 :
außer dem Ende find ich den Blog sehr gut und treffend. Die Problematik um Terry, Lampard und Drogba mit dem gleichaltrigen AVB ist nur irgendwie unerwähnt geblieben. Grad am Anfang merkte man da sehr ein paar diskrepanzen zwischen den Parteien. Auch die Lobeshymne auf Drogba ist nicht mehr nachvollziehbar. Von Angst und Dominanz ist nichts mehr zu spüren, genauso wie von seiner Torgefahr.
Seine Zeit bei Chelsea neigt sich dem Ende entgegen, Leistungstechnisch zu recht
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24.01.2012 | 14:33 Uhr
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ich denke das hauptproblem in chelsea ist, dass keinem trainer nach mourinho gestattet wird ein system oder konzept aufzubauen. denn wenn 1 saison kein "erfolg" da ist, wird der trainer entlassen.
zudem faellt der umbruch nicht radikal genug aus. ein kalou, ein malouda, ein ferreira sind alle immer noch da aber keiner kommt nur annaehernd an die leistung ran, weshalb man sie verpflichtet hat.
dazu laesst man seine halbe jugend nach hamburg verkaufen. alleine das hat signalwirkung und zeigt, dass man nicht wirklich an den eigenen nachwuchs glaubt oder interessiert ist. chelsea hat ein riesen problem, naemlich das der identitaet!
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24.01.2012 | 14:46 Uhr
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Hawks19 :
Chelsea hat kein identitäts Problem. Das die Jugend geht, liegt einfach daran das sie für einen Club wie Chelsea einfach nicht gut genug ist und Arnesen die unbedingt wollte. Man sieht ja wie gut die Hamburg helfen...Wenn man keine Ahnung von nem Thema hat, sollte man nicht einfach Parolen runterleiern in der Hoffnung eine könnte stimmen.
und zu deinem Trainer gerede. Scolari war grauenhaft und einfach nur schlecht. CA wollte den Umbruch nicht, den aber jeder andere will... Hiddink und Grant waren nie ein Thema für einen längeren Verbleib.
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24.01.2012 | 15:07 Uhr
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zigeuninho : @hawks19
jaja wenn man keine ahnung hat einfach mal die fresse halten...
beruhige dich erstmal.
jetzt sag mir mal bitte wo ausser terry und lampard chelsea noch irgendwelche identitaet hat! da bin ich mal gespannt. hinzukommend plagt sich terry mit der rassismus affaere rum und verliert somit auch an standing in ganz england und nicht nur in london.
ich mag zwar den begriff soeldner nicht, aber mit anelka hatte man das paradebeispiel. und das ist nur das extremste beispiel.
in sachen jugend solltest du mal meinen post genau lesen. es geht um die signalwirkung! und weiterhin steht kein spieler aus dem nachwuchs im kader. vergleiche das mal mit egal welchem topklub aus europa (mal abgesehen von man city).
und genau da kommen wir auch wieder zur identitaet! chelsea braucht wieder spieler die fuer den verein spielen und nicht mehr fuers geld!
zum trainer: ancelotti wollte keinen umbruch, deswegen musste er gehen, oder warum? und die anderen die den umbruch wollten, denen wir keine zeit gegeben? schon wieder ein zeichen sinnlos zu handeln.
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24.01.2012 | 15:20 Uhr
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brady12 :
Das mit der Identität stimmt schon,kaum ein Spieler der sich mit dem Verein identifiziert,Drogba sagt er geht nach der Saison dahin wo er am meisten Geld kriegt....
Sogar Shitty hat mehr Eigenbau-Spieler als Chelsea,Richards und Hart zu Terry!
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24.01.2012 | 22:11 Uhr
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Aktuell ausgeliehen (nur die wichtigsten): van Aanholt, Kakuta, Walker, Taylor.
Die genannten haben allesamt Potential, nur halt nicht kurzfristig gesehen genug um einem Topteam wirklich weiter zu helfen, abgesehen von van Aanholt, Kakuta und McEachran je nach Entwicklung.
Trotzdem wird vergessen, dass Chelsea in den letzten Jahren auch im FA-Youth Cup immer eine große Rolle spielt und man vergleichsweise viele Spieler den Sprung in Profimannschaften schaffen, wenn auch nur wenige bei Chelsea
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24.01.2012 | 22:17 Uhr
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25.01.2012 | 00:47 Uhr
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brady12 :
Ok,mit Hart habe ich mich vertan,aber sie haben dafür noch Onuoha.
Mc Eachran habe ich vergessen,aber wegen Kakuta haben sie doch damals das Transferverbot bekommen und die anderen beiden kenne ich nicht.
Also Mc Eachran+Terry zu Richards+Onuoha.....
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Blog doch sowas das nächste Mal in unserer Premier League Gruppe, wir freuen uns dort so was zu lesen