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03.07.2012 um 17:28 Uhr
Alles absolut spanisch ? Teil 1
Absolut spanisch ? - mit deutschen Tugenden zum Sieg

-Teil 1-

Ich bekam unlängst einen Anruf.

„Wie soll ich die Halbfinal Spiele Tippen, mein Lieber. Ich liege beim Tippspiel im Büro ziemlich weit vorne und wollte mal zur Sicherheit einen Experten fragen, wie die Spielen denn heute Abend ausgehen werden." Ich antwortete ohne mit der Wimper zu zucken, 3:1 für Deutschland und 1:0 für Portugal.

Das ich in meinem Tippspiel wie immer nach der Vorrunde abgeschlagen auf den letzten Rängen vor mich hindümpelte, verschwieg ich an dieser Stelle. Wieso sollte ich auch auf Siege von England und Spanien tippen? Mädchentipps!

„Niederlage Spanien also?" fragte mich mein Freund. „Sicher?"
„Genau! Noch nie hat eine Mannschaft den Titel verteidigen können, drei Turniere in folge konnten ebenfalls noch nie gewonnen werden. Die Portugiesen machen einen super Eindruck. Heute Abend sind die Spanier fällig. Deutschland schafft das heute Abend auch, ich habe das Gefühl, dass unsere Jungs heißgelaufen sind. Tolles Kombinationsspiel neulich."
(Regressansprüche ausgeschlossen!)

Es kam wie es kommen musste. Die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine ist vorbei und Spanien hat sich nach 2008 und 2010 abermals die Krone des Fußballs aufgesetzt. Auch mit deutschen Tugenden. Dies ist zwar mit einem kleinen Augenzwinkern zu verstehen, aber ihr werdet später merken, dass sich dahinter mehr Wahrheit verbirgt, als zunächst angenommen. Mein Freund hat an diesem besagten Abend einen Experten angerufen. Experten zeichnen sich dadurch aus, dass sie hinterher immer genau erklären können, warum ihre Prognose nicht gestimmt hat. Fangen wir also an, oh meine furchtlosen Freunde! Warum also kam für Spanien wieder einmal nur der Titel in Frage?

Jeder spricht von dem eindrucksvollen Offensivspiel der Iberer. Genauer betrachtet bewahrheitete sich aber auch hier wieder nur ein all zu gern genutzte Floskel, offence wins games, defence wins championchips. Ganz unabhängig von der spielerischen Klasse, über die Spanien noch zusätzlich in ihren Mittelfeld- und Sturmreihen verfügt. Das Defensivverhalten der Mannschaft macht die Musik, sodass gegen gut verteidigenden Gegner regelmäßig nur ein einziges Tor zu einem sicheren Sieg benötigt wird. Es müssen ja nicht immer gleich 4 sein. Aber dazu kommen wir gleich.

Es wurde eine historische, spanische Nacht in Kiew. Ein 4:0 Endspiel Sieg gegen tapfer kämpfende Italiener, die nach Thiago Mottas Verletzung zusätzlich eine halbe Stunde mit nur zehn Mann auskommen mussten. Aber auch mit 11 Mann waren die Italiener den Spaniern am vorgestrigen Abend eine Halbzeit lang nicht gewachsen. Bleibt einmal mehr wieder jene Frage offen, die einen jeden von uns quält. Hätte die deutsche Nationalmannschaft nach großer Ankündigung, man befände sich mit der spanischen Nationalmannschaft endlich auf Augenhöhe, gestern überhaupt eine Chance gehabt? Mein folgender Gedanke dazu ist natürlich nur rein hypothetischer Natur und lässt sich natürlich nicht nachprüfen. Es schleicht sich aber schon ein gewisses Gefühl ein, dass der deutschen Nationalmannschaft vorgestern „die Tortur" namens Endspiel „zum Glück" erspart geblieben ist. Der spanische Sieg war nie auch nur ansatzweise gefährdet. Nimmt man dagegen das deutsche Spiel gegen Italien als berechtigte Grundlage für ein notwendiges, selbstsicheres Auftreten in einem finalen K.O. Spiel, ich mache es mal kurz an dieser Stelle, mir schwante Unangenehmes, wenn nicht sogar Böses.

Italien mit Selbstvertrauen

Dabei ist auch Italien mit großem Selbstvertrauen angetreten. Unbesiegt in der Vorrunde, auch gegen Spanien. In dem Viertelfinalspiel wurde das englische Bollwerk niedergekämpft, wenn auch erst im Penalty schießen. Prandellis Mannen galten berechtigterweise als erster Herausforderer der Spanier. Gerade nach der Eliminierung Deutschlands im Halbfinale, die beeindruckend italienisch und gründlich von statten ging. Gegen Italien kann man 2:0 zur Halbzeit hinten liegen und man weiß im ersten Moment gar nicht warum. Deutschland erging es so. Spanien machte das besser.

Für Spanien begann die EM, gemessen an den eigenen und von außen herangetragenen Ansprüchen, eher zäh. Das Remis gegen Italien war nicht Fisch, nicht Fleisch. Schwache Iren in Gruppenphase kein Gradmesser. Auch gegen Kroatien gelang nicht der ganz große Durchbruch. Trotz des 1:0 Sieges fehlte dieser Mannschaft die gewisse Leichtigkeit aus den vorherigen Turnieren, unabhängig von ihrer dargebotenen fußballerischen Klasse. Kroatien hätte sogar mit etwas mehr Glück in Führung gehen können. Dies dachte sich später bestimmt auch Wolfgang Stark, im Flugzeug Richtung Heimat. Gegen Frankreich im ïFFD Finale war Spanien in allen Belangen überlegen. Frankreich hätte auch in weiteren 1000 Minuten Spielzeit kein Tor erzielen können. Dazu kam an diesem Abend noch die berechtigte Frage nach dem Leistungsvermögen der Franzosen. Böse Zungen behaupten, diese hätten sich durch ihren lustlosen Auftritt und dem anschließenden Kabinenkrach nach dem Schweden Spiel selbst aus dem Turnier geschossen. Frankreich also ein Gradmesser? Wohl eher eine dankbare Zwischenstation der Spanier.

Portugal nah dran

Das Portugal Spiel im Halbfinale war dagegen eine völlig offene Angelegenheit. Vielleicht war Portugal sogar der stärkste Gegner der Spanier aus den gesamten letzten 3 Endrundenturnieren. Der Sieg glückte dann doch im Elfmeterschießen. Resümiert man das Turnier der Spanier bis zu dem Zeitpunkt des Portugal Spieles, lässt sich also eines feststellen, etwas dass man in der Regel bei all dem großartigen Kombinationsfußball gerne vergisst:
Der Schlüssel für Spaniens EM Titel liegt in einer perfekt funktionierenden Defensive. Dieser Umstand bedeutet bei all dem schönen Spiel, 90 Minuten harte Arbeit für das gesamte Team.

Denn nimmt man die häufigen 1:0 Siege der spanischen Mannschaft aus den letzten Turnieren als Grundlage sowie diejenigen Spiele der EM 2012, bei denen man das Gefühl hatte, es steht der spanischen Mannschaft ein Gegner gegenüber der sich wirklich mit allen Mitteln wehrt (Italien Vorrunde, Kroatien Vorrunde und Portugal Halbfinale), haben die Spanier es dennoch geschafft, nie auch nur ansatzweise die Kontrolle über Spiel und Gegner zu verlieren. Auch nicht wenn es ab und zu knapp war.

Selbst gegen wackere Portugiesen nicht, ein Rückstand gegen Italien konnte Spanien ebenfalls nicht schrecken. Diese permanente Kontrolle des gesamten Spiels wird nicht ausschließlich durch ihre perfekte Ballzirkulation bzw. Dominanz im Mittelfeld erreicht. Dies ist nur „ein" gewichtiger Teil. Der Erfolg basiert auf weiteren Tugenden die der Mannschaft eine derartige, defensive Stabilität verleihen. Eine davon ist leider urdeutsch!

Teil 2

Kommentare bitte unter Teil 3
Aufrufe: 4217 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 2 | Erstellt:03.07.2012
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