Paris/Hamburg - Die Wüste ruft: Die 30. Auflage der Rallye Dakar wird härter, strapaziöser und schwieriger. "Es wird wieder eine echte Dakar", verspricht Rallye-Leiter Etienne Lavigne.
Dass im Vorjahr 300 der 490 in Lissabon gestarteten Fahrzeuge das Ziel in Dakar sahen, waren für seinen Geschmack zu viele. Deshalb legte er für den am 05. Januar in der portugiesischen Hauptstadt beginnenden und am 20. Januar in Dakar im Senegal endenden Klassiker die Messlatte höher.
Die Gesamtlänge stieg um 17 Prozent auf 9273 Kilometer, die Zahl Gesamtkilometer der 15 Prüfungen erhöhte sich gar um 33 Prozent auf 5736. 570 Teilnehmer, 60 mehr als 2007, wagen diesmal den Wüstentrip, der in den 29 Ausgaben bislang 55 Todesopfer gefordert hat.
"Die Dakar 2008 ist eine echte Herausforderung für Mensch und Material", meinte der spanische Volkswagen-Pilot und zweifache Rallye- Weltmeister Carlos Sainz.
Zentraler Schauplatz der Rallye werden die Dünen der mauretanischen Sahara sein, wo acht der 15 Etappen stattfinden. Sand, Sand und nochmals Sand warten auf die Fahrer.
Sicherheit gewährleistet
Schwierige Klippen musste aber Organisator Lavigne schon vor dem Start umfahren. Die Wüsten-Rallye stand noch vor wenigen Tagen auf der Kippe, da die Behörden Mauretaniens die Sicherheit der Teilnehmer nicht mehr garantieren wollten.
Nach einem Treffen mit den Vertretern der Regierung kurz nach Weihnachten in Nouakchott erhielt Lavigne Grünes Licht geben. "Die mauretanische Regierung hat uns zugesichert, alles für die Sicherheit der Teilnehmer während der Rallye in Mauretanien zu tun, dies gilt auch von unserer Seite", sagte Lavigne.
So können sich die Teilnehmer ganz auf die sportliche Herausforderung konzentrieren. Dabei gilt es für Volkswagen, die Siegesserie von Mitsubishi zu beenden.
Peterhansel und Alphand favorisiert
Die Japaner haben siebenmal hintereinander und insgesamt zwölf Mal die Hatz durch Afrika für sich entschieden. "Unser Ziel ist und bleibt, mit dem Volkswagen Race Touareg den ersten Dakar-Sieg mit Diesel-Antrieb zu erreichen", sagte VW-Motorsportdirektor Kris Nissen, der vier Werks-Race Touareg 2 ins Rennen schickt.
Im vergangenen Jahr hatte VW bereits zehn der 14 Etappen für sich entschieden, ehe der Franzose Stephane Peterhansel im Mitsubishi Pajero vor seinem Markenkollegen und Landsmann, dem ehemaligen Skirennläufer Luc Alphand, doch noch triumphierte.
Beide gelten auch diesmal wieder als Favoriten. Bester VW-Pilot war 2007 der US-Amerikaner Mark Miller auf Rang vier hinter dem Monegassen Jean-Louis Schlesser.
Kleinschmidt nicht am Start
Neben Miller werden bei VW Sainz und seinem französischen Co-Piloten Michel Perin sowie dem Südafrikaner Giniel de Villiers und Partner Dirk von Zitzewitz aus Karlshof beste Siegchancen eingeräumt.
Erstmals ist der dreifache deutsche Rallye-Champion Dieter Depping (Wedemark) mit Timo Gottschalk (Berlin) als offizieller Werksfahrer für VW dabei. Der Portugiese Carlos Sousa mit Copilot Andreas Schulz steuert den fünften Race Touareg 2 vom Kunden-Team Lagos.
Erstmals seit Jahren findet die Dakar ohne Jutta Kleinschmidt statt, die 2001 als erste und bisher einzige Frau im Mitsubishi Pajero gesiegt hatte. Die gebürtige Kölnerin erklärte auf ihrer Webseite: "Nach 17 Jahren Rallye Dakar werde ich erstmals im Januar 2008 nicht starten."
Einziges Ziel: Dakar erreichen
Eine Begründung für ihre Absage gab sie nicht. Doch wahrscheinlich ist, dass der Wahl-Monegassin kein konkurrenzfähiges Fahrzeug zur Verfügung stand. "Was die motorsportliche Zukunft in 2008 bringt, ist noch komplett offen", schrieb sie weiter. Im vergangenen Jahr belegte sie in einem BMW X3 Rang 15 und war unter den eigenen Ansprüchen geblieben.
In ihre vierte Dakar startet die Mönchengladbacherin Ellen Lohr, 1992 einzige Siegerin eines DTM-Rennens im Mercedes. Sie sitzt in einem Mitsubishi Pajero.
Einziges Ziel: Dakar erreichen. Der siebenfache deutsche Rallye-Champion Matthias Kahle (Köln) hofft im Honda-Buggy bei seiner zweiten Dakar-Teilnahme an die Leistung von 2006 anknüpfen zu können, als er zur Halbzeit auf dem zehnten Rang lag. Danach war er allerdings wegen technischer Defekte ausgeschieden.
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