Giancarlo Stanton von den Miami Marlins hat als erster Spieler in dieser Saison die 50-Homerun-Marke geknackt, der Slugger steuert weiter auf eine geschichtsträchtige Saison zu. Rookie Rhys Hoskins von den Philadelphia Phillies baut am letzten Tag des Players Weekend eine MLB-Bestmarke aus, einem Teamkollegen von Max Kepler gelingen gleich drei Homeruns. Und die Pleitenserien der Red Sox und Royals gehen weiter.
American League
New York Yankees (70-59) - Seattle Mariners (66-65) 10:1 BOXSCORE
- "Das schlechteste Inning, das wir in diesem Jahr hatten. Beschämend", tobte Mariners-Manager Scott Servais über das erste Inning gegen die Yankees, in dem sein Team unglaubliche fünf Errors fabrizierte. Das führte zu 6 Runs der Bronx Bombers, wobei Mariners-Starter Andrew Albers (5 IP, 11 H, 8 R, 3 ER) nur einer angerechnet wurde. Die Entscheidung war somit früh gefallen.
- Auf der anderen Seite machte Masahiro Tanaka eine sehr starke Figur (7 IP, 6 H, 1 ER, 10 SO) und ließ nur ein RBI-Double von Nelson Cruz im ersten Inning zu.
- Die Yankees kamen auf 15 Hits, nur drei davon waren Extrabase-Hits. DH Starlin Castro war ihr bester Mann (4-4, 2 R, RBI).
Toronto Blue Jays (61-69) - Minnesota Twins (67-63) 2:7 BOXSCORE
- Was für ein Tag für Byron Buxton! Am Samstag hatte er noch mit spektakulärer Defense geglänzt, diesmal machte er an der Platte Kleinholz aus dem gegnerischen Pitching. Buxton (4-5, 4 R, 5 RBI, SB) schlug gleich drei Homeruns. Es war das achte Mal in der Franchise-Geschichte, dass ein Spieler drei Long Balls schlug. "Er ist ein spektakulärer Spieler", lobte sein Starting Pitcher Kyle Gibson (6.2 IP, 2 ER, 7 SO). "Er erreicht gerade seine Bestform."
- Buxton schlug seine drei Homeruns gegen drei verschiedene Pitcher, weil Torontos Starter Joe Biagini nicht lange durchhielt (3.2 IP, 9 H, 5 ER).
- Max Kepler spielte wieder im Right Field und blieb einen Tag nach seinem Grand Slam ohne Hit, verbuchte gegen Biagini gleich zwei Walks.
Boston Red Sox (73-57) - Baltimore Orioles (65-65) 1:2 BOXSCORE
- Vierter Sieg in Folge für die O's, die den Sweep gegen die Sox schon im ersten Inning perfekt machten. Adam Jones und Trey Mancini schlugen jeweils RBI-Doubles gegen Red-Sox-Pitcher Doug Fister (7 IP, 2 ER, 7 SO) und das reichte am Ende, obwohl die eigenen Pitcher gleich 16 Baserunner zuließen - acht davon per Walk.
- Fister hatte in seinem letzten Start einen One-Hitter gepitcht und war auch diesmal solide, aber sein Lineup schlug nur 1-13 mit Runnern auf der zweiten oder dritten Base. "Ein frustrierender Tag", ärgerte sich Bostons Manager John Farrell. "Wir haben zwar gute Möglichkeiten kreiert, aber sie lagen zu sehr auseinander.
- Wade Miley (5 IP, 1 ER, 4 SO) verbuchte den Sieg für die Orioles, die zwei Spiele Rückstand auf eine Wildcard haben. "So lange man mathematisch noch nicht eliminiert ist, hat man eine Chance", betonte Adam Jones.
Chicago White Sox (52-77) - Detroit Tigers (56-73) 7:1 BOXSCORE
- Erster Sieg in seiner Karriere für White-Sox-Pitcher Lucas Giolito. Sieben starke Innings (3 H, 0 ER, 4 SO) in seinem sechsten Start in den Major Leagues reichten. "Wir haben die Strike Zone mit meinen vier Pitches ausgefüllt und das gut gemacht", lobte er.
- Für Detroit war es die 16. Niederlage in den letzten 16 Spielen. Starter Matthew Boyd (6 IP, 5 ER, 7 SO) konnte sein Spiel nicht durchbringen und ließ unter anderen einen 3-Run-Homerun von Third Baseman Matt Davidson zu. Für Detroit punktete lediglich Ian Kinsler per Solo-Shot.
Oakland Athletics (58:72) - Texas Rangers (64-66) 8:3 BOXSCORE
- Sweep für die A's in der Wochenend-Serie und ein harter Schlag für Texas im Kampf um die Playoffs. A.J. Griffin gab zwei Homeruns ab und hielt nicht lange durch (3.1 IP, 3 ER, 3 BB, 3 SO), zudem waren nach einem Error von Rougned Odor zwei gegnerische Runs unearned. "So wollten wir die Serie nicht spielen", sagte Manager Jeff Banister. "Es geht in den Endspurt, da muss man sauberen Ball spielen, gut pitchen und die Chancen auf Runs nutzen."
- Das machten die Athletics besser. First Baseman Matt Olson und Third Baseman Matt Chapman kamen zusammen auf 6 Hits und 3 RBI, beide schlugen im zweiten Inning jeweils einen Homerun. Den Rest erledigte Starter Jharel Cotton (6 IP, 2 R, 1 ER, 9 SO).
Los Angeles Angels (66-65) - Houston Astros (79-51) 5:7 BOXSCORE
- Diesmal waren es die Astros, die ein Comeback gegen die Halos hinlegten. 4:0 führte Houston nach dem vierten Inning, unter anderem nach einem 2-Run-Homerun von Jose Altuve, aber im fünften Inning schlug Los Angeles zurück: 3-Run-Double von Ben Revere bei Bases Loaded gegen Astros-Starter Charlie Morton (5 IP, 3 ER), ein Inning später verbuchte Luis seinen 17. Homerun der Saison zum 5:4 für die Gastgeber.
- Aber die Astros bekamen in Person von DH Brian McCann noch eine Chance. McCann hatte schon im vierten Inning ein RBI-Single gehabt, bei Bases Loaded schlug er im achten Inning dann ein 3-Run-Triple gegen Reliever Cam Bedrosian.
- Am Ende dachten aber alle Spieler nur an die Katastrophe in Houston. "Das ist wirklich hart", sagte McCann. "Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Menschen in Houston. Es sieht nicht gut aus, die Bilder sind verstörend. Man kann nur für die Sicherheit aller beten."
Cleveland Indians (73-56) - Kansas City Royals (64-65) 12:0 BOXSCORE
- Konnte es für die Royals, Champion von 2015, noch schlimmer kommen als am Freitag und Samstag? Da hatte man jeweils 0:4 gegen den Tribe verloren. Oh ja, es konnte noch schlimmer kommen: Ein katastrophaler Start ins dritte Spiel der Serie sorgte für eine 12:0-Führung der Indians. Im zweiten Inning!
- "Unglaublich, Mann", staunte Catcher Yan Gomes, der im zweiten Inning per Grand Slam die Kirsche auf die Sahnetorte setzte. "Definitiv etwas Besonderes. So soll es natürlich weitergehen." Zum ersten Mal seit 1956 verbuchte Cleveland drei Shutouts in Folge.
- Die ärmste Sau war Royals-Starter Eric Skogund, der nur vier Outs schaffte (7 ER), Mop-Up-Mann Onelki Garcia gab dann zwei Homeruns ab, darunter den Slam. Und die Offense steht nun schon seit 34 Innings ohne Run da - Franchise-Negativrekord. "Es ist vorbei", versuchte Second Baseman Whit Merrifield einen Schlussstrich unter das Wochenende zu ziehen. "Das können wir nicht mehr ändern." Die einzelnen Spieler würden sich ob der Durststrecke wohl zu sehr unter Druck setzen.
Interleague Play
St. Louis Cardinals (65-65) - Tampa Bay Rays (65-67) 2:3 F/10 BOXSCORE
- Career High für Logan Morrison. Der First Baseman der Rays schlug zwei Solo-Homeruns gegen die Cardinals und stellte seine Saisonausbeute damit auf 31. Ein ganz besonders bittersüßer Moment: Am Players Weekend trug er den Namen seines 2010 verstorbenen Vaters auf dem Arm. "Er hat mich immer angetrieben", so Morrison nach dem Spiel.
- Nachdem die Cardinals einen 0:2-Rückstand im siebten Inning durch Solo-Homeruns von Kolten Wong und Matt Carpenter doch noch ausglichen, hofften die Fans auf einen Walk-Off-Erfolg wie am Vortag. Morrison machte ihnen mit seinem Solo-Shot im zehnten einen Strich durch die Rechnung. "Wir konnten das Spiel einfach nicht wie gewünscht beenden", haderte Manager Mike Matheny.
- Alle fünf Runs im Spiel wurden durch Solo-Homeruns erzielt.
National League
Miami Marlins (66-63) - San Diego Padres (57-73) 6:2 BOXSCORE
- Er hat es schon wieder getan! Er hat die 50 voll gemacht! Giancarlo Stanton hatte sich nur ein Spiel Pause gegönnt - und nun musste wieder ein Homerun her für den Slugger der Marlins, der sich anschickt, eine der besten Homerun-Saisons in der Geschichte der Liga aufzulegen. 2:2 stand es im achten Inning, da prügelte Stanton einen Ball von Clayton Richard in die Hecke im Center Field. 2-Run-Shot und der nächste Sieg für die Marlins.
- Es war schon der 17. Homer vom Right Fielder im Monat August, zum All-Time-Record von Rudy York aus dem Jahr 1937 fehlt noch ein Long Ball. Außerdem verbuchte er die erste 50-Homerun-Saison in der National League seit Prince Fielder vor zehn Jahren.
- Der vierte Sieg in Folge für die Marlins lässt ihre Playoff-Chancen nach dem verpatzten Saisonstart weiter ansteigen. Auf die Wildcard fehlen jetzt noch 4,5 Spiele.
Atlanta Braves (57-71) - Colorado Rockies (71-59) 0:3 BOXSCORE
- Erster Shutout für die Rockies in Atlanta seit fünf Jahren. Jon Gray (6 IP, 5 H, 7 SO) legte den Grundstein, drei Reliever ließen danach nur noch einen weiteren Hit zu. Atlanta blieb ohne einen einzigen Extrabase-Hit. "[Gray] ist richtig gut", lobte Braves-Manager Brian Snitker. "Er ist schwer zu packen, At-Bats gegen ihn sind unangenehm."
- An Offense reichten den Gästen 8 Hits. Trevor Story legte per RBI-Double im zweiten Inning vor, ein No-Doubter in die Zuschauer im Center Field von First Baseman Mark Reynolds sorgte für die übrigen 2 Runs.
Cincinnati Reds (55-76) - Pittsburgh Pirates (63-68) 2:5 BOXSCORE
- "Das Spiel war für uns zum Greifen nahe, aber wir haben es uns nicht geschnappt", lamentierte Reds-Manager Bryan Price, nachdem sein Team gegen die Pirates elf Mann auf Base ließ, darunter gleich drei im neunten Inning. So ging der Sieg an Pittsburgh, das nach Starter Jameson Taillon (4 IP, 2 R, 1 ER) noch vier weitere Pitcher einsetzte. Lead-Off-Hitter Starlin Marte hatte 3 Hits und 2 RBI.
- Joey Votto war in 29 Spielen in Folge auf Base gekommen, bevor seine Serie am Samstag riss. Diesmal war er für die Reds wieder ganz der Alte - und zog in fünf At-Bats unglaubliche fünf Walks. Das gelang ihm zum zweiten Mal in seiner Karriere, damit stellte er einen Franchise-Rekord ein.
Philadelphia Phillies (48-81) - Chicago Cubs (69-60) 6:3 BOXSCORE
- Rhys Hoskins schreibt MLB-Geschichte, als hätte er noch nie etwas anderes gemacht! Der Rookie der Phillies schlug zum fünften Mal in Folge einen Homerun, es war sein elfter Homer in 18 Spielen in der Liga. All-Time-Rekord - und den hatte er am Samstag und Freitag jeweils schon einmal verbessert. Genauer gesagt brachte er für seine elf Long Balls genau 64 At-Bats. Die bisherige Bestmarke gehörte unter anderem Yankee-Catcher Gary Sanchez mit 81.
- Außerdem legte der Left Fielder auch noch einen sensationellen Catch im fünften Inning hin, der mit zwei Mann auf Base ein äußerst seltenes Triple Play einleitete. Weil er den Ball im Fallen gerade noch im Handschuh sicherte, aber dann fallen ließ, glaubten die Cubs nicht daran, dass er in tatsächlich gefangen hatte. Die Runner waren schon unterwegs und wurden danach locker an der zweiten und ersten Base ausgemacht - Triple Play. "Ihr Typ, der nächste Woche in die Hall of Fame aufgenommen wird, legt schon wieder einen Spielzug hin", sagte Cubs-Manager Joe Maddon. "Er schlägt dich mit seinem Schläger, und jetzt auch mit seinem Handschuh."
Washington Nationals (77-51) - New York Mets (57-72) 5:6 BOXSCORE
- Doubleheader in der Hauptstadt. Im ersten Spiel des Abends legten die Nats nach 0:5-Rückstand fast noch ein Comeback für die eigenen Fans hin: Starter Erick Fedde (6 IP, 5 ER) gab Homeruns gegen Asdrubal Cabrera und Wilmer Flores ab, aber per Small Ball holten sich die Nats alle 5 Runs im fünften, sechsten und siebten Inning zurück.
- Dann aber traf Reliever Joe Blanton im achten Inning auf Shortstop Rosario. Und der Mets-Rookie lieferte mit einem Solo-Shot ins Center Field. "Er ist gefährlich", konstatierte Manager Terry Collins.
- Die Nationals hatten im neunten Inning noch eine Chance: Nach einem Double von Daniel Murphy wurde Pinch-Runner Edwin Jackson zur Home Base durchgewunken, aber Cabrera steckte den Relay-Wurf gerade noch rechtzeitig zu Catcher Travis d'Arnaud durch - Jackson war out!
Washington Nationals (78-51) - New York Mets (57-73) 5:4 BOXSCORE
- Im Abendspiel gingen die Nationals mit einer Führung ins neunte Inning: Nur 6 Hits schaffte man gegen die Mets-Pitcher um Starter Seth Lugo, aber die gaben nochmal 4 Walks obendrauf ab. Darunter gleich 3 von Reliever Hansel Robles im sechsten Inning, zwei davon führten zu Runs für Washington. Robles hatte bereits im ersten Spiel des Tages gepitcht. "Er ist eigentlich besser, das haben wir im ersten Spiel gesehen", sagte Manager Terry Collins. "Man kann in der Major League nicht einfach drei Spieler am Stück walken."
- Closer Sean Doolittle sollte den 5:3-Vorsprung für Washington nach Hause bringen. Er ließ aber gleich 3 Hits dazu, darunter ein RBI-Single von Jose Reyes, bevor er seinen 13. Save für das Team über die Zeit brachte. "Nach einer bitteren Niederlage im ersten Spiel und der harten Reiserei reicht uns das", meinte er danach. "Dieses Team hat Charakter und kämpft bis zum Ende."
Los Angeles Dodgers (91-38) - Milwaukee Brewers (68-63) 2:3 BOXSCORE
- Sind die Brewers etwa das Kryptonit der so unbesiegbar scheinenden Dodgers? Zum ersten Mal seit Anfang Juni musste L.A. wieder eine Serie verloren geben, Milwaukee gewann zwei der drei Spiele. "Das Team hat eine gute Serie gespielt. Wirklich", lobte Manager Dave Roberts den Gegner. "Sie haben gut gepitcht und Hits geschafft, als sie sie brauchten."
- Für die Brewers geht es in der NL Central ja auch noch um die Playoffs. Durch den Sieg rückte man bis auf zwei Spiele an die Cubs heran - und verpasste Dodgers-Neuzugang Yu Darvish (5 IP, 3 ER, 7 SO) obendrein die erste Pleite in Dodgers-Uniform.
- Im sechsten Inning verkürzte L.A. durch ein RBI-Double von Justin Turner auf 2:3, aber mehr war gegen Starter Jimmy Nelson (6.2 IP, 2 ER, 6 SO) und drei Reliever, die keinen Hit mehr zuließen, nicht drin. "Offensiv sind wir gerade ein bisschen abgekühlt. Das passiert jedem Team im Laufe der Saison mal", wollte Roberts die Niederlage aber nicht überbewerten.
Arizona Diamondbacks (73-58) - San Francisco Giants (52-80) 11:0 BOXSCORE
- Kantersieg für die D'backs, die in Person von Starter Patrick Corbin (7 IP, 5 H, 8 SO) und drei Relievern nur 5 Hits zuließen. Zum siebten Mal in Folge ließ ein Starter von Arizona zwei oder weniger Runs zu.
- Die Offense schlug ihrerseits vier Homeruns, darunter zwei von J.D. Martinez (2-4, 2 RBI) und ein 3-Run-Shot von Paul Goldschmidt.
- Die Giants haben in der Serie dagegen zusammen nur 4 Runs aufgelegt. "So wie wir pitchen, wird das nicht reichen", konstatierte Manager Bruce Bochy. "Wir wurden von ihrem Pitching ausgeschaltet, gegen Corbin ging praktisch nichts."
Dieser Artikel wurde ohne vorherige Ansicht durch die Major League Baseball veröffentlicht.
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