Die MLB hockt in den Startlöchern: World Series Champion San Francisco Giants erhält in der wohl schwächsten Division kräftigen Gegenwind aus dem Süden - auch dank Magic Johnson. Justin Verlander führt bei den Detroit Tigers erneut eine überragende Pitching-Rotation an. Lange belächelt schwingen sich die Washington Nationals zum Mitfavoriten auf. Wer hat aufgerüstet? Wo spielen die aufregensten Youngster? Wer wird Punktelieferant? SPOX hat die Preview.
National League Central
(Cincinnati Reds, St. Louis Cardinals, Pittsburgh Pirates, Milwaukee Brewers, Chicago Cubs)
Ohne die in die AL West umgesiedelten Houston Astros, die jahrelang als Prügelknabe der Division herhalten mussten, ist das Leben in der NL Central härter geworden. Das Rennen an der Spitze wird wohl wieder zu einem Zweikampf zwischen Cincinnati und St. Louis ausarten. Die Reds dominierten in 2012 und zogen souverän in die Playoffs ein, wo sie gegen den späteren Champion San Francisco Giants unterlagen.
Das Starting Pitching ist gut, der Bullpen mit dem sensationellen Aroldis Chapman und Jonathan Broxton noch besser aufgestellt. Alles in allem ein Kader ohne echte Lücken, so dass es für Platz eins im Regular Season Marathon reichen dürfte.
Es sei denn, bei den chronisch erfolgreichen Cardinals passt alles zusammen. Für den World Series Champ von 2011 geht es ohne große Veränderungen, aber auch ohne Chris Carpenter ins neue Jahr. Dem ehemalige Ace-Pitcher droht das Karriereende, so dass auf den Werfern eine größere Last liegt. Die Probleme im Middle-Infield und die Notwendigkeit, völlig gesund zu bleiben, könnten die Playoff-Hoffnungen der Cards sabotieren.
Mit den Playoffs liebäugeln zwar auch die Pittsburgh Pirates, aber bei denen geht es zunächst einmal darum, zum ersten Mal seit 20 Jahren überhaupt die .500er-Marke zu knacken. Dank MVP-Kandidat Andrew McCutchen und aufregenden Youngstern wie Starling Marte und Gerrit Cole stehen die Sterne günstig. Bei den Milwaukee Brewers, die trotz Megastar Ryan Braun nicht genug spielerische Klasse aufbieten können und in Chicago, wo die Cubs ähnlich hilflos sind wie frisch geschlüpfte Bärenjungen, will man lediglich die eigenen Wiederaufbauprojekte voran treiben.
National League East
(Washington Nationals, Atlanta Braves, Philadelphia Phillies, New York Mets, Miami Marlins)
In einer traditionell hart umkämpften Division haben sich die lange belächelten Washington Nationals als Favorit etabliert - vielleicht sogar auf die World Series. Überragende Nachwuchsspieler wie die jungen Megastars Bryce Harper (OF) und Stephen Strasburg (P) verankern überdurchschnittlich gute Offensiv- und Pitching-Lineups. Mit Denard Span kam ein schneller Leadoff-Hitter in die Hauptstadt, und das ehemalige Pitching-Ass Dan Haren hofft, die verletzungsgeplagte letzte Saison hinter sich lassen zu können. Der Bullpen ist tief und der Angriff dank Harper, Ryan Zimmermann, Jayson Werth und Ian Desmond einer der besten der Liga.
Da wird sich die Konkurrenz mächtig strecken müssen, aber einem Team sind wie den Nats ebenfalls 100 Siege zuzutrauen: den Atlanta Braves, die mit den beiden Upton-Brüdern und Jason Heyward eine phänomenale obere Batting-Hälte aufbieten. Wenn Catcher Brian McCann nicht länger als ein paar Wochen ausfällt und die Starter das elitäre Relief-Pitching um Craig Kimbrel unterstützen, winkt ein Wild-Card-Platz oder sogar der Division-Sieg.
Den holten von 2007 bis 2011 die Philadelphia Phillies, aber Vater Zeit scheint die Champs von 2008 eingeholt zu haben. Roy Halladay wirft nicht mehr so dominant wie früher, und Ryan Howard schlägt keine 40 Homeruns mehr in einer Saison. Philly wird die Playoffs also ebenso verpassen wie die New York Mets, die neu aufbauen, und die völlig funktionsgestörten Miami Marlins, die unter Besitzer Jeffrey Loria nur noch peinlich sind.
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National League West
(San Francisco Giants, Los Angeles Dodgers, Arizona Diamondbacks, San Diego Padres, Colorado Rockies)
In der National League West sind und bleiben die amtierenden World Champions San Francisco Giants das Maß aller Dinge, aber vom Süden her weht ein mächtiger Wind. Die Guggenheim-Investoren-Gruppe um Ex-Lakers-Star Magic Johnson hat Hunderte von Millionen US-Dollar in die Los Angeles Dodgers investiert, mit nur einem Ziel: die World Series nach Tinseltown zu holen.
Zack Greinke und der Koreaner Hyun-Jin Ryu verstärken die Rotation um Cy Young-Kandidat Clayton Kershaw. Das Herz der Batting Order ist mit Carl Crawford, Adrian Gonzalez, Matt Kemp, Andre Ethier und Hanley Ramirez zu gut, um wahr zu sein. Wenn die Dodgers gesund bleiben, gelten sie auf dem Papier als Favorit.
Die Giants sehen zwar im Vorfeld nie wie das Team aus, das es zu schlagen gilt, aber wenn der Herbst kommt, beweist das Team von Manager Bruce Bochy stets, dass Baseball immer noch im Kollektiv gewonnen wird. Matt Cain und Madison Bumgarner sind nach wie vor das beste Links-Rechts-Pitching-Tandem der MLB, und solange die Giants die Playoffs erreichen, darf man sie nach zwei Titeln in drei Jahren nicht übersehen.
Die stark verbesserten Arizona Diamondbacks sowie die jungen, aber harmlosen San Diego Padres und Colorado Rockies runden die wohl schwächste Division der Majors ab.
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American League Central
(Detroit Tigers, Kansas City Royals, Chicago White Sox, Cleveland Indians, Minnesota Twins)
In der AL Central geht der Weg nur über die Detroit Tigers, die auch ohne einen ihrer wichtigsten Spieler erst im Finale scheiterten. Jetzt, da Victor Martinez wieder fit ist und man obendrein noch den vielseitigen Torii Hunter einkaufen konnte, muss mit den Tigers als einem der großen Titelfavoriten gerechnet werden.
Triple-Crown Winner Miguel Cabrera gilt für viele als bester Baseballspieler der Welt, und der mächtige Prince Fielder wartet gleich nach ihm in der Batting-Order. Ein überwältigender Justin Verlander führt eine Rotation an, die mit Max Scherzer und Anibal Sanchez gleich drei "Ace-Kaliber" aufbieten kann. Einzig die Closer-Frage bereitet ein paar kleinere Sorgen.
Chicago, Cleveland und Kansas City lauern auf Fehler der übermächtigen Tigers. Die Indians haben sich ganz schnell neu formiert und dürften nach desolaten 68 Siegen nicht mehr so signifikant einbrechen wie noch 2012. Chicago ist ein erfahrenes Team mit jungen, guten Pitchern, wirkt aber irgendwie in der Mittelmäßigkeit gefangen - zu schlecht, um oben mitzuspielen und zu gut, um einzubrechen.
Kansas City will seit Jahren einen entscheidenden Schritt nach vorne machen und hätte dank Spielern wie Eric Hosmer und Mike Moustakas eigentlich auch das Zeug dazu. Desolates Pitching hält die Royals aber immer wieder davon ab, sich weiter zu entwickeln. Die Minnesota Twins sind derweil nur noch ein Schatten ihrer Selbst und werden munter einen Sieg nach dem anderen kredenzen, während sie ihre jungen Spieler fördern.
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American League East
(Tampa Bay Rays, New York Yankees, Toronto Blue Jays, Boston Red Sox, Baltimore Orioles)
In der wohl ausgeglichensten Division ist es nahezu unmöglich, einen Sieger oder gar eine ungefähre Reihenfolge voraus zu sagen. Die Blue Jays und Rays sehen derzeit wie die frühen Favoriten aus, aber Baltimore hatte ein gutes Jahr, Boston lauert trotz wenig Upside und die Yankees sind nach wie vor die dunkle Seite der Macht, die man niemals unterschätzen sollte.
Torontos Lineup hat Power, Speed und dank Neuzugang Jose Reyes (kam aus Miami) jetzt einen der besten Shortstops der Liga. Mit Cy Young-Gewinner R.A. Dickey, Mark Buehrle und Josh Johnson hat man gleich drei potente Pitcher verpflichtet und die zuletzt wacklige Rotation erheblich verstärkt. Tampa Bay pitcht traditionell stark und schickt mit David Price den anderen Cy Young-Winner auf den Hügel. Die Frage ist lediglich, ob die Rays-Offensive genug Runs generieren kann, um die Werfer zu unterstützen. Ein gesunder Evan Longoria wird hier sicherlich helfen.
Die Red Sox sind sicher nicht mehr die Schwergewichte vergangener Jahre, aber auch nicht so schlecht wie 2012 (nur 69 Siege). Man hat immer noch Spieler wie Dustin Pedroia, David Ortiz, Jon Lester und Clay Buchholz und seit dem Winter auch Mike Napoli, Shane Victorino und Neu-Closer Joel Hanrahan. Wenn alle gesund bleiben, könnte Boston überraschen.
Und wer will eigentlich New York bereits im März zu Grabe tragen? Sicher: die Offseason war ein Desaster, der Kader hat methusalem'sches Alter erreicht und man muss schon jetzt zahlreiche verletzte Leistungsträger ersetzen. Aber die Yankees bleiben die Yankees. Das Pitching ist stark, die Starpower nicht zu verachten, und das Klub-Bankkonto dicker als das der anderen 29 Teams. Es wird schwer, und die 95 Siege des Vorjahres scheinen utopisch, aber über eine Wildcard sind die Playoffs für NY jederzeit in Reichweite.
American League West
(Los Angeles Angels, Oakland Athletics, Texas Rangers, Seattle Mariners, Houston Astros)
Für mächtig Spannung ist auch in der AL West gesorgt: die jungen Oakland A's wollen den sensationellen Division-Sieg duplizieren, die Texas Rangers sind nach dem Abgang ihres besten Spielers stinksauer, während man in Anaheim zum ganz großen Rundumschlag ausgeholt hat.
Nachdem die Angels schon letztes Jahr für den Transfercoup überhaupt sorgten (Albert Pujols), legte man im Winter noch einen drauf und stibitzte Superstar Josh Hamilton vom Division-Rivalen Texas. Die Verpflichtung ist gigantisch, vereint sie in Los Angeles doch drei der 15 besten Offensivspieler der Welt in einer Lineup. Das Pitching hinkt da mächtig hinterher, erst recht nach den Abgängen von Dan Haren und Zack Greinke.
Seattle verfügt in "King" Felix Hernandez über einen der besten Pitcher der Welt und einen ganzen Batzen junger Spieler, die durchaus überraschen könnten - auch wenn für die Mariners die Postseason noch zu früh kommt. Insgesamt ein offenes Rennen um den Division-Titel und vielleicht zwei weitere, mögliche Playoff-Plätze, denn dank der neu zugeteilten, schwachen Houston Astros winken den Alteingesessenen zahlreiche leichte Siege zusätzlich, die dann im Herbst den großen Unterschied machen.
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