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Kein Rezept gegen Torschusspanik

SPOXOTHER
26. Oktober 200800:27
SPOXGetty
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Hoher Aufwand, null Ertrag: Schalke 04 findet auch unter seinem neuen Trainer Fred Rutten kein Rezept gegen seine Torschusspanik.

"Wenn man gewinnen will, muss man Tore machen", zitierte der Niederländer nach der Nullnummer gegen Arminia Bielefeld frustriert eine fußballerische Binsenweisheit - und brachte die Lage beim schwächelnden Titelaspiranten auf den Punkt. 0:0 gegen einen Abstiegskandidaten, vier Bundesliga-Spiele in Folge ohne Sieg, nur zwölf Tore in neun Partien - die Schalker Offensive lahmt wie schon unter Ruttens Vorgänger Mirko Slomka.

Mal geht Gefahr für das gegnerische Tor nur von Standardsituationen aus wie in der Anfangsphase der Saison, mal reicht selbst ein halbes Dutzend hochkarätiger Möglichkeiten nicht zu einem Treffer wie gegen Bielefeld. Unterm Strich fehlen schon nach gut einem Viertel der Saison reichlich Punkte auf der Habenseite.

"Der Abstand nach oben spielt keine Rolle", behauptete Kapitän Marcelo Bordon zwar und verwies auf die Saison 2006/07, als den Schalkern auf der Zielgeraden die Luft ausging: "Wir hatten auch schon mal sieben Punkte Vorsprung." Doch so langsam sollten die Königsblauen ihre viel beschworene Serie starten, wenn sie nicht schon früh den Anschluss verlieren wollen. SPOXGetty

Müller sieht positive Entwicklung

"Um oben dranzubleiben, brauchst du Dreier, das ist klar", sagte Manager Andreas Müller, der den Blick aber schnell weg von der Tabelle auf erfreulichere Dinge richtete: "Von den Ergebnissen her bin ich nicht zufrieden. Aber was die Art und Weise betrifft, wie wir spielen, sehe ich eine klare Entwicklung, die mich positiv stimmt."

Mit einigen gelungenen Kombinationen erspielten sich die Schalker 45 Stunden nach dem 3:1 im UEFA-Cup gegen Paris St. Germain in der Tat mehrere erstklassige Torchancen, die in erster Linie der starke Bielefelder Schlussmann Dennis Eilhoff vereitelte. "Wir haben alles probiert, 1000-mal aufs Tor geschossen, aber der Ball ging nicht rein. Mehr geht nicht", meinte Bordon und übertrieb gewaltig.

Engelaar sorgt für Schwung

Denn trotz guter Möglichkeiten und einigen sehenswerten Doppelpässen mangelte es im Schalker Mittelfeld wieder einmal an Ideen. EM-Teilnehmer Ivan Rakitic, der sich zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison von Beginn an auf seiner Lieblingsposition hinter den Spitzen versuchen durfte, war erneut gedanklich und spielerisch zu langsam. Seine Kollegen Fabian Ernst und Jermaine Jones setzten nur selten die Stürmer in Szene.

Erst der eingewechselte Orlando Engelaar, bislang auf Schalke eine Enttäuschung, sorgte mit Pässen in die Spitze für neuen Schwung. Doch den starken Eilhoff zu überwinden, gelang auch ihm nicht. "Er hat überragend gehalten", lobte Trainer Michael Frontzeck seinen Keeper, der ganz bescheiden meinte: "Dafür steht man ja hinten im Tor."

Der erste Punktgewinn gegen den Angstgegner Schalke nach zuvor acht Niederlagen in Serie stimmte Frontzeck am Ende milde, obwohl auch er allen Grund hatte, sich zu ärgern. Die Gelb-Rote Karte gegen Jonas Kamper wegen wiederholten Foulspiels (60.) war für ihn ein Witz, weil allenfalls das zweite Foul des Dänen gelbwürdig war: "Wenn man so bestraft, haben wir in jedem Spiel 16 Gelbe Karten."

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