Werbung
Werbung

FC Bayern: Eine Stammelf gibt es nicht

Thomas GaberOTHER
01. April 201302:46
Claudio Pizarro (r.) erzielte seinen ersten Viererpack in der BundesligaGetty
Werbung
Werbung

Jupp Heynckes hat mit seiner Spielerwahl gegen den HSV alles richtig gemacht, sich für das Spiel gegen Juventus paradoxerweise aber noch mehr Härtefälle geschaffen. Vor allem einer macht Druck.

Den Weg in die Mannschafts-Kabine der Allianz Arena legten die Spieler des FC Bayern am Samstag vor der Partie gegen den Hamburger SV höchst unterschiedlich zurück.

Die Highlights der Sonntagsspiele der Bundesliga sowie die besten fünf Tore des Spieltags gratis ab Montag, 0.30 Uhr bei SPOX!

Während Franck Ribery weitgehend desinteressiert marschierte, konnte sich Xherdan Shaqiri gar nicht mehr lösen von einem der zahlreichen Flatscreens, die in den Katakomben der Allianz Arena hängen. Die 15.30-Uhr-Spiele waren noch nicht beendet und Shaqiris Interesse galt freilich insbesondere der Partie von Borussia Dortmund beim VfB Stuttgart. Hätte der BVB nicht gewonnen, hätten die Bayern schon am Samstag deutscher Meister werden können.

Dass die Bayern darauf doch noch mindestens eine Woche warten müssen, störte am Ende des Tages allenfalls den Vize-Kapitän der Münchner. "Ich wäre heute gerne schon Meister geworden", sagte Bastian Schweinsteiger.

Dem Rest war's egal, das Ziel war ein anderes. "Vor der Länderspielpause hatten wir ein paar Spiele dabei, die nicht gut waren. Wir haben uns vor dem Spiel gesagt, dass wir wieder ein Zeichen setzen müssen", sagte Arjen Robben.

Pause für mehrere Stammspieler

Dieses Vorhaben ist eindrucksvoll gelungen, wenngleich die Voraussetzungen gar nicht mal so ideal waren. Jupp Heynckes musste seinen Plan, zumindest ein bisschen für das Champions-League-Spiel gegen Juventus Turin zu proben, kurzfristig ad acta legen. Weil David Alaba und Diego Contento ausfielen, spielte Luiz Gustavo Linksverteidiger. Ursprünglich hätte der Brasilianer den gegen Juve gesperrten Javi Martinez auf der Doppelsechs ersetzen sollen.

Der leicht angeschlagene Franck Ribery blieb vorsichtshalber auf der Bank, Mario Gomez war gar nicht erst im Kader. In der Aufstellung fehlten zudem Mario Mandzukic und Thomas Müller, dafür spielten Claudio Pizarro, Arjen Robben und Shaqiri.

"Mandzukic, Müller und Ribery hatten anstrengende Länderspielreisen hinter sich. Deshalb habe ich sie draußen gelassen", begründete Heynckes gegenüber SPOX seine überraschenden Personalentscheidungen. Der Coach zog es vor, ein wenig zu experimentieren, anstatt die vermeintliche A-Elf für das Juve-Spiel zu testen.

Matthias Sammer war davon wenig überrascht. "Jupp Heynckes hat das richtige Gespür dafür, Spieler im richtigen Moment zu bringen. Er weiß, wann die Spieler explodieren können", sagte der Sportvorstand.

Pizarro überragend

Neben den lebendigen Flügelspielern Shaqiri und Robben konnte vor allem Pizarro Werbung in eigener Sache machen. Der Peruaner schnürte in seinem 347. Bundesligaspiel seinen ersten Viererpack, bereitete zwei Treffer vor und stellte seine Qualitäten als mitspielender Stürmer unter Beweis.

"Bisher ist Claudio gar nicht so im Fokus gewesen, weil er verletzt war und krank. Aber er hat wieder gezeigt, dass er ein exzellenter Fußballer ist und Tore machen kann", lobte Heynckes.

Mit seiner Leistung macht es Pizarro seinem Trainer nicht gerade leicht, was die Wahl des Angreifers für das Juve-Spiel betrifft. Bislang spielte in den wichtigen Spielen immer Mandzukic. Gomez dürfte für Dienstag nicht in Frage kommen, da er seine Oberschenkelverletzung noch nicht voll auskuriert hat. Pizarro hat sich nachhaltig empfohlen und nimmt enorm viel Selbstvertrauen mit aus dem HSV-Spiel.

"Für mich war es sehr wichtig, wieder von Beginn an zu spielen und Tore zu erzielen. Ich fühle mich sehr gut. Aber der Trainer entscheidet, wer gegen Juventus spielt. Es ist nicht leicht für ihn. Wir haben drei Stürmer, die viele Tore machen", so Pizarro.

Robben macht Druck

Auch Arjen Robben macht sich Hoffnungen, von der 1b- zur 1a-Lösung auf dem rechten Flügel zu werden. "Vor allem in der zweiten Halbzeit habe ich gemerkt, dass ich wieder voll da bin. Das war genau mein Spiel. Ich brauche das. Wenn ich der Trainer wäre, würde ich mich aufstellen", sagte der Niederländer mit einem breiten Grinsen. SPOX

Heynckes hat mit seiner Spielerwahl gegen den HSV alles richtig gemacht, sich paradoxerweise aber noch mehr Härtefälle geschaffen. "Ich habe gesehen, dass ich mich auf alle Spieler verlassen kann und dass wir auch dann Fußball aus dem Lehrbuch spielen können, wenn ich ein paar Veränderungen vornehme", sagte er.

Heynckes war zudem froh darüber, dass der an diesem Tag so erschütternd agierende HSV wenigstens im Ansatz so ein klein bisschen Juve war. "Sie haben uns in den ersten zehn Minuten früh attackiert. Aber wir haben uns aus diesem Pressing sehr gut befreit", analysierte Heynckes.

Die Attacken werden am Dienstag ein wenig intensiver und vor allem länger anhaltend sein. "Juventus ist in der Defensive extrem stark und unangenehm. Außerdem können sie aus dem Nichts ein Tor machen. Wenn man denkt, man hat sie jetzt, schlagen sie plötzlich zu. Das macht sie so gefährlich", sagte Schweinsteiger.

Und was denkt der Gegner? Der lässt sich von nichts beeindrucken. Trainer Antonio Conte: "Wir fahren mit einem Lächeln zu den Bayern, aber ohne Angst."

Bayern - Hamburg: Daten zum Spiel

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung