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Özil: "Vater fehlte die Abgeklärtheit"

Ben BarthmannSPOX
03. März 201708:41
Mesut Özil wechselte 2013 von Real Madrid zum FC Arsenalgetty
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2013 wechselte Mesut Özil von Real Madrid zum FC Arsenal. Eigentlich, so der Nationalspieler, war das nicht der Plan. Ein emotionaler Ausbruch seines Vaters Mustafa habe ihn jedoch in eine prekäre Lage gebracht.

"Er kannte es nicht, in dieser Form unter Verhandlungsdruck gesetzt zu werden", erklärt Özil in seiner Mitte März erscheinenden Biographie. Die Vertragsverhandlungen mit Real hatten gerade begonnen, da setzten die Königlichen ein Angebot auf, das deutlich unter den Ansprüchen der Özils lag.

"Es gehört dazu, in dieser Verhandlungsphase unterschiedliche Ansichten zu haben und sich dann im Laufe weiterer Gespräche anzunähern", ordnet der Nationalspieler ein. Vater Özil sei davon aber überrascht gewesen: "Er hatte noch nicht Dutzende Verhandlungen mit den größten Vereinsmanagern geführt und dementsprechend fehlte ihm [...] die Abgeklärtheit, angemessen mit so einem provokanten Angebot umzugehen."

So warf Mustafa die Tür "krachend ins Schloss" und brachte damit Florentino Perez, Real-Präsident, gegen Mesut auf. "Mir drohte ein Platz auf der Tribüne. Plötzlich musste ich handeln. Im Sinne meiner Karriere", erzählt der heute 28-Jährige. Er rief Arsene Wenger an, dessen Nummer er "seit 2010" hatte.

Özil suchte Kontakt zu Wenger

"Ich habe Ihnen versprochen, Sie als Erstes zu kontaktieren, wenn es die Möglichkeit gibt, dass ich nach einem anderen Verein suche. Jetzt ist sie da", habe Özil gesagt und damit den Grundstein für seinen Wechsel im September 2013 nach London gelegt. Seitdem spielt er für die Gunners.

Im Oktober 2013 trennte sich Özil schließlich von seinem Vater als Berater. Es kam zum kompletten Bruch: "Es war kurz vor meinem 25. Geburtstag, als ich ihm die Entscheidung mitteilte, dass ich mich fortan nicht mehr von ihm beraten lassen würde. Ein ganz schwieriges Gespräch. Letztlich ist die Abnabelung von meinem Vater leider nicht so friedlich und reibungslos vonstatten gegangen wie erhofft. Er fühlte sich ausgebootet. Er war sauer. Und gekränkt. So sehr, dass er als Administrator in einem Anfall von Bockigkeit einfach meine Twitter-Seite löschte, was zur Folge hatte, dass mehrere Millionen Fans, die mir folgten, weg waren."

Vater verklagte daraufhin Sohn, um eine Provision einzuholen. Mesut sieht es ihm nach: "Es ist ein trauriges Kapitel in einer sehr langen, sehr intakten und harmonischen Vater-Sohn-Beziehung, die die Grundlage dafür war, dass ich als Fußballer überhaupt so weit gekommen bin."

Mesut Özil im Steckbrief

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