Lukas Podolski verabschiedet sich am Mittwoch (20.45 Uhr im LIVETICKER) aus der Nationalmannschaft. Sein 130. Länderspiel wird zugleich sein letztes sein. Grund genug für SPOX, einen etwas anderen Rückblick auf die Karriere des Sympathieträgers zu werfen. Denn Poldi war im Netz ebenso aktiv wie auf dem Fußballplatz.
In der höchst profitablen Welt des Fußballmarketings geht es für die Profis längst nicht mehr darum, bloß auf dem Platz eine gute Figur zu machen. Um den Profit zu maximieren, gilt es sich vor allem auf den sozialen Kanälen im Netz bestmöglich zu präsentieren und profilieren.
Mit insgesamt circa 14 Millionen Followern und Likes auf Facebook, Twitter und Instagram ist Lukas Podolski im Netz durchaus eine Größe - auch wenn es noch nicht ganz reicht, um mit einem Cristiano Ronaldo mitzuhalten, dem alleine auf Twitter über 50 Millionen User folgen. Doch im Gegensatz zum Portugiesen versteht es Lukas Podolski gekonnt, einen Mix aus Markenetablierung, Authentizität und Nahbarkeit zu kreieren. Er bleibt sich einfach immer selbst treu.
SPOX stellt eine Auswahl seiner gelungensten Posts und Social-Media-Eskapaden vor.
Köln als Heimat: Lukas Podolski macht keinen Hehl daraus, wo seine Heimat liegt. Seine Liebeserklärungen an die Stadt wirken dabei nicht aufgesetzt und reichen von schrullig bis kreativ.
Zusammen mit der Kölner Band "Brings" trat Poldi in Franz Beckenbauers Fußstapfen. Leider brachte der Kölsche Jung die Autotune-Funktion des Aufnahmestudios mit seiner engelsgleichen Sopranstimme offensichtlich an seine Grenzen. Anders ist der etwas roboterhafte Klang nicht zu erklären. Trotzdem darf der Hit zukünftig auf keiner Meisterschaftsfeier in Kobe fehlen.
Doch die ganze Schote geht auch weniger ulkig. Beim Song "Liebe deine Stadt" sang der Prinz zwar nicht persönlich mit, doch trotzdem (oder gerade deswegen) klingt's ganz rund. Aufmerksame Leser der Credits stellen fest: Podolski lieferte die Idee zur Single.
Wem nach den musikalischen Darbietungen immer noch nicht klar ist, welche Stadt Lukas Podolski ganz gut findet, der sollte sich den Rosenmontags-Post des Nationalspielers näher zu Gemüte führen. Sicherlich ein wenig wehmütig ging der Blick aus Istanbul in Richtung Köln.
Der passende Trost ließ zum Glück nicht lange auf sich warten.
Am 19. November 2016 schlug der Effzeh die Fohlen aus Gladbach durch eine Hammer-Bude von Marcel Risse. Für Poldis Gedanken reichten da sage und schreibe drei Emojis.
Der Promi-Magnet: Doch nicht nur die Stadt Köln steht in Podolskis Blickpunkt. Der 31-Jährige schmückt sich mit den Stars und Sternchen dieser Generation. Neben einem Bild-Post von Rihanna, der die Sängerin zusammen mit Poldi und seinem Kumpel Bastian Schweinsteiger zeigt, pflegt der Stürmer augenscheinlich auch beste Kontakte ins Kanzleramt. Was viele nicht wissen: Dort liegt für ihn immer ein Futon zum Knacken bereit.
Gleichauf mit den großen politischen Mächten? Kein Problem. Nicht nur mit der Kanzlerin versteht sich Prinz Poldi bestens, sondern auch mit "The Machine" höchstpersönlich. Ob Lukas Podolski nach seinem Engagement in der J-League auch die Job-Symbiose Wrestler/Kreisliga-Kicker antreten wird, ist leider nicht überliefert.
Doch auch bei Galatasaray scheint Lukas Podolski seinem Ruf als gefürchteter Spaßvogel gerecht zu werden. Man beachte seine elegante und doch konzentrierte Haltung im Spiegel.
Posts über andere: Wessen Ruf kaputtgeht und wie es Alessio geht, scheint Lukas Podolski vollkommen egal zu sein. Doch der Nationalspieler äußerte nicht nur seinen Unmut über die mediale Ausschlachtung der Lombardi-Trennung...
...er legte sich auch mit dem Kabarettisten Serdar Somuncu an. Der sagte nämlich im Kölner Stadtanzeiger: "Köln ist eine der verlogensten Städte, die ich kenne, weil sie sich damit schmückt, tolerant zu sein, es aber nicht ist." Und weiter: "Köln war der Lebensmittelpunkt, aber den werde ich jetzt nach Berlin verlagern."
Das konnte Podolski logischerweise keines Falls auf sich sitzen lassen und entgegnete prompt:
Aber Lukas Podolski schlägt in seinen Posts auch ernstere Töne an. So unterstütze er nicht nur seinen WM-Kollegen Kevin Großkreutz nach dessen Rauswurf beim VfB Stuttgart...
...sondern kritisierte auch Jan Böhmermann während dessen Fehde mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Der Hintergrund: In seinem Satire-Format "Lukas' Tagebuch" imitierte Böhmermann den Fußballer regelmäßig im Radio. Dort legte der Komiker Lukas Podolski den Satz "Fußball ist wie Schach - nur ohne Würfel" in den Mund, der dem 31-Jährigen auch heute noch fälschlicherweise zugeschrieben wird. Der Gelackmeierte scheint das offensichtlich nicht vergessen zu haben.
Faxen: Okay, vergessen wir die ernsten Themen. Was ist das für 1 Foto! Dieses Meisterwerk der Fotographie reicht zurück in Podolskis Zeit beim FC Arsenal. Da stellt sich nur die Frage: Was ist hier der Blickfang? Die geile Perücke oder doch die weißen Socken in den Flip-Flops? Und: Hat sich Poldis Japan-Engagement schon lange abgezeichnet?
Um ein Haar wäre 2016 der St. Totteringham's Day ausgefallen. An diesem Tag feiern die Arsenal-Fans, dass sich die Gunners uneinholbar vor den Tottenham Hotspur in der Tabelle festgesetzt haben. Doch im Jahr von Leicesters Sensations-Meisterschaft mussten die Arsenal-Fans bis zum 38. Spieltag ausharren, bis sie endlich feiern durften. Denn erst da überholte Arsene Wengers Team die Rivalen. Ex-Gunner Lukas Podolski ließ sich bei dem Fotofinish natürlich nicht zweimal bitten.
Nach Jogi Löws Eiergate war Lukas Podolski der ärgste Verteidiger des Nationaltrainers. Legendär war sein Spruch "80 Prozent von Euch - und ich - kraulen sich auch mal an den Eiern". Noch legendärer ist da nur das Beweisfoto.
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