HSV vor Pflichtaufgabe gegen Nijmegen

SPOXOTHER
25. Februar 200914:22
Martin Jol (l.) und Dietmar Beiersdorfer arbeiten seit Saisonbeginn erfolgreich zusammenGetty
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Beim Training des Bundesliga-Spitzenreiters ging es zuletzt hitzig zu, das Jubiläumsspiel im Europapokal taugt für den Hamburger SV derweil eher zum lockeren Auslaufen. Nach dem souveränen 3:0-Hinspielsieg beim NEC Nijmegen scheint den Hanseaten in der 100. UEFA-Cup-Partie der Vereinsgeschichte der Einzug ins Achtelfinale nicht mehr zu nehmen.

Die Klubverantwortlichen warnen vor dem zweiten Vergleich mit den Niederländern am Donnerstag (18.00 Uhr im LIVE-TICKER) somit mehr vor drohender Überheblichkeit als vor dem Gegner. "Wir müssen Leistung abliefern und dürfen das Spiel zu keinem Zeitpunkt auf die leichte Schulter nehmen", sagt HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer und Trainer Martin Jol ergänzt.

'Wir müssen das Spiel seriös angehen und dürfen nicht davon ausgehen, dass die Partie ein Selbstgänger wird. Nijmegen hat nichts zu verlieren. Ich will, dass wir mit einem Sieg in die nächste Runde einziehen."

Beiersdorfer kann Prügelei etwas positives abgewinnen

Etwaige Befürchtungen, beim HSV dürfte nach der Eroberung der Ligaspitze zu viel Ruhe und Selbstzufriedenheit einkehren, erwiesen sich aber bereits am Dienstag ohnehin als falsch. Jerome Boateng und Albert Streit gerieten im Training aneinander und lieferten sich ein Handgemenge.

Während Jol Boateng zu einer Geldstrafe verdonnerte, konnte Beiersdorfer dem Vorfall sogar Positives abgewinnen. "So etwas zeigt, dass die Mannschaft heiß ist und jeder um seinen Platz kämpft." Um die Kokurrenzsituation weiter zu fördern, könnte Jol gegen Nijmegen zudem Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance geben.

Zumal Guy Demel (Oberschenkelprobleme) defintiv ausfällt und auch Nationalspieler Piotr Trochowski (Magen-Darm-Grippe) sowie Michael Gravgaard (Fingerverletzung) um ihren Einsatz bangen mussen. Somit könnte Winter-Zugang Tomas Rincon vor seinem HSV-Debüt stehen.

Beiersdorfer: "Ricon könnte die große Überraschung werden"

"Tomas ist ein guter Junge, der auch mal einen aus den Schuhen holt. Er könnte die große Überraschung werden", lobt Beiersdorfer den venezolanischen Nationalspieler. Auch Jol ist von dem 21-Jährigen angetan, will sich bezüglich seiner Aufstellung aber nicht zu sehr in die Karten schauen lassen.

"Tomas ist ein Thema. Vielleicht werden wir das Team auf zwei oder drei Positionen verändern." Im Falle des Weiterkommens trifft der HSV im Achtelfinale entweder auf Girondins Bordeaux oder Galatasaray Istanbul. Im Hinspiel trennten sich die Franzosen und die Türken, die Anfang der Woche ihren deutschen Trainer Michael Skibbe beurlaubten, 0:0.

Jol dürfte der Ausgang dieser Partie angesichts des Höhenfluges seiner eigenen Mannschaft fast egal sein. In Bundesliga, DFB-Pokal und UEFA-Cup tanzen die Hamburger noch auf drei Hochzeiten. "Ich kann jede Nacht von einem anderen Titel träumen", meint der HSV-Coach.

Der Kader des Hamburger SV im Überblick