Karlsruhe - Der Fußball-Bundesligist Karlsruher SC muss nach monatelangem Streit mehr als 1,5 Millionen Euro an Vermarkter Michael Kölmel zahlen und wohl auch in Zukunft einen Teil seiner TV- Einnahmen an den Unternehmer abtreten.
Das Landgericht Karlsruhe entschied, dass die Badener die von Kölmel eingeklagten Schulden in nahezu voller Höhe begleichen müssen. Der KSC hatte den im Jahr 2000 geschlossenen Vermarktungsvertrag angezweifelt und die Zahlungen verweigert.
Kölmel habe in der Sache zu 99 Prozent recht bekommen und sei daher mit dem Ergebnis sehr zufrieden, sagte sein Sprecher. Der Verein kommentierte das Urteil zunächst nicht und ließ auch offen, ob er gegen die Entscheidung gerichtlich vorgehen wird.
Vertrag hat weiterhin Bestand
Gegenstand des Verfahrens waren offene Forderungen von Kölmels Firma MK Medien an die Badener aus den Jahren 2001 bis 2006. Nicht Bestandteil der Klage waren hingegen die Schulden der Karlsruher bei ihrem Vertragspartner aus der abgelaufenen Bundesliga-Saison.
Der Verein hatte diese zu Beginn des Rechtsstreit mit 1,8 Millionen Euro veranschlagt. Kölmel gehe davon aus, dass auf der Basis des Karlsruher Urteils der Vertrag weiterhin Bestand habe und er daher mit weiteren Zahlungen des KSC rechnen könne, sagte sein Sprecher.
15 Prozent Beteiligung zugesichert
Der Unternehmer hatte im Jahr 2000 dem vor der Pleite stehenden Club nach den Abstiegen aus der Bundesliga bis in die Regionalliga mit 15 Millionen Mark (rund 7,67 Millionen Euro) aus der finanziellen Klemme geholfen. Im Gegenzug sicherten die Karlsruher Kölmel auf Lebenszeit 15 Prozent Beteiligung an den künftigen Einnahmen aus den audiovisuellen Rechten zu.
Dank der Millionen-Spritze konnte der Verein zwar zunächst die Zahlungsunfähigkeit abwenden, geriet jedoch ein Jahr später erneut in Schieflage. Daraufhin stundete Kölmel dem KSC mehrfach die Zahlungen aus dem Vertrag.
Nach der Bundesliga-Rückkehr 2007 mühte sich der Verein vehement um einen Ausstieg aus dem Vertrag. Dagegen erklärte Kölmel, der Club habe den Kontrakt sieben Jahr lang "gelebt" und forderte seinen Anteil aus den nun deutlich gestiegenen Einnahmen aus TV- und Rundfunkrechten.
Auf ein Angebot des Vermarkters, sich gegen eine Zahlung von rund elf Millionen Euro aus dem Vertrag freizukaufen, gingen die Karlsruher nicht ein. Dass nun erst ein Gericht habe entscheiden müssen, sei bedauerlich, sagte Kölmels Sprecher.
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