Karlsruhe - Trainer Edmund Becker hat angesichts der Negativserie von sechs Spielen ohne Sieg vor Aktionismus beim Karlsruher SC gewarnt, zugleich aber sanften Druck auf seine Spieler ausgeübt.
"Wir lassen uns nicht zu Alibi-Maßnahmen wie Strafen oder Trainingslager hinreißen", sagte der 51-Jährige vor dem Spiel des Bundesligisten beim Abstiegskandidaten MSV Duisburg (Mi. 20 Uhr im SPOX-TICKER und bei Premiere).
Ob er allerdings dem gleichen Team wie bei der 1:2-Heimpleite gegen Hansa Rostock am vergangenen Wochenende vertrauen wird, ließ der Coach des Tabellen-Neunten offen.
Personelle Änderungen möglich
"Wir haben noch zwei Trainingseinheiten vor uns", betonte er. "Wir denken darüber nach, die eine oder andere Position neu zu besetzen." Angaben über geplante Änderungen machte Becker jedoch nicht.
Definitiv fehlen wird bei den Badenern wie schon gegen Rostock ein Stammspieler-Trio: Verteidiger Maik Franz laboriert nach wie vor an seiner Oberschenkelprellung aus dem 0:0 beim FC Schalke 04 vor zweieinhalb Wochen.
Zudem sind die Mittelfeld-Akteure Michael Mutzel und Bradley Carnell aufgrund von Zerrungen noch nicht wieder einsatzbereit. Während es beim Südafrikaner Carnell nach einer Kernspintomographie laut Becker die Überlegung gibt, ihn schon jetzt für die kommende Saison zu schonen, seien Franz und Mutzel auf dem Wege der Besserung: "Es geht aufwärts, aber es hat nicht gereicht."
Becker optimistisch
Beim Tabellen-16. im Ruhrgebiet verordnet der KSC-Coach seinem im Saisonverlauf häufig offensiv überzeugenden Team nach zuletzt nur zwei Punkten aus sechs Partien eine klassische Auswärtstaktik.
"Wir müssen den Spieß einmal umdrehen: Selbst kompakt stehen, in Führung gehen und dann auf Konter spielen", forderte Becker. Dass die Duisburger in den vergangenen Wochen mit Auswärtssiegen bei Werder Bremen und dem Hamburger SV für Schlagzeilen gesorgt haben, hat er "zur Kenntnis genommen".
Dennoch sieht Becker mit einer stabilen Defensive Chancen auf den ersten Sieg seit dem 1. März (3:1 gegen VfL Wolfsburg). "Sie haben in den Heimspielen zuletzt immer wieder Probleme gehabt, wenn sie selbst das Spiel machen mussten."
Reifeprüfung für Spieler
Nachdem der Aufsteiger mit seiner attraktiven Spielweise vor einigen Wochen noch als Anwärter auf einen UEFA-Cup-Rang galt, sieht Becker die aktuelle Durststrecke gewissermaßen als Reifeprüfung für seine Spieler.
"Für uns ist es auch interessant zu sehen, wie sich der einzelne Spieler in einer kritischen Situation verhält. Wer fordert den Ball, auch wenn es eng wird?" Nach Aufhebung seiner Suspendierung gehört Klemen Lavric vom MSV gegen Karlsruhe wieder zum Kader.
Der Slowene hatte vor einigen Wochen vehement einen Stammplatz gefordert und gedroht, sich auf die Tribüne zu setzen. Inzwischen hat er sich für sein Verhalten entschuldigt.
Fehlen wird gegen den KSC Duisburgs Abwehrchef Iulian Filipescu (Muskelfaserriss). Einen neuen Dreijahresvertrag soll MSV-Abwehrspieler Adam Bodzek (22) erhalten. Nun sollen die letzten Formalitäten dafür erledigt werden, teilte Duisburgs Sportdirektor Bruno Hübner mit.
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