Didi Hamann ist in seiner Rolle als TV-Experte bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen - vor allem dann nicht, wenn es um den FC Bayern München geht. Ein Umstand, der beim deutschen Rekordmeister nun die bisher vielleicht deutlichste Reaktion hervorgerufen hat.
Am Montag hatte der FC Bayern genug. Genug davon, die ständige Kritik seitens des TV-Experten Didi Hamann zumindest offiziell weiterhin unkommentiert zu lassen.
Der FCB veröffentlichte ein Statement, der Anlass dafür erklärt sich so: Bayern-Trainer Thomas Tuchel hatte bei einem Fanklub-Besuch am Sonntag auf eine entsprechende Frage geantwortet, dass er künftig gerne noch einmal im Ausland arbeiten würde. Zudem betonte er, dass ihn vor allem Spanien dabei reize.
Hamann hatte Tuchels Aussagen genutzt, um den Bayern-Coach heftig zu kritisieren. Der frühere FCB-Profi sprach von einer "Frechheit" und führte aus: "Dann setzt sich der da hin und redet über Xavi, über die Nachfolge (Xavi wird Barcelona am Saisonende verlassen, d. Red.) und dass er gerne mal in Barcelona oder Spanien trainieren würde. Seine Aufmerksamkeit sollte ausschließlich dem FC Bayern München gehören. Er ist ein sehr intelligenter Mann und sowas rutscht ihm nicht einfach so raus."
Zudem nannte Hamann die Zusammenarbeit zwischen Bayern und Tuchel "das größte Missverständnis seit Jürgen Klinsmann." Mittlerweile hat sich Hamann entschuldigt.
In Bayerns Statement stach dann vor allem ein Satz heraus, der möglicherweise explizit an Hamann adressiert war: "Wir werden solche unsachlichen, gegen unseren Trainer gerichteten Aussagen, die immer aus derselben Ecke kommen, nicht mehr akzeptieren", hieß es von Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen und Sportdirektor Christoph Freund.
Es war der vorläufige Höhepunkt eines schwierigen Verhältnisses, das zwischen den Bayern und ihrem früheren Spieler Hamann schon seit längerem zu beobachten ist. SPOX hat - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - eine Art Chronologie zu den größten Aufregern in der Saga Hamann vs. FCB zusammengestellt.