Mit einer starken Leistung hat der FC Bayern München im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League ein Remis beim FC Arsenal geholt - in dieser Form erscheint sogar der Titelgewinn realistisch. Deshalb sollte man aber nicht nur den Hut ziehen, sondern auch den Kopf schütteln. Ein Kommentar.
Wie selbstverständlich verkündete Sportvorstand Max Eberl bei seinem TV-Interview vor Anpfiff, dass "wir heute einen anderen FC Bayern erleben werden als in der Bundesliga". Und wie selbstverständlich kam es beim darauffolgenden Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Arsenal genau so.
Trainer Thomas Tuchel wählte eine stimmige Aufstellung und Taktik und tigerte während des Spiels energisch durch seine Coaching Zone. Die Spieler zeigten leidenschaftlichen, effektiven, ansehnlichen Fußball und ließen sich auch vom zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand nicht verunsichern. Dabei ging es auswärts gegen den extrem formstarken Tabellenführer der besten Liga der Welt.
Mit etwas mehr Glück bei Kingsley Comans Aluminiumtreffer und der strittigen Elfmeter-Szene hätten die Münchner in London sogar gewinnen können. Aber auch dieses 2:2 ist eine gute Ausgangslage für das Rückspiel kommenden Mittwoch in München. Mit einer derartigen Leistung erscheint sogar ein Titelgewinn in der Champions League realistisch.
"Da sollte man sagen: Chapeau vor der Leistung des Trainers mit der Mannschaft", verkündete Eberl anschließend zufrieden. Isoliert nur auf das Spiel bezogen ist das natürlich absolut richtig. Chapeau! Blickt man jedoch auf die Gesamtsituation des FC Bayern, sollte man nicht nur den Hut ziehen, sondern auch den Kopf schütteln.