Toyota droht mit Rückzug

SPOX
25. Oktober 200811:01
SPOXGetty
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Der japanische Rennstall Toyota prüft nach einem Bericht des Fachmagazins "auto, motor und sport" sein weiteres Formel-1-Engagement.

Der Arbeitgeber des deutschen Piloten Timo Glock soll darüber nachdenken, das hohe Budget für die Königsklasse des Motorsports von 2011 an für eine Rückkehr in die Le-Mans-Serie zu verwenden.

Dies berichtete das Magazin am Samstag auf seiner Homepage. "Unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Bedingungen ist es unwahrscheinlich, dass wir Formel 1 und Le Mans parallel machen. Es läuft auf ein Entweder-Oder hinaus", zitierte "ams" den Toyota-Rennleiter Tadashi Yamashina.

"Wir würden gerne nach Le Mans gehen", sagte der Japaner weiter. Die endgültige Entscheidung für Le Mans hänge am Budget.

Kein Einheitsmotor mit Toyota

Negativ auswirken auf die Formel-1-Präsenz des bislang weit unter ihren Ansprüchen geblieben Toyota-Teams, für das vor Glock auch Ralf Schumacher gefahren war, könnte sich eine Einführung eines standardisierten Antriebs. Yamashina: "Wenn in der Formel 1 der Einheitsmotor kommt, dann steigen wir sicher aus."

Allerdings zeichnet sich nach einem Treffen von Vertretern der Teamvereinigung FOTA mit dem Automobil-Weltverbandspräsidenten Max Mosley ab, dass andere Lösungen zur deutlichen Kostenreduzierung in der sündhaft teuren Formel 1 gefunden werden.

Medienberichten zufolge einigten sich Mosley sowie Luca di von Montezemolo von Ferrari und auch John Howett von Toyota bei einem Treffen am vergangenen Dienstag in Genf darauf, dass Motoren statt zwei von 2009 an drei Formel-1-Rennen halten müssen.

Warten auf den ersten Sieg

Zudem sollen die Motorenbauer den unabhängigen Teams 25 Motoren-Einheiten zum Preis von zehn Millionen Euro zur Verfügung stellen. Gegen einen Einheitsmotor hatten sich neben Toyota auch andere Hersteller, darunter Mercedes und BMW, klar ausgesprochen.

Toyota stieg 2002 in die Formel 1 ein. Seitdem warten die ehrgeizigen Japaner auf ihren ersten Sieg. Dem in Köln-Marsdorf beheimateten Rennstall sollen angeblich rund 370 Millionen Euro Budget zur Verfügung stehen.

Vor dem Saisonfinale in einer Woche mit dem Großen Preis von Brasilien rangieren die Japaner in der Konstrukteurswertung mit 52 Punkten auf dem fünften Rang. Glock ist in der Fahrerwertung Zehnter (22), Teamkollege Jarno Trulli aus Italien Neunter (30).

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