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Mueller: "Kann es weit besser"

Stefan DrescherSPOX
18. Dezember 200813:28
Richard Mueller (26) kämpft mit den Freezers um die Playoffs. Sein großes Ziel: Olympia in VancouverImago
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Richard Mueller war die Neuentdeckung im DEB-Team beim Deutschland-Cup 2008. Persönlich ist er in guter Form, doch beim Arbeitgeber des Deutsch-Kanadiers, den Hamburg Freezers, läuft es derzeit nicht rund.

Im SPOX-Interview spricht Mueller über die Nationalmannschaft, die Lage in Hamburg und den großen, persönlichen Traum des 26-Jährigen: Bei den Olympischen Spielen 2010 in seiner Heimatstadt Vancouver für Deutschland aufzulaufen.

Außerdem erklärt er, warum er seinen Namen nicht mehr ändern will und weshalb Kanadier gute Golfer sind.

SPOX: Herr Mueller, die wichtigste Frage zuerst: Wann kommt das "ü" zurück?

Richard Mueller: (lacht) Wann? Das weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber wohl eher gar nicht. In meinen Dokumenten und Pässen steht überall "Mueller". Es wäre ein bisschen schwierig, das alles ändern zu lassen.

SPOX: Seit 2006 haben Sie die deutsche Staatsbürgerschaft. Fühlen Sie sich auch als Deutscher?

Mueller: Je länger ich hier bin umso mehr fühle ich mich als Deutscher. Ich versuche auch die Sprache zu lernen. Um den deutschen Pass zu erhalten, bin ich zwar zur Schule gegangen und musste anschließend einen Deutsch-Test machen. Auf der Straße zu sprechen, ist dann aber doch etwas anderes.

SPOX: In den vergangenen vier Jahren haben Sie eine steile Karriere hingelegt. Sie haben mit den Eisbären Berlin gleich dreimal die deutsche Meisterschaft und einmal den Pokal gewonnen. Ein Großteil der Spieler in der DEL schafft das in der gesamten Karriere nicht. Eigentlich könnten Sie jetzt doch aufhören.

Mueller: Nein, vor allem individuell möchte ich schon noch mehr erreichen, mein Spiel verbessern. Ich bin sehr glücklich, ein Teil dieser guten Mannschaft gewesen zu sein -  die Chemie hat einfach gestimmt. Nun möchte ich mit den Freezers die Meisterschaft gewinnen.

SPOX: Seit November ist Ihre Erfolgsstory in Deutschland um ein weiters Kapitel reicher. Sie gaben ihr Debüt in der Nationalmannschaft und waren beim Deutschland-Cup auf Anhieb erfolgreichster Rookie. War die Freude groß?

Mueller: Definitiv. Es war sehr gut für mein Selbstbewusstsein. Es ist einfach ein tolles Gefühl, ein Teil der Nationalmannschaft zu sein.

SPOX: Zusammen mit John Tripp, Billy Trew und Sven Butenschön sind Sie einer von vier Deutsch-Kanadiern im Team. Ist dieser Trend, den Nationaltrainer Uwe Krupp verstärkt forciert, gut für das deutsche Eishockey?

Mueller: Ja, ich denke schon. Es ist gut, zwei verschiedene Eishockey-Styles in einem Team zu haben. Außerdem macht es den Kader breiter und jeden Spieler im Team besser. SPOXGetty

SPOX: Nach ihrem erfolgreichen Debüt beim Deutschland-Cup haben Sie gute Chancen, beim Olympia-Qualifikationsturnier im Februar auch im Team zu stehen. Kommt Deutschland weiter, winkt Ihnen die Teilnahme bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver, Ihrer Heimatstadt. Würde da ein Traum wahr werden?

Mueller: Auf jeden Fall. Es ist mit Abstand mein größtes persönliches Ziel, 2010 zuhause in Vancouver vor meiner Familie und meinen Freunden beim olympischen Turnier zu spielen. Aber erst gilt es, einen Schritt nach dem anderen zu machen. Am 17. Dezember ist ein Auswahlspiel, bei dem ich mich beweisen muss, um eine Einladung für die Qualifikation zu erhalten.

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SPOX: Sie haben in der bisherigen Saison in 21 Spielen fünf Tore und drei Assists gesammelt. Sind Sie zufrieden mit Ihrer Leistung in Hamburg?

Mueller: Nein, überhaupt nicht. Ich kann es weit besser. Ich habe immer viele Chancen, schaffe es aber zu selten den Puck im Netz unterzubringen. Da fehlt mir das Selbstbewusstsein.

SPOX: Nahezu alle Kanadier geben, fragt man sie nach ihren Hobbys, unisono Golf und Angeln an. Wie sieht das bei Ihnen als Deutsch-Kanadier aus?

Mueller: Das bleibt gleich - Golf auf jeden Fall, Angeln eher weniger. Wenn ich im Sommer in Kanada bin, spiele ich nahezu jeden Nachmittag Golf.

SPOX: Woher kommt das?

Mueller: Grundsätzlich sind Eishockeyspieler in der Regel auch gute Golfer. Zudem sind Kanadier einfach mehr die Outdoor-Menschen. Und dann ist Golf eben einfach faszinierend - gerade im Sommer. Du bist draußen, verbringst eine gute Zeit mit deinen Freunden, trotzdem ist es schön ruhig und du kannst einfach richtig entspannen.

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