NHL

Noch vier Siege bis zu den Finals

Von Adrian Bohrdt
Martin St. Louis (M.) jubelt mit seinen Teamkollegen Derek Stepan und Dan Girardi
© getty
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Western Conference Finals

Chicago Blackhawks (3) - Los Angeles Kings (3)

Ausgangslage: Es ist die von den Fans herbeigesehnte Wiederauflage des Vorjahres-Conference-Finals, als die Blackhawks Los Angeles in fünf Spielen bezwangen. Auch in der abgelaufenen Regular Season gewann Chicago alle drei Spiele gegen die Kings. "Die Playoffs sind etwas anderes", mahnte Stürmer Marian Hossa dennoch: "Man kann sich nicht auf die Ergebnisse der Regular Season verlassen."

Die Vorzeichen deuten in jedem Fall auf eine knappere Serie als im Vorjahr hin. L.A. ist personell deutlich verbessert und hat weniger Verletzungssorgen als noch vor einem Jahr, vor allem die Verpflichtung von Playoff-Top-Torjäger Marian Gaborik (neun Treffer) hat sich ausgezahlt. Die Top-Line der Kings um Gaborik, Anze Kopitar und Dustin Brown kann Chicago vor große Probleme stellen.

"Wir sind für die Playoffs gemacht", schickte Verteidiger Drew Doughty eine Warnung Richtung Chicago: "Wir hatten in der Regular Season einige Probleme. Ich weiß nicht warum, aber wir sind immer bereit, wenn es darauf ankommt." Eine Warnung dürfte in jedem Fall ankommen: Die Kings spielen enorm physische Playoffs, kein Team verzeichnete mehr Hits als Los Angeles.

Doch auch die Blackhawks haben einige Trümpfe. Zum einen hat der Titelverteidiger zwei Playoff-Spiele weniger auf dem Buckel, darüber hinaus ist niemand in Unterzahl besser (Gegentore fängt man im Schnitt nur jedes zwölfte Mal). Außerdem kehrt Stürmer Brandon Bollig nach abgesessener Sperre zurück und der angeschlagene Andrew Shaw dürfte ebenfalls sein Comeback geben.

"Er bringt uns definitiv etwas, worüber man sich als Trainer und Mitspieler freut. Er hat den absoluten Siegeswillen und es ist schwer, gegen ihn zu spielen. Wir sind glücklich, dass er zurückkommt", freute sich Blackhawks-Coach Joel Quenneville, dessen Team in dieser Postseason sieben Mal mit 1:0 in Führung ging und alle sieben Spiele gewann.

"Die Kings kommen jedes Jahr ziemlich weit. Es scheint so, als wären sie für die Playoffs gemacht", übte sich aber auch Goalie Corey Crawford in Demut: "Sie haben eine tolle Defense, ihr Goalie ist ein großer Faktor und sie haben mit Gaborik einen tollen Scorer."

Players to watch: Bei den Kings eindeutig die Stars in der Offense. Neben Top-Torjäger Gaborik stellt L.A. mit Kopitar auch den besten Scorer der Playoffs (19 Scorer-Punkte). Darüber hinaus ist Goalie Jonathan Quick einer der Besten der Liga und schon gegen Minnesota tat sich Chicago in der Offensive gerade gegen Ende der Serie teilweise schwer.

Darüber hinaus muss Center Jeff Carter seine gute Form (vier Tore, sieben Assists in den Playoffs) jetzt auch gegen Chicago bestätigen: In bislang elf Playoff-Spielen gegen die Blackhawks gelangen ihm lediglich zwei Treffer.

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Auf der anderen Seite fliegt Blackhawks-Goalie Crawford häufig etwas unter dem Radar, seine Playoff-Save-Percentage von 93,1 Prozent und sein Gegentor-Schnitt von 1,97 sind aber die Topwerte. Außerdem wird Verteidiger Duncan Keith eine Schlüsselrolle zukommen. Keith muss das Spiel der Blackhawks ordnen und aufbauen und wird von den Kings sicher brutal unter Druck gesetzt werden.

Offensiv wird Patrick Sharp im Fokus stehen. Mit 78 Punkten war er Chicagos Topscorer in der Regular Season, in den Playoffs platzte der Knoten bislang noch nicht: Lediglich zwei Treffer gelangen dem 32-Jährigen in zwölf Spielen.

Prognose: Die Kings werden Chicago unabhängig von der Regular Season große Probleme bereiten und sind vor allem offensiv in Gala-Form. Darüber hinaus bewies das Team gegen die San Jose Sharks seinen Willen, als es einen Drei-Spiele-Rückstand aufholte: Nerven kennt das Team aus L.A. nicht. Zwar haben die Blackhawks den Heim-Vorteil, doch das hat die Kings in den ersten beiden Runden auch nicht gestört. Kopitar und Co. scheinen im Moment schlicht das aggressivere und gefährlichere Team zu sein. Los Angeles in 7.

Western Conference: Blackhawks - Kings

Eastern Conference: Canadiens - Rangers

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