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NFL: Deshaun Watson legt 20 von 24 Zivilklagen gegen ihn außergerichtlich bei

Von Marcus Blumberg
Deshaun Watson sieht sich nur noch vier Zivilklagen gegenüber.
© getty

Deshaun Watson hat sich in 20 seiner 24 gegen ihn gerichteten Zivilklagen wegen diverser sexueller Übergriffe außergerichtlich geeinigt. Das erklärte Anwalt Tony Buzbee, der die Klägerinnen gegen den Quarterback vertritt, in einem Statement.

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Seit März 2021 waren insgesamt 25 Zivilklagen wegen sexueller Übergriffe und weiterem ungebührlichen Verhaltens während Massagen gegen den früheren Quarterback der Houston Texans eingereicht worden. Eine Klägerin zog seitdem ihre Klage zurück, weil ein Richter ihren Antrag ablehnte, anonym zu bleiben. 20 weitere wurden nun außergerichtlich geklärt.

"Wir arbeiten gerade an den Formalitäten für diese Vergleiche", gab Buzbee am Dienstag an. "Sobald wir damit fertig sind, werden diese Klagen abgewiesen. Die Einzelheiten und die Summen dieser Vergleiche sind geheim. Wir werden uns nicht weiter zu den Vergleichen und diesen Fällen äußern."

Buzbee gab ferner an, dass Ashley Solis, die als erste eine Klage gegen Watson eingereicht hatte, nicht zu den Klägerinnen zählt, die Vergleichen zugestimmt haben. "Ashley Solis ist die Heldin dieser Geschichte. Ihr Fall wurde nicht beigelegt und somit werden ihre und die Geschichten der drei anderen tapferen Frauen weitergehen. Ich freue mich darauf, diese Fälle gemäß der Prozessliste vor Gericht zu verhandeln", betonte er.

Buzbee sagte zudem über Solis: "Ohne ihre Courage und ihren Willen, vorzutreten, würde die NFL nicht über eine Strafe [für Watson] nachdenken. Die NFL würde nicht untersuchen, wie Teams wissentlich oder unwissentlich bestimmte Verhaltensweisen zulassen. Und Sport-Teams würden nicht ihren Personalauswahlprozess überdenken. Diese wichtige Geschichte hätte die Sportschlagzeilen nicht für mehr als ein Jahr dominiert."

NFL: Keine Strafverfolgung gegen Deshaun Watson

Zwei Geschworenengerichte in Texas haben bislang Strafverfolgungen in Ermangelung stichfester Beweise abgelehnt. Das allerdings dürfte Watson nicht vor einer Bestrafung durch die NFL im Rahmen der Personal Conduct Policy schützen. NFL-Commissioner Roger Goodell hatte kürzlich erklärt, dass die Untersuchung der Liga vor dem Abschluss stehe. Seither reichten jedoch zwei weitere Frauen Klagen gegen den heutigen Quarterback der Cleveland Browns ein.

NFL-Sprecher Brian McCarthy sagte am Dienstag: "Die heutige Entwicklung hat keinen Einfluss auf den Disziplinar-Prozess unter dem Collective Bargaining Agreement."

Ob es noch vor dem Start des Training Camps Ende Juli oder dem Saisonstart Anfang September eine Entscheidung im Fall Watson seitens der NFL gibt, ist bislang unklar.

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