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NFL Recap: Green Bay Packers vs. Chicago Bears 45:30 - Erst Chaos, dann souverän - Rodgers und Packers zerlegen Erzrivalen

Aaron Rodgers warf gegen die Bears für 4 Touchdowns.
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Die Green Bay Packers wackelten kurz, kamen aber letztlich doch zu einem souveränen 45:30-Heimsieg über die Chicago Bears in Woche 14. Aaron Rodgers spielte dabei groß auf und kompensierte damit für eine eher schwachen Auftritt der eigenen Special Teams.

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Nach schleppendem ersten Viertel, das lediglich ein 23-Yard-Field-Goal von Cairo Santos zur Gästeführung sah, fackelten beide Teams ein regelrechtes Offensivfeuerwerk im zweiten Viertel ab.

Den Anfang machte Jakeem Grant, der nach Jet-Sweep einen Pop-Pass von Justin Fields über 48 Yards in die Endzone trug. Anschließend ging es hin und her. Die Packers antworteten mit einem 2-Yard-Touchdown-Pass von Aaron Rodgers auf Allen Lazard bei 4th and Goal. Anschließend warf Fields einen Pick-Six, den Cornerback Rasul Douglas über 55 Yards in die Endzone trug.

Die Bears reagierten mit einem 54-Yard-Touchdown-Pass von Fields auf Damiere Byrd, der aus dem Backfield eine Half-Back-Option-Route lief und dann einfach zu schnell war für die Secondary der Packers. Nach einem Defensiv-Stopp der Gäste war es dann abermals Grant, der für ein Highiight sorgte - er trug einen Punt-Return über 97 Yards zum Touchdown.

Das war 90 Sekunden vor der Pause. Genügend Zeit für Rodgers, nochmal nachzulegen. Und das tat er mit einem 38-Yard-TD-Pass auf Davante Adams. Den Bears gelang jedoch auch nur ein Field Goal zur 27:21-Pausenführung.

Packers vs. Bears: Green Bay zieht nach der Pause davon

Nach dem Break jedoch spielten nur noch die Packers, deren Kurz-Pass- und Run-Game nun immer besser zur Geltung kam. Aaron Jones lief zunächst zu einem 3-Yard-Touchdown und nach einem Strip-Sack von Preston Smith gegen Fields fand Rodgers Jones dann für einen 23-Yard-TD-Pass im direkt folgenden Spielzug. Drei Minuten vor Ende des Viertels legte Mason Crosby schließlich noch ein Field Goal drauf, sodass es zu Beginn des vierten Viertels 38:27 für die Hausherren stand.

Den Packers gelang der nächste Stopp und dann hatten sie Glück, dass der Muffed Punt, den sich Amari Rodgers leistete, nicht bestraft wurde. Cornerback Kindle Vildor wurde dafür bestraft, beim Sprint nach vorn ins Aus gelaufen und nicht sofort wieder ins Feld zurückgekehrt war. Sehr zum Verdruss von Head Coach Matt Nagy im Übrigen, dessen Entscheidung zum Punt bei 4th and Short essenziell jegliche Hoffnungen auf ein Comeback beendet hatte. Denn im folgenden Drive nahmen die Packers nicht nur viel Zeit von der Uhr (8:38 Minuten), sie erzielten auch einen weiteren Touchdown - Rodgers auf Adams.

Den Bears gelang danach noch ein Field Goal und sie eroberten sogar noch einen Onside-Kick, doch mehr war danach nicht mehr drin - vielmehr warf Fields noch eine abgefälschte Interception.

Green Bay Packers (10-3) - Chicago Bears (4-9)

Ergebnis: 45:30 (0:3, 21:24, 17:0, 7:3) BOXSCORE

Packers vs. Bears - die wichtigsten Statistiken

  • Die ewig junge Rivalität zwischen den Bears und Packers sah noch nie ein Viertel wie das zweite in diesem Spiel! Zusammen kamen die Teams auf 45 Punkte - die meisten jemals in einem Viertel zwischen den Bears und Packers. Sie überboten damit die 42 Punkte im vierten Viertel in einem Spiel 1955.

  • Grants Punt-Return-Touchdown war der erste in dieser Saison in der NFL. Er ging über 97 Yards und war damit auch der längste in der Geschichte der Bears-Franchise. Zuvor hielt diesen Rekord Johnny Bailey mit einem 95-Yard-Punt-Return-TD 1990.

  • Mit seinem Pick-Six im zweiten Viertel erzielte Rasul Douglas seinen zweiten Interception-Return-TD im zweiten Spiel nacheinander. Er ist damit der erste Packers-Spieler, dem dies seit Hall-of-Famer Herb Adderley in den Wochen 1 und 2 1965 gelungen ist.

Aaron Rodgers warf gegen die Bears für 4 Touchdowns.
© getty
Aaron Rodgers warf gegen die Bears für 4 Touchdowns.

Der Star des Spiels: Aaron Rodgers (Quarterback, Packers)

Trotz anfänglicher Probleme und Lücken in der ersatzgeschwächten Offensive Line ließ sich Rodgers nicht beirren und machte diverse Plays, die teilweise spektakulär waren, um die Packers zunächst im Spiel zu halten und später dann komplett davon zu ziehen. Rodgers warf letztlich für 341 Yards (29/37) und 4 Touchdowns und machte eigentlich keine nennenswerten Fehler.

Der Flop des Spiels: Xavier Crawford (Cornerback, Bears)

Die Packers brauchten ein wenig, um die Coverage der Bears zu durchschauen. Doch nachdem ihnen das gelungen war, machten sie vor allem Crawford als Angriffspunkt aus. Er sah sieben Pässe in seine Richtung - für 7 Receptions für 95 Yards und 2 Touchdowns. Er ist keineswegs allein verantwortlich für die Niederlage, aber er stand viel zu oft im Mittelpunkt bei wichtigen Plays der Packers. Kritisieren muss man aber auch, dass den Bears offensiv in der zweiten Hälfte nicht mehr viel eingefallen ist, obwohl die Packers nicht gravierend umgestellt hatten nach der Pause.

Analyse: Packers vs. Bears - die Taktiktafel

  • Die Bears versuchten von Beginn an Cornerback Jaylon Johnson auf Wide Receiver Davante Adams anzusetzen. Die Packers kontern dies immer häufiger damit, dass sie Adams in den Slot stellten. Zudem musste in Zone Coverage gelegentlich ein anderer Verteidiger gegen Adams antreten. Rodgers suchte Adams hauptsächlich, wenn es nicht gegen Johnson ging, was dann auch zum Erfolg führte.

  • Die Bears spielten meist mit zwei tiefen Safetys, worauf sich die Packers erst einstellen mussten. Sie reagierten dann vor allem mit dem Run Game, das schon deshalb von Erfolg gekrönt war, weil die Box damit eher leicht bestückt war. Zudem setzten die Hausherren immer wieder auf kurze Pässe und Crossing Routes.

  • Die Bears begannen offensiv derweil mit einigen Empty-Sets und gaben Fields so die Freiheit, auch mit seinen Beinen und seiner Mobilität für Gefahr zu sorgen.

  • Nachdem sie sich zu Beginn zurückhielten und eher auf Coverage verlegten, wurden die Bears nach der Pause deutlich aggressiver, was Blitzing gegen Rodgers anging. Und dafür wurden sie dann auch mit präzisen kurzen Pässen immer wieder bestraft.
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