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NFL Recap: New Orleans Saints vs. Minnesota Vikings 52:33 - Historischer Kamara stellt Uralt-Rekord ein! Saints-Offense überrollt hilflose Vikings

Von Jan Dafeld
Alvin Kamara hat gegen die Minnesota Vikings einen fast 100 Jahre alten Rekord eingestellt.
© getty

Die New Orleans Saints haben ihr Heimspiel gegen die Minnesota Vikings mit 52:33 klar für sich entschieden. Alvin Kamara dominierte die Gäste nach Belieben und stellte einen NFL-Uralt-Rekord ein. Die Vikings verpassen definitiv die Playoffs.

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Sechs Rushing Touchdowns hatte Kamara (22 ATT, 155 YDS, 6 TD, 3 REC, 17 YDS) nach vier absolvierten Vierteln im Mercedes-Benz Superdome in seinem Statistikbogen stehen. Erst einem Spieler war dieses unglaubliche Kunststück in der Geschichte der NFL zuvor gelungen: Hall of Famer Ernie Nevers im Jahr 1929!

Gegen eine arg dezimierte Front Seven dominierte die Offensive Line der Saints von der ersten Minute an, der explosive Kamara trug obendrein seinen Teil zum Erfolg der Gastgeber bei. Gleich beim ersten Drive der Saints trug der Running Back den Ball über 40 Yards bis in die Endzone der Vikings.

Letztlich beendete Kamara das Spiel mit 22 Carries für 155 Yards, er verbuchte also herausragende 7 Yards pro Run. Auch Latavius Murray (12 ATT, 72 YDS, 3 REC, 24 YDS) sorgte konstant für Raumgewinne im Laufspiel. New Orleans beendete das Spiel mit 264 Rushing Yards und fast 6 Yards pro Run.

Zur Halbzeit führten die Saints dank drei Touchdown-Runs von Kamara bereits mit 24:14. Die Vikings waren durch Dalvin Cook (15 ATT, 73 YDS, TD, 2 REC, 12 YDS) und Mike Boone (ATT, 4 YDS, TD) ebenfalls zu Touchdowns gekommen, mussten allerdings auch zweimal punten. Drew Brees (19/26, 311 YDS, 2 INT, 3 ATT, -3 YDS) zeigte im ersten Durchgang Licht und Schatten und warf eine vermeidbare Interception in der Red Zone.

Saints: Hill klaut Kamara fast den Rekord

Minnesota startete mit einem Punt in die zweite Hälfte, Emmanuel Sanders (4 REC, 83 YDS, ATT, 12 YDS) ließ einen kurzen Pass von Brees allerdings durch seine Finger rutschen. Hardy Nickerson sorgte somit für die zweite Interception des Altmeisters. Kirk Cousins (27/41, 291 YDS, 3 TD) und Co. nutzten das kurze Feld für einen Touchdown-Pass auf Irv Smith (6 REC, 53 YDS, 2 TD), durch den verschossenen Extrapunkt von Dan Bailey verkürzten die Gäste aber nur auf 20:24.

Beim folgenden Drive ließ Head Coach Sean Payton ein Fourth Down in der Red Zone ausspielen, Taysom Hill (2/2, 8 YDS, 5 ATT, 18 YDS, TD) holte per QB-Sneak ein neues First Down und Kamara erzielte kurz darauf seinen vierten Rushing Touchdown des Spiels. Den Vikings gelang im Gegenzug durch Cousins' zweiten Touchdown-Pass auf Smith der Anschluss zum 27:31, von diesem Zeitpunkt an spielten jedoch praktisch nur noch die Saints.

Nach einem langen Catch-and-Run von Jared Cook (3 REC, 82 YDS) erzielte Kamara im vierten Viertel seinen fünften Rushing Touchdown der Partie, nach einem Three-and-Out hätte der Running Back den Rekord bereits eintüten können, kurz vor der Goalline durfte Hill den Ball jedoch in die Endzone laufen.

Minnesota gelang nochmal ein schneller Drive, bei Fourth-and-Goal fand Cousins Adam Thielen (8 REC, 97 YDS, TD) mit einem kurzen Pass in die Endzone. Kurz vor dem Spielende durfte Kamara daher nochmal nahe der Endzone laufen und machte Touchdown-Run Nummer sechs somit perfekt.

Die Saints sichern sich durch den Heimsieg den Division-Titel in der NFC South und wahren ihre Chancen auf den Nummer-eins-Seed in der NFC. Die Vikings haben derweil keinerlei Chancen mehr auf die Playoffs.

New Orleans Saints (11-4) - Minnesota Vikings (6-9)

Ergebnis: 52:33 (14:7, 10:7, 7:13, 21:6) BOXSCORE

Saints vs. Vikings - die wichtigsten Statistiken

  • Alvin Kamaras sechs Touchdowns waren die meisten TDs in einem Spiel seit Ernie Nevers, dem 1929 ebenfalls sechs Run-TDs gelungen waren. Der letzte Spieler mit sechs Touchdowns (Rushing oder Receiving) in einem Spiel war Gale Sayers 1965.

  • Der Sieg bescherte den Saints den sicheren Titel in der NFC South. New Orleans hat die eigene Division somit bereits zum vierten Mal in Serie gewonnen.

  • Dalvin Cook konnte ebenfalls eine besondere Marke erreichen: Als erster Spieler der Vikings überhaupt kommt der Running Back in einer Saison auf mehr als 1500 Rushing Yards und 15 Rushing Touchdowns. Das gelang zuvor noch keinem Spieler in Minnesotas Teamgeschichte.

Der Star des Spiels: Alvin Kamara (Running Back, Saints)

Gegen eine dezimierte Vikings-Front lief Kamara hinter einer absolut dominanten Offensive Line, die an dieser Stelle ebenso gut stehen könnte. Der Running Back brach allerdings selbst zahlreiche Tackles und sorgte für jede Menge Yards nach Kontakt, insbesondere bei seinem ersten Touchdown-Run als Kamara gleich mehrere Gegner ins Leere fliegen ließ. Eine absolut dominante Vorstellung des 25-Jährigen, der einen fast 100 Jahre alten NFL-Rekord einstellte und einigen Fantasy-Managern den Titel beschert haben dürfte.

Der Flop des Spiels: Das Tackling der Vikings

Aufgrund zahlreicher Ausfälle in der Front Seven wurde Minnesota an der Line of Scrimmage komplett dominiert, die O-Line der Saints kreierte immer wieder riesige Lücken im Run-Game. Das verheerende Tackling vergrößerten die defensiven Probleme der Vikings allerdings um ein Vielfaches. Im offenen Feld verpassten die Gäste ein Tackle nach dem anderen, sowohl gegen den Run als auch gegen den Pass.

Analyse: Saints vs. Vikings - die Taktiktafel

  • Dass Minnesota in der defensiven Front auf zahlreiche Leistungsträger würde verzichten müssen, war bereits vor dem Spiel klar. Dementsprechend entschieden setzten die Saints von Beginn an auf den Run. In der ersten Halbzeit waren bereits mehr als die Hälfte der offensiven Plays Laufspielzüge, im zweiten Durchgang wurde dieser Trend dann noch verstärkt.
  • Im Passspiel suchte Drew Brees deutlich häufiger als zuletzt tiefe Receiver und attackierte die Vikings immer wieder vertikal, insbesondere Cornerback Chris Jones wurde von Brees immer wieder angeworfen. Bei seinen tiefen Würfen zeigte der 41-Jährige allerdings Licht und Schatten. Brees gelang der ein oder andere sehenswerte Wurf über die Mitte, mehrere Pässe waren allerdings auch klar unterworfen.
  • In so genannten Short-Yardage-Situationen, also bei Third-and-Two oder Fourth-and-One, setzten die Saints einmal mehr auf die Dienste von Taysom Hill, der den Ball stets selbst lief, einmal auch per QB-Sneak. Drew Brees stand bei diesen Plays zumeist gar nicht auf dem Feld.
  • Defensiv setzten die Gastgeber Marshon Lattimore auf Rookie-Sensation Justin Jefferson an. Lattimore verfolgte den Youngster über das Feld und verteidigte ihn zumeist im Eins-gegens-Eins.