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NFL: Road to Championship Sunday - So schafften es die Chiefs, Titans, 49ers und Packers ins Halbfinale

Patrick Mahomes ist seit 2018 der Starting Quarterback der Kansas City Chiefs.
© getty

Championship Sunday steht vor der Tür. Die Kansas City Chiefs, Tennessee Titans, San Francisco 49ers und Green Bay Packers schafften es bis hierhin, ihre Wege dorthin könnten jedoch nicht unterschiedlicher sein. SPOX wagt einen Blick zurück.

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Welche Entscheidungen, welche Trades und welche Schlüsselmomente haben die vier Championship-Teams bis an diesen Punkt gebracht? Und können andere Teams aus einzelnen Aspekten womöglich sogar lernen?

AFC Championship Game:

No. 2 Kansas City Chiefs (12-4) vs. No. 6 Tennessee Titans (9-7) (So., 21.05 Uhr live auf DAZN)

Kansas City Chiefs

  • Der Weg der Chiefs in dieses zweite Championship Game in Serie begann keineswegs erst in dieser Saison. Um die Ursprünge dieser Reise zu beleuchten, müssen wir bis ins Jahr 2017 zurückgehen. Damals nämlich bewiesen die Chiefs eine ganze Menge Mut und zogen, nachdem sie hoch getradet hatten, mit dem zehnten Pick im Draft Quarterback Patrick Mahomes von Texas Tech. Ein Schritt, der zunächst belächelt wurde: Quarterbacks aus einer Offense, wie sie Mahomes im College gespielt hatte, hatten traditionell einen schweren Stand in der NFL. Heute lacht keiner mehr.
  • Der nächste wichtige Schritt war dann die Entscheidung, sich vom erfahrenen und stets soliden Quarterback Alex Smith nach einer guten Saison zu trennen und Mahomes zur Saison 2018 zum Starter zu machen. Smith wurde nach Washington geschickt, Mahomes übernahm und eskalierte völlig! Am Ende stand der MVP Award sowie das erste AFC Championship Game für ihn.
  • Das Spiel dann wurde dank des knappen Ergebnisses - New England siegte erst in der Overtime - zum Tiefschlag für die junge Truppe. Gleichzeitig aber sorgte es für Extra-Motivation, denn nicht nur Mahomes selbst dürfte lange gebraucht haben, über die Enttäuschung hinweg zu kommen.
  • Die größte Konsequenz aus der Pleite: Head Coach Andy Reid entließ Defensive Coordinator Bob Sutton und engagierte Steve Spagnuolo, der die Defense komplett auf links drehte samt neuem System - mit einer 4-3-Base-Formation - und im Endeffekt auch neuen Gesichtern. Speziell der Pass-Rush wurde runderneuert mit Frank Clark an der Spitze. Im Backfield übernahm der "Honey Badger" Tyrann Mathieu und trug dort merklich zur Stabilisierung bei. Unterm Strich verbesserte sich die Defense als Ganzes im Vergleich zum Vorjahr deutlich, vor allem gegen den Pass.
  • Ein Schreckmoment in Denver in Woche 7 schweißte das Team noch mehr zusammen. Mahomes verletzte sich vermeintlich schwer an der Kniescheibe, sodass Backup Matt Moore übernehmen musste. Der erwartete Leistungsabfall blieb jedoch weitestgehend aus. Man siegte dennoch bei den Broncos und verlor lediglich gegen die Packers. Nach zur zwei Ausfällen meldete sich Mahomes dann zurück. Überraschend verloren die Chiefs dann zwar in Tennessee im ersten Spiel wieder mit Mahomes, anschließend aber folgten nur noch Siege für Kansas City.
  • Ein nächstes Indiz dafür, wie explosiv die Offensive der Chiefs ist, lieferte dann der Erfolg im Divisional Game über die Texans. Nach 0:24-Rückstand drehten die Chiefs wahnsinnig auf und gewannen noch 51:31 dank fünf Mahomes-Touchdown-Pässen.

Tennessee Titans

  • Der Weg der 2019er Titans wäre längst vorbei, wenn es nicht Mitte März 2019 zu einem wegweisenden Trade gekommen wäre. Damals nämlich schickten die Titans einen 2020er Viertrunden- sowie einen 2019er Siebtrundenpick nach Miami und bekamen dafür einen 2019er Sechstrundenpick - und natürlich Quarterback Ryan Tannehill. Die Idee: Tannehill sollte im Training und als Backup ein wenig Druck auf den zudem verletzungsanfälligen Starter Marcus Mariota machen, der im fünften und finalen Jahr seines Rookie-Vertrags immer noch auf den Durchbruch wartete.
  • Kurzum: Mariota schaffte besagten Durchbruch nicht. Nach einer 0:16-Pleite in Denver war dann endgültig Schluss und Head Coach Mike Vrabel zog die Reißleine: Mariota ging auf die Bank, Tannehill wurde zum Starter ernannt und damit die Wende eingeleitet. Von ihren folgenden sieben Spielen gewannen die Titans sechs - von ihren nunmehr zwölf (inklusive den Playoffs) mit Tannehill als Starter derer neun!
  • Ebenfalls ganz wichtig für die Entwicklung Tennessees in dieser Saison ist die starke Draft-Klasse 2019. Speziell Erstrundenpick Jeffery Simmons (Defensive Lineman) und Zweitrundenpick A.J. Brown (Wide Receiver) erwiesen sich als echte Glücksgriffe. Aber auch Guard Nate Davis aus Runde 3 wurde zur echten Verstärkung.
  • Der Statement-Sieg die Titans in Woche 10 war so etwas wie die Initialzündung für den Playoff-Run. Die Titans schockten die Liga mit dem Erfolg über die Chiefs, die erstmals wieder mit Mahomes antraten. Das Team von Vrabel unterstrich mit der Leistung, dass es konkurrenzfähig sein kann und bewies das vor allem sich selbst. Zudem war es der Beginn einer Serie von vier Siegen nacheinander, die Tennessee in Position brachten für die zweite Wildcard der AFC.
  • Ebenfalls nicht möglich gewesen wäre der Titans-Erfolg bis hierhin ohne Running Back Derrick Henry. Der legte im vierten Jahr seine mit Abstand beste Saison in der NFL hin und schaffte im Prinzip den Durchbruch, den sich die Organisation von Mariota erhofft hätte. Henry ist der Motor des Teams und war zweifelsohne einer der Hauptgründe für die bisherigen zwei Siege als Underdogs in den Playoffs.
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