NFL

Wieder Wahnsinn in Seattle - Boyz siegen

Von SPOX
Die Washington Redskins fanden mit einem Wahnsinns-Drive zum Sieg
© getty

Week 9 startete mit einer weiteren Überraschung, als die Jets die Überhand über die Bills behielten. Am Sonntag folgen Blowouts in Philadelphia, New York und New Orleans. A.J. Green rastet völlig aus und fliegt, Cam Newton gewinnt das Duell gegen Matt Ryan. Die Seahawks heben sich das große Spektakel wieder für die letzten Minuten auf. Diesmal aber reicht es nicht für das Wahnsinns-Comeback. Die Cowboys unterstreichen ihre aufstrebende Form und schlagen die Chiefs.

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Seattle Seahawks (5-3) - Washington Redskins (4-4)

Ergebnis: 17:14 (2:0, 0:7, 0:3, 12:7) BOXSCORE

  • Und schon wieder ein Wahnsinns-Finish in Seattle! Nur eine Woche nach dem Wahnsinns-Shootout gegen die Texans zeigte sich die Seahawks-Offense aber wieder mit seinem nüchternen Gesicht. Die Seahawks litten auch trotz dem Einsatz der Neuverpflichtung Duane Brown unter ganz schwachem O-Line-Playing. Die Redskins änderten ihre Rushing-Sets mit three-, four- und five-men-Rushes um Russell Wilson in der Pocket zu halten.
  • Wilson (24/45, 297 YDS, 2TD, 2INT) ließ sich bei kalten Außentemperaturen und Regen offenbar davon beeinflussen. Für ihn war es eines der schwächeren Spiele. Gerade die beiden Interceptions waren unerklärlich. Und dennoch kam man zum zweiten Mal in Folge zu einem Wahnsinns-Drive innerhalb der letzten zwei Minuten. Wilson fand Doug Baldwin nach fünf Pässen im Drive mit 1:34 Minuten Spielzeit auf der Uhr. Baldwin hatte Josh Norman auf einer Corner-Route abgeschüttelt und kam zu einem freien Score.
  • Doch wer dachte, dass es das gewesen war, machte die Rechnung nicht mit Kirk Cousins (21/31, 247 YDS). Denn auch die Redskins hatten noch einen Wahnsinns-Drive im Repertoire. Das Highlight des 4-Play-Drives war eine 38-Yard-Completion zu Josh Doctson. Aus einem Yard drückte Rob Kelley den Ball dann noch über die Linie.
  • Den Redskins waren vor der Partie nicht allzu große Chancen zugeschrieben worden. Zu viele Verletzte musste man vor dem Spiel in Seattle beklagen. Gerade deshalb war der Erfolg etwas überraschend. Neben den Fehlern von Wilson profitierte man aber auch von einem katastrophalen Tag von Seahawks-Kicker Blair Walsh. Der versemmelte in der ersten Halbzeit gleich drei Kicks. Alle waren von innerhalb der 50-Yard-Linie.
  • Auch Washington zeigt sich mit großen Problemen in der Offensive Line. Man versuchte das Laufspiel in die Gänge zu bekommen. Dies war allerdings auch gegen die Seahawks wieder unproduktiv. Nur 51 Rushing Yards gelangen. Außerdem erlaubte man den Seahawks sechs Sacks und acht Quarterback-Hits.

Dallas Cowboys (5-3) - Kansas City Chiefs (6-3)

Ergebnis: 28:17 (7:0, 7:10, 7:7, 7:0) BOXSCORE

  • Die Cowboys mit einem absoluten Statement-Sieg. In einer überraschenderweise von beiden Defenses dominierten Anfangsphase waren es zunächst die Boyz, die getragen von Dak Prescott (21/33, 249 YDS, 2TD - Rushing: 3 CAR, 27 YDS, TD) und Ezekiel Elliott (27 CAR, 93 YDS, TD) zu einer scheinbar komfortablen Halbzeitführung kamen.
  • Mit ablaufender Spielzeit im ersten Durchgang kam dann aber das absolute Play des Tages. Die Chiefs präsentierten den "Hill Mary". Die Cowboys positionierten sich tief in der eigenen Hälfte um einen Hail Mary zu verteidigen. Alex Smith (25/34, 263 YDS, 2TD, INT) aber warf einen Checkdown zu Tyreek Hill. Der Receiver hatte einige Kollegen als Blocker vor sich, die einen guten Job machten und für Raum sorgten. Hill lief am Ende sogar ohne gegnerischen Kontakt über 57 Yards in die Endzone.
  • Die zweite Halbzeit brachte bis auf eine kurzzeitige Führung nach einem Kelce-Score der Chiefs ansonsten aber nur Ernüchterung für KC. Die Cowboys-D fand einen Weg, die Chiefs-Offense kaltzustellen. Smith's Rekord-Serie ging nach 287 Pässen ohne Interception zu Ende.
  • Auf der anderen Seite freute sich Dallas beim dritten Sieg in Folge über starke Leistungen von Terrance Williams und Cole Beasley. Während Williams jedes seiner neun Targets in einen Catch ummünzte und dabei mit 141 Yards das erste 100-Yard-Spiel seit 2015 spielte, kam Beasley auf gleich zwei TD-Receptions.
  • Vor dem Spiel begrüßten die Cowboys TV-Kommentator Tony Romo bei seiner Rückkehr ins AT&T Stadium mit einer Video-Botschaft.

San Francisco 49ers (0-9) - Arizona Cardinals (4-4)

Ergebnis: 10:20 (0:7, 3:7, 3:0, 0:6) BOXSCORE

  • Nachdem es im ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams in dieser Saison 69 Minuten und 22 Sekunden dauerte, bis endlich ein Touchdown erzielt wurde, drückten die Cardinals diesmal etwas eher aufs Gaspedal. Schon nach vier Minuten und 45 Sekunden brachte Drew Stanton (15/30, 201 YDS, 2TD, INT) Arizona in die Führungsposition, die man den ganzen Abend nicht mehr aus der Hand geben sollte.
  • Die 49ers hatten unter der Woche mit der Verpflichtung von Jimmy Garoppolo auf sich Aufmerksam gemacht. Der soll aber in dieser Saison nicht mehr eingesetzt werden. Warum wurde im Spiel gegen die Cardinals relativ deutlich klar. C.J. Beathard (24/51, 294 YDS, INT) musste Sage und Schreibe fünf Sacks und 16 Quarterback-Hits einstecken.
  • Unter der Woche erklärten die Cardinals, "das Biest füttern" zu wollen. Der Gameplan wurde dann auch sehr ordentlich umgesetzt. Adrian Peterson lief im Levi's Stadum für 159 Yards. Es war auch trotz eines späten Fumbles ein gutes Spiel für All Day. Die Offense hat ein komplett anderes Gesicht, wenn das Running Game funktioniert. Für Peterson war es außerdem das 51. Spiel seiner Karriere, in dem er für mindestens 100 Yards gelaufen ist. Nur acht Backs ist dies häufiger gelungen. Die 37 Carries stellen für den 32-Jährigen außerdem ein Karrierehöchstwert dar.

Philadelphia Eagles (8-1) - Denver Broncos (3-5)

Ergebnis: 51:23 (17:3, 14:6, 13:0, 7:14) BOXSCORE

  • Wer dachte, dass Rückkehrer Brock Osweiler der Offense der Broncos neues Leben einhauchen würde, wurde schnell eines Besseren belehrt. Schon im ersten Drive hätte es eine Interception geben können, immerhin sprang ein Field Goal heraus. Es sollte die einzige Führung für die Gäste bleiben, die danach vollkommen dominiert wurden. Hinter einer schwachen O-Line hatte Osweiler (19/38, TD, 2 INT) oft kaum Zeit, und wenn, dann sprangen Pässe in Triple Coverage oder eine brutale Interception heraus.

  • Die erneut schwache Offense - bis auf Kicker Brandon McManus (Treffer aus 52 und 53 Yards) - schien auch den Willen der Broncos-Defense zu brechen. Anders lässt sich eine solche Leistung der bisher besten Defense der Liga nicht erklären. Wentz nahm sie förmlich auseinander, durch gutes Play-Calling und starke Pässe gelangen den Eagles immer wieder Big Plays. Und Neuzugang Jay Ajayi (77 YDS) führte sich mit einem 46-Yard-Score in der zweiten Hälfte gut ein. Danach stand es 31:9 - das Spiel war gelaufen. Neun Penalties für 70 Yards hatte Denver zur Pause schon gesammelt.

  • Ein langer TD-Drive zu Beginn des dritten Viertels, dazu noch ein kurzer nach einem weiteren Pick von Osweiler, und es stand 44:9. Der Arbeitstag von Wentz (15/27, 199 YDS, 4 TDs) war beendet, er hatte weitere MVP-Argumente gesammelt. 23 Touchdowns nach neun Spielen hatte ein Eagles-QB zuletzt ... noch nie gehabt.

  • Über gleich drei Touchdowns konnte sich bei den Eagles Running Back Corey Clement freuen. Der Rookie kam auf 12 Carries (51 Yards, 2 TD) und fing dazu noch den zweiten Pass seiner Karriere für einen weiteren 15-Yard-Score.