NFL

Rodgers dramatisch - Brady zaubert

Von SPOX
Aaron Rodgers trug die Packers zum Sieg in Overtime
© getty

Die Ravens haben in London gegen die Jaguars keine Chance, die Patriots drehen ihr Spiel in letzter Sekunde, auch sonst gibt es Unmengen an wilden Finishes - darunter riesiges Drama in Detroit und Philadelphia. Anschließend müssen die Packers zuhause lange zittern, Aaron Rodgers aber bewahrt Green Bay vor der Heimpleite. Seattle verliert indes in Tennessee und die Chiefs marschieren eindrucksvoll weiter. Außerdem: Die Jets schocken Miami und auch Denver verliert überraschend.

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San Francisco 49ers (0-3) - Los Angeles Rams (2-1)

Ergebnis: 39:41 (7:14, 6:10, 7:10, 19:7) BOXSCORE

Die Analyse: Rams gewinnen wilden Rekord-Shootout!

Green Bay Packers (2-1) - Cincinnati Bengals (0-3)

  • Ergebnis: 27:24 OT (7:7, 0:14, 7:0, 10:3, 3:0) BOXSCORE
  • Die Packers sind noch weit von der eigenen Betriebstemperatur entfernt, und das machte insbesondere die erste Hälfte deutlich. Die Offensive Line hatte große Probleme mit dem Pass-Rush der Bengals, Aaron Rodgers (28/42, 313 YDS, 3 TD, INT), erneut ohne Randall Cobb, stand oft schnell unter Druck und leistete sich dabei auch einige kritische Fehler - darunter der erst zweite Pick Six seiner Karriere.
  • Cincinnatis Offense auf der anderen Seite hatte noch immer offensichtliche Schwächen in der Line, doch unter dem neuen Offensive Coordinator Bill Lazor wirkte die Offense insgesamt deutlich verbessert. Einfache und gleichsam effiziente Pässe für Andy Dalton (21/27, 212 YDS, 2 TD), darunter der Touchdown-Pass auf einen komplett freien Gio Bernard, sowie ein deutlich besseres Run Game. Auch A.J. Green (10 REC, 111 YDS, TD) war merklich stärker involviert.
  • Doch im Laufe der zweiten Hälfte änderte sich der Fluss des Spiels. Nachdem Cincinnati in der ersten Hälfte noch fünf Sacks gelungen waren, folgte ab dem dritten Viertel nur noch einer. Green Bays Offense fand immer besser ins Spiel und mit zwei Touchdowns auf Jordy Nelson sorgte Rodgers für die Overtime. Wenngleich die eigene Defense Glück hatte, als Joe Mixon, der mit 18 Runs deutlich das Backfield der Gäste anführte, bei einem kritischen kurzen Third Down ausrutschte.
  • In der Overtime erhielten die Bengals zwar zunächst den Ball, wirkten aber unorganisiert und mussten schnell punten. Es folgte Rodgers' finaler großer Auftritt: Mit einem Hard Count erzwang er ein Offside und nutzte dieses freie Play dazu, um Allison mit einem 72-Yard-Pass zu bedienen. Den darauf folgenden Game Winner verwandelte Crosby aus 27 Yards, für Rodgers war es im achten Versuch der erste Overtime-Sieg.

Tennessee Titans (2-1) - Seattle Seahawks (1-2)

  • Ergebnis: 33:27 (0:0, 9:7, 21:7, 3:13) BOXSCORE
  • Wie erwartet dominierten beide Defenses früh und waren darauf bedacht, den gegnerischen Quarterback in der Pocket zu halten. Die Seahawks versuchten erneut, Russell Wilson (29/49, 373 YDS, 4 TD) mit Bootlegs und Rollouts Zeit zu verschaffen, zudem setzte Seattle auch früh wieder auf No-Huddle. Dennoch stand Wilson drei Minuten vor der Halbzeitpause bei 4/11, 24 Yards.
  • Auf der anderen Seite aber sah es nicht viel besser aus. Tennessee hatte aus den ersten zwölf Plays 17 Yards, eine Offside-Strafe gegen Seattle bescherte den Titans das erste eigene neue First Down. Insbesondere Richard Sherman leistete sich mehrere Undiszipliniertheiten, darunter einen Late Hit gegen Marcus Mariota (20/32, 225 YDS, 2 TD).
  • Nach sechs Punkten insgesamt über die ersten 28 Minuten wurde das Spiel dann aber offener. Wilson gelangen einige Big Plays, insbesondere auf Baldwin und Prosise, so dass die Seahawks zwei schnelle Touchdown-Drives hinlegen konnten.
  • Doch es waren eher Strohfeuer, einzelne Plays. Von einer konstanten Offense war auch im dritten Saisonspiel bei den Seahawks nicht der Hauch einer Spur, stark bedingt durch eine erneut mehr als löchrige Offensive Line. Wie schon gegen Jacksonville wachte die Titans-Offense dagegen im Laufe der zweiten Hälfte auf: Nach einem spektakulären Catch-and-Run-Touchdown von Matthews erhöhte Mariota mit einem Pass auf Smith, als die Defense den Ball erneut schnell zurückeroberte, sorgte Murray mit einem 75-Yard-Touchdown-Run für die Vorentscheidung.
  • Seattle konnte zwar nochmals mit einem schnellen Touchdown antworten, auch danach war die Line aber ein riesiger Klotz am Bein. Mit mehr Spread und No-Huddle kam Seattle nochmal ran, zum Comeback reichte es aber nicht mehr.

Los Angeles Chargers (0-3) - Kansas City Chiefs (3-0)

  • Ergebnis: 10:24 (7:14, 3:3, 0:0, 0:7) BOXSCORE
  • Bei den Chargers lief gegen ein starkes Chiefs-Team nur sehr wenig zusammen. L.A. hatte zwar weniger Probleme im Run-Blocking, Melvin Gordon und Branden Oliver kamen zusammen auf 25 Runs für 95 Yards. Vor allem aber hatte Philip Rivers (20/40, 237 YDS, 3 INT) sein mit Abstand schlechtestes Spiel der noch jungen Saison: Bei seinen Interceptions waren grausame Würfe dabei, Pässe in Coverage und in den Rücken seiner Receiver.
  • So musste sein Gegenüber Alex Smith (16/21, 155 YDS, 2 TD) dieses Mal gar nicht so aggressiv agieren, wie er es über die ersten beiden Wochen mitunter getan hat. Smith fand früh Tyreek Hill zum 30-Yard-Touchdown, als der downfield von einem Linebacker gedeckt wurde und legte wenig später einen Shovel-Pass-Touchdown - der Shovel-Pass scheint tatsächlich eine fixe Rolle in der Chiefs-Offense zu haben - nach.
  • Zwar fing sich Rivers im Laufe des Spiels - zum Zeitpunkt seiner dritten Interception hatte er gerade einmal vier Completions auf dem Konto - doch wirklich produktiv wurde die Offense zu keinem Zeitpunkt. Da halfen auch die drei Sacks vom überragenden Melvin Ingram wenig.
  • Stattdessen gehörte das Schlusswort einem Rookie, den inzwischen jeder kennen sollte: Kareem Hunt machte mit einem 69-Yard-Touchdown-Run kurz vor dem Ende den Deckel drauf.

Jacksonville Jaguars (2-1) - Baltimore Ravens (2-1)

  • Ergebnis: 44:7 (10:0, 13:0, 14:0, 7:7) BOXSCORE
  • Einen solchen Kantersieg hätte man den Jags gegen die starke Defense der Ravens nicht zugetraut. Aber im mittlerweile fünften Jahr in London fühlt man sich wohl so langsam heimisch. Und wie schon in Week 1 war die Defense überragend.
  • Die Ravens-Offensive um Joe Flacco (8/18, 28 YDS, 2 INT) konnte überhaupt nichts reißen und schaffte in der ersten Halbzeit ganze 15 Yards Offense. Erst im dritten Viertel kam man das erste Mal über die Mittellinie.
  • Die Jaguars beendeten ihre ersten drei Drives mit zwei Field Goals und einem Touchdown. Dann warf Flacco von der eigenen 20-Yard-Linie einen Pick, den die Jags wenig später in einen weiteren Touchdown ummünzten. Die zweite Hälfte eröffneten die "Gäste" mit zwei weiteren Ballverlusten, die ebenfalls zu Touchdowns führten, das Ding war gelaufen.
  • Überragend bei den Jags: Receiver Marcedes Lewis mit drei Touchdowns (62 YDS), Blake Bortles warf vier Touchdowns und machte dann für Chad Henne Platz. Flacco wurde im Schlussviertel durch Ryan Mallett ersetzt, der mit seinem TD den Schlusspunkt setzte.
  • 166 Yards erliefen die Jags zudem am Boden, darunter ein 58-Yard-Run von Corey Grant. Die 134 Rushing Yards der Ravens erklären sich vor allem durch die Garbage Time.

Indianapolis Colts (1-2) - Cleveland Browns (0-3)

  • Ergebnis: 31:28 (7:0, 21:14, 0:0, 3:14) BOXSCORE
  • Wer es noch nicht wusste: Die Colts haben einen waschechten Backup-Quarterback. Neuzugang Jacoby Brissett spielte eine richtig starke erste Hälfte und beendete die ersten 30 Minuten mit 206 Passing Yards, einem Pass-TD und zwei Rushing Scores, bei denen er seine Beweglichkeit unter Beweis stellte. 28 Punkte zur Halbzeit hatten die Colts schon lange nicht mehr gehabt.
  • Für die Browns war es die 15. Auswärtsniederlage in Folge. Ohne Top-Pick Myles Garrett lief man früh einem großen Rückstand hinter her - auch weil die Kombination Brissett - T.Y. Hilton gut funktionierte. Der Receiver kam auf sieben Catches und 153 Yards.
  • Kizer zeigte Licht und Schatten, warf zwei Touchdowns und erlief kurz vor dem Ende einen dritten, dazu kamen aber auch drei Interceptions, darunter ein Last-Second-Hail-Mary.
  • Glückwunsch an Frank Gore: Der Altmeister aus Indy hatte zwar nur 57 Yards bei 25 Carries, darunter war aber auch der 3.000 Carry seiner Karriere. Das ist Platz neun all-time. Gleichzeitig erzielte er mit diesem Carry das 28:7 im zweiten Viertel.
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