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Alabama - und dann lange nichts?

Alabama geht 2017 als haushoher Favorit in die College-Saison
© getty
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Wer sind die Favoriten auf die Heisman Trophy?

Baker Mayfield, QB, Oklahoma: Mayfield bringt unglaublich viel mit, um bald auch in der NFL für Aufsehen zu sorgen. Mayfield, der bereits 2015 (Platz 4) und 2016 (Platz 3) in der Heisman-Endauswahl stand, ist der Mittelpunkt einer extrem explosiven Offense, seine 71 Prozent angekommenen Pässe in der Vorsaison waren der klare Topwert. Dazu legte er 20 Touchdowns gegen den Blitz auf, glänzte generell gegen Pressure und zeigte einen tollen Deep-Ball.

Zwei große Fragezeichen: Kann Mayfield die riskanten Pässe runterfahren - und wie fängt Oklahoma die Abgänge von Joe Mixon, Dede Westbrook und Samaje Perine auf?

Saquon Barkley, RB, Penn State: Barkley geht unter allen Running Backs als das beste All-Around-Prospect in die neue Saison. 1.496 Yards und 18 Touchdowns 2016, insgesamt 249 Yards und drei Touchdowns im Rose Bowl und bei 37 Pass-Targets kein einziger Drop - die Messlatte für 2017 liegt hoch. Und Barkley, der sensationelle 72 Forced Missed Tackles verzeichnete, könnte sie deutlich überspringen.

Sein Laufstil ist mitunter absolut spektakulär, Barkley kann Verteidiger mit plötzlichen Bewegungen auf engstem Raum aussteigen lassen und wird unglaublich schmal, wenn er durch enge Lücken sticht. Dazu Explosivität und Speed im offenen Feld und eine gute Vision mit dem Ball in der Hand - Barkley kann bei jedem Run in die Endzone kommen. Sollte Penn States O-Line auch nur halbwegs solide auftreten, ist Barkley ein ganz heißer Kandidat auf die begehrte Trophäe.

Sam Darnold, QB, USC: Der Abgang von JuJu Smith-Schuster wird USC und Darnold weh tun, trotzdem geht kaum ein Spieler mit größerem Heisman-Hype in die Saison. Darnold hat im Laufe der vergangenen Saison schon eine enorme Entwicklung durchgemacht, jetzt muss er zeigen, dass er sich in den technischen Aspekten seines Spiels verbessern kann - und dass er mit dem fraglos enormen Erwartungsdruck zurechtkommt, der USC umgibt.

Zumindest mit Druck in der Pocket konnte Darnold 2016 gut umgehen, sein Passer Rating und seine Adjusted Completion Percentage gegen den Blitz (79 Prozent) waren beeindruckend. Generell agiert Darnold im Passing Game bereits äußerst genau und zeigt immer wieder eine gute Antizipation. Gelingt ihm in puncto Fußarbeit in der Pocket und Wurf-Technik der nächste Schritt, ist er ein ganz heißer Kandidat auf die Heisman Trophy.

Lamar Jackson, QB, Louisville: Der Titelverteidiger und der wohl elektrisierende Spieler im College Football. Jackson ist ein toller College-Quarterback, mit einer sensationellen Athletik, einem brandgefährlichen Play-Action-Passspiel und einem tollen Deep-Ball (12 Touchdowns, 1.088 Yards bei Pässen von mindestens 20 Yards). Jackson kann auch aus der Pocket heraus agieren, braucht hierfür aber gutes Blocking. Dann glänzt er: 26 Touchdowns gelangen ihm in der vergangenen Saison aus einer sauberen Pocket heraus.

Das Problem: In einem durchschnittlichen Louisville-Team wird er die wohl nicht allzu oft haben. Jackson musste schon in der Vorsaison zu häufig zu viel alleine machen, 2017 wird sich dieser Trend wohl fortsetzen. Um sich auch für NFL-Teams zu empfehlen, muss er zeigen, dass er Spiele mit seinem Arm dominieren kann - und die 9:29-Pleite gegen LSU zum Ende der vergangenen Saison vergessen lassen.

Mason Rudolph, QB, Oklahoma State: Ein klarer Außenseiter-Pick. Doch gelingt es Oklahoma State irgendwie, Baker Mayfield und Oklahoma zu übertrumpfen (die Sooners sind am 4. November zum direkten Duell zu Gast), wird Rudolph in den Mittelpunkt rücken.

Eine große Stärke ist sein herausragender Deep Ball, mit James Washington verfügt er über einen der Top-Receiver der kommenden College-Saison. Und auch gegen Pressure sah Rudolph meist gut aus.

Derrius Guice, RB, LSU: Die LSU Tigers verlieren Leonard Fournette an die NFL - und bringen trotzdem einen der Top-Running-Backs an den Start. Guice führte LSU bereits in der Vorsaison in Rushing-Yards (1.387 YDS, 15 TDs) an, während Fournette mit Verletzungen zu kämpfen hatte.

Guice ist explosiv, schnell und läuft mit Power und Wut. 8,5 Yards pro Run als Freshman ließ er 7,6 Yards pro Lauf 2016 folgen, die große Frage: Kann LSU ein halbwegs solides Passing Game aufstellen, um Defenses zu mehr Balance zu zwingen?

Weitere mögliche Kandidaten:

  • Josh Allen, QB, Wyoming
  • Royce Freeman, RB, Oregon
  • Jake Browning, QB, Washington
  • Derwin James, DB, Florida State

Welche Top-Spiele der College-Saison 2017 sollte man sehen?

  • Florida State - Alabama (2. September)
  • Ohio State - Oklahoma (9. September)
  • Notre Dame - Georgia (9. September)
  • USC - Stanford (9. September)
  • USC - Texas (16. September)
  • Louisville - Clemson (16. September)
  • Boise State - Wyoming (21. Oktober)
  • Ohio State - Penn State (28. Oktober)
  • Oklahoma State - Oklahoma (4. November)
  • Clemson - Florida State (11. November)
  • Auburn - Alabama (25. November)
  • Michigan - Ohio State (25. November)

College Football: Rankings, Playoffs, Komitee

Erst seit vier Jahren gibt es ein Playoff-System am Ende der College-Saison. Das funktioniert anders, als in der NFL - angesichts der Vielzahl an Teams spielt längst nicht jeder innerhalb einer Saison gegen jedes andere Team. Stattdessen bestimmt ein 13-köpfiges Experten-Panel, aufgebaut aus ehemaligen Coaches und Spielern, ehemaligen Medien-Mitarbeitern und je ein Athletik-Direktor aus den fünf Haupt-Conferences (ACC, Big 10, Big 12, Pac-12, SEC).

Das Komitee veröffentlicht in der zweiten Saisonhälfte wöchentlich sein Top-25-Ranking. Dabei spielen unter anderem der Schwierigkeitsgrad des Spielplans, die Bilanz, direkte Aufeinandertreffen, Verletzungen und diverse Statistiken eine Rolle. Die Top-4-Teams im Ranking am Ende der College-Saison kommen in die College-Playoffs. Am Ende der vergangenen Saison schlug Clemson in einem Herzschlagfinale Alabama und sicherte sich den Titel.

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