Die Denver Broncos fügen Kansas City die erste Saisonpleite zu. Die Bears erleben im Duell mit Baltimore den etwas anderen Marathon und die Giants basteln weiter an ihrer Serie. Außerdem: Die Saints drehen die Partie gegen San Francisco und Philadelphia macht es gegen Washington spannend.
Denver Broncos (9-1) - Kansas City Chiefs (9-1) 27:17 (10:0, 7:10, 7:0, 3:7) (BOXSCORE)
Die Phalanx der Chiefs ist gebrochen! Denver fügte Kansas City die erste Pleite der Saison zu und setzte damit im heimischen Sports Authority Field at Mile High ein Ausrufezeichen. Der Schlüssel zum Sieg: Klar, Peyton Manning! Dass der Quarterback trotz seiner Knöchelprobleme wie gewohnt agieren konnte (24/40, 323 YDS, 1 TD), lag aber auch an seiner überragenden O-Line.
Die hochgelobte Defense der Chiefs, die vor allem dank des Duos Justin Houston und Tamba Hali die NFL mit 36 Sacks anführt, wurde nahezu komplett kaltgestellt und kam eigentlich nie in die Nähe von Manning. "Die Protection war herausragend. In der Offense haben wir genau den richtigen Mix zwischen Running und Passing Game gefunden. Ich bin einfach nur stolz auf meine Jungs", lobte Manning seine Teamkollegen in den höchsten Tönen.
Für das Highlight der Partie sorgte Denvers Quarterback aber selbst, als er im ersten Viertel Demaryius Thomas mit einer 70-Yard-Bombe fand und damit seinen einzigen TD-Pass auf Julius Thomas wenige Momente später perfekt vorbereitete.
Und die Chiefs? Das bis zum Duell in Denver einzig ungeschlagene Team in der NFL bekam mal wieder den Beweis serviert, dass man High-Scoring-Games tunlichst vermeiden sollte. Trotz eines soliden Alex Smith (21/45, 230 YDS, 2 TD), der aber nicht Mannings Big-Play-Fähigkeiten besitzt.
Schon in zwei Wochen können es die Chiefs aber besser machen. Dann kommt es zum Rematch mit den Broncos. Für Denver steht davor allerdings erst mal der nächste Showdown an. Am nächsten Sonntag warten die Patriots mit Tom Brady.
Miami Dolphins (5-5) - San Diego Chargers (4-6) 20:16 (3:7, 7:3, 7:3, 3:3) (BOXSCORE)
Nach fünf Niederlagen aus den letzten sechs Spielen ist Miami zurück im Playoff-Rennen der AFC. Erneut offenbarte die O-Line der Dolphins gegen die Chargers aber Probleme und erlaubte vier weitere Sacks - Miami steht damit bei 41 zugelassenen Sacks, der schwächste Wert der Liga. Allerdings bekamen die Dolphins dennoch im Vergleich zur Vorwoche ihr Running Game in Schwung und liefen für 104 Yards.
Nachdem beide Quarterbacks sich je eine Interception geleistet hatten, lieferte Chargers-TE Antonio Gatesaus fünf Yards den ersten Touchdown des Spiels. Auf der anderen Seite konterte Daniel Thomas aus einem Yard und bereits Mitte der zweiten Halbzeit gelang Miami der entscheidende TD: Ryan Tannehill bediente Charles Clay aus 39 Yards.
San Diego hatte zwar die Chance, das Spiel mit dem letzten Drive noch zu gewinnen, die Defense der Dolphins hielt allerdings.
New York Giants (4-6) - Green Bay Packers (5-5) 27:13 (7:0, 3:6, 10:0, 7:7) (BOXSCORE)
Am Ende waren die drei Picks von Packers-Backup-QB Scott Tolzien zu viel: Seine erste Interception nutzten die Giants für ein Field Goal, Tolziens zweiter Fehler war direkt ein Pick Six - der erste Defensive Score für die Giants in dieser Saison, die damit vier Spiele in Folge gewonnen haben.
Da half es auch nicht, dass auch Eli Manning eine weitere Interception, Nummer 17 für ihn in dieser Saison warf. New Yorks Offense hatte ebenfalls Probleme, Rueben Randle und Brandon Jacobs sorgten aber für eine beruhigende Führung. Eddie Lacy brachte Green Bay nochmal zurück, wenig später machte Jason Pierre-Paul mit seinem Pick Six allerdings alles klar.
Seattle Seahawks (10-1) - Minnesota Vikings (2-8) 41:20 (10:3, 14:10, 0:0, 17:7) (BOXSCORE)
Die Vikings-Suche nach einem Quarterback geht weiter. Nachdem Christian Ponder in der Vorwoche überzeugen konnte, lieferte er in Seattle zwei Picks sowie einen Fumble und brachte nur 13 von 22 Passversuchen an die Mitspieler. Nach Ponders zweiter Interception Mitte des Schlussviertels, einem Pick Six, brachten beide Coaches ihre Backups ins Spiel.
Zuvor hatte Percy Harvin bei seinem Debüt für Seattle eine Kostprobe seines Könnens gegeben: Dem ehemaligen Viking gelang kurz vor der Halbzeit einen 58-Yard-Kickoff-Return, der Seattle in den Schlusssekunden einen 19-Yard-TD-Pass zu Doug Baldwin ermöglichte. Dadurch nahmen die Seahawks eine elf-Punkte-Führung mit in die Halbzeit.
Für die weiteren Touchdowns der Hausherren sorgte Running Back Marshawn Lynch. Zwei Mal lief er aus kürzester Distanz in die Endzone, außerdem fing er einen TD-Pass aus sechs Yards. Bei den Vikings konnte sich zumindest Jarius Wright freuen, der zwei Touchdown-Pässe fing, einen davon durch Backup-QB Matt Cassel in der Schlussphase.
New Orleans Saints (8-2) - San Francisco 49ers (6-4) 23:20 (7:0, 7:10, 0:7, 9:3) (BOXSCORE)
In den Schlussminuten brachten sich die 49ers um den Lohn eines zuvor guten Auftritts. Nach einem Punt unterlief San Francisco zwei Minuten vor Schluss eine Fair-Catch-Interference, die New Orleans in hervorragende Position brachte. Drew Brees fand gegen die zuvor starke Pass-Defense der 49ers je zwei Mal Marques Colston sowie Jimmy Graham und der zuletzt unsichere Garrett Hartley entschied mit seinem dritten Field Goal das Spiel drei Sekunden vor Schluss.
Zuvor war es San Francisco, das die Fehler der Saints ausnutzte. Die Hausherren ließen zunächst einen Punt in der eigenen Redzone fallen, was Colin Kaepernick mit einem 11-Yard-TD-Pass zu Anquan Boldin bestrafte und in der zweiten Halbzeit schlugen die 49ers aus einer Interception von Brees mit einem 17-Yarder zu Vernon Davis Kapital.
Außerdem bewahrte Kaepernick sein Team in der ersten Halbzeit vor einem weiteren Touchdown: Nach einer Interception lief er Corey White hinterher und schlug ihm den Ball aus der Hand, so dass er zum Touchback aus der Endzone fiel. New Orleans blieb aber durch Touchdowns von Josh Hill und Jed Collins in der Partie und ausgerechnet in den letzten zwei Minuten patzten die 49ers.
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Chicago Bears (6-4) - Baltimore Ravens (4-6) 23:20 OT (0:10, 13:7, 0:0, 7:3, 3:0) (BOXSCORE)
Kurz vor dem Ende hatte Baltimore die Chance auf den Sieg, brachte den Ball in den Schlusssekunden bei drei Versuchen aus fünf Yards aber nicht in die Endzone. Stattdessen kickten die Ravens das Field Goal und gingen in Overtime. Dort erhielten die Ravens den Ball, kamen aber nicht über die 45-Yard-Line der Bears, die mit zwei guten Pässen von Josh McCown in die Red Zone kamen und das Game-Winning-FG kickten.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Fans im Soldier Field bereits über fünf Stunden seit dem Kickoff im Stadion verbracht: Als Baltimore Mitte des ersten Viertels mit 10:0 führte, wurden Sturm und Regen in der Windy City so stark, dass das Spiel für fast zwei Stunden unterbrochen werden musste.
Baltimore konnte endlich ein gutes Running Game aufziehen, Ray Rice lief für 131 Yards und einen Touchdown, außerdem verzeichnete Torrey Smith seinen dritten Touchdown in dieser Saison. Dennoch kam Chicago zurück: Ein Pick Six von Ravens-QB Joe Flacco sowie ein 14-Yard-TD von Matt Forte brachte die Bears zurück, ehe die Ravens ihre Chance auf den Sieg verpassten und in Overtime den Kürzeren zogen.
Während Chicago damit wieder beste Chancen im Playoff-Rennen hat, muss Titelverteidiger Baltimore seine Postseason-Träume wohl begraben.
Philadelphia Eagles (6-5) - Washington Redskins (3-7) 24:16 (7:0, 10:0, 7:0, 0:16) (BOXSCORE)
Eagles-Quarterbak Nick Foles beeindruckt weiter. Gegen die Redskins lieferte er ein fehlerfreies Spiel ab (298 Yards, 0 INT) und führte die Eagles so vorübergehend an die Spitze der NFC East. Mehrfach dirigierte Foles Philadelphia in die Redzone, zwei Mal trug LeSean McCoy, einmal Foles selbst den Ball in die Endzone.
Redskins-Quarterback Robert Griffin III hatte dagegen Pech, als ein Pass im ersten Durchgang abgefälscht wurde und bei den Eagles landete. Im Schlussviertel allerdings gelangen RG III zwei Big Plays, die das Spiel nochmal spannend machen: Nach Touchdown-Pässen zu Fullback Darrel Young aus 62 Yards und Aldrick Robinson aus 41 Yards mit jeweiliger 2-Point-Conversion führte Philly plötzlich nur noch mit acht Punkten.
Mit dem letzten Drive hatte Washington dadurch sogar die Chance das größte Comeback der eigenen Franchise-Geschichte abzuliefern - unter Druck warf Griffin aber 30 Sekunden vor Ende in die Endzone und der Ball wurde interceptet.
Jacksonville Jaguars (1-9) - Arizona Cardinals (6-4) 14:27 (14:7, 0:7, 0:10, 0:3) (BOXSCORE)
Zunächst sah es so aus, als könnte Jacksonville eine erneute Überraschung schaffen. Die Jaguars legten mit einem 62-Yard-TD-Pass zu Danny Noble sowie einem 1-Yard-TD-Run von Maurice Jones-Drew furios los, es waren die ersten Touchdowns zuhause für Jacksonville in dieser Saison.
Arizona hatte vor allem Probleme, gegen die mit Abstand schwächste Rush-Defense der Liga ein Running Game aufzuziehen: Ganze 14 Rushing-Yards standen am Ende bei 24 Versuchen. Allerdings lieferte Quarterback Carson Palmer sein bestes Spiel als Cardinal, warf für 419 Yards sowie zwei Touchdowns und blieb erstmals in dieser Saison ohne Interception.
Mit dabei war ein 91-Yard-Pass zu Michael Floyd, der längste Pass-Spielzug in dieser Saison. Darüber hinaus ließ die Cards-Defense nach dem ersten Viertel keine Punkte mehr zu und so brachte Arizona den Sieg am Ende sicher über die Zeit.
Houston Texans (2-8) - Oakland Raiders (4-6) 23:28 (0:14, 17:0, 0:14, 6:0) (BOXSCORE)
Die Turnover-Probleme der Texans gehen weiter. Tight End Garrett Graham leistete sich einen frühen Fumble, kurz darauf warf Case Keenum eine Interception. Die Raiders dagegen kamen auch ohne Quarterback Terrelle Pryor und Running Back Darren McFadden gut zurecht, denn Rookie-QB Matthew McGloin lieferte bei seinem ersten NFL-Start 197 Yards und drei Touchdowns bei keiner Interception.
Dazu lief Rashard Jennings für 150 Yards mit dem Highlight eines 80-Yard-TD-Runs. Bei Houston konnten sich Keenum und Graham für ihre Turnover mit einem 42-Yard-TD-Pass zwar revanchieren - die Texans gingen kurz vor der Pause sogar in Führung, allerdings kam im zweiten Abschnitt deutlich zu wenig.
So erhielt in der Schlussphase der ehemalige Starting-QB Matt Schaub eine Chance, konnte trotz 155 Passing-Yards aber keinen Touchdown liefern, blieb aber zumindest ohne Interception. Mit dem letzten Drive hatte Houston noch die Chance auf den Game-Winning-TD, die Raiders-Defense hielt aber und sicherte so den ersten Auswärtssieg der Saison.
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Buffalo Bills (4-7) - New York Jets (5-5) 37:14 (0:0, 20:0, 14:7, 3:7) (BOXSCORE)
Seine beiden ersten Spiele gegen die Bills wird Geno Smith nicht in positiver Erinnerung behalten, bereits beim ersten Aufeinandertreffen steckte der Rookie-QB acht Sacks ein und leistete sich zwei Interceptions. Damals überwanden die Jets diese Probleme, dieses Mal kam es anders: Smith wurde vier Mal gesackt, warf drei Interceptions, darunter einen Pick Six, und fumbelte ein Mal. Im Schlussviertel nahm ihn Rex Ryan raus.
Smith' Gegenüber EJ Manuel dagegen zeigte sich auch ohne die verletzten Receiver Stevie Johnson und Robert Woods gut erholt von seiner schwachen Leistung in der Vorwoche. Der Rookie fand T.J. Graham aus 34 Yards und Marquise Goodwin aus 43 Yards zum Touchdown und leistete sich keinen Turnover.
Matt Simms, der Smith in den letzten zehn Minuten ersetzte, beendete das Spiel mit 60 Yards und einem Touchdown-Pass zu Jeff Cumberland, der gleichzeitig den Endstand herstellte.
Tampa Bay Buccaneers (2-8) - Atlanta Falcons (2-8) 41:28 (3:0, 21:6, 14:7, 3:15) (BOXSCORE)
Bei den Bucs bot Atlanta einen Mini-Kosmos der eigenen Probleme in dieser Saison. Die schwache Run-Defense der Falcons erlaubte Tampa Bays Ersatz-RB Bobby Rainey 163 Rushing-Yards und insgesamt drei Touchdowns. Darüber hinaus warf Atlantas Quarterback Matt Ryan einen Pick Six und eine weitere Interception - die Picks zehn und elf für Ryan auswärts in dieser Saison.
Insgesamt konnte die Offense lange Zeit kaum einen längeren Drive starten, die Touchdowns gelangen erst gegen Ende, als das Spiel bereits entschieden war: Ein 80-Yarder zu Harry Douglas, ein 50-Yard-Run von Antone Smith und ein 6-Yard-TD-Pass zu Roddy White.
Auf der anderen Seite lieferte Bucs-Quarterback Mike Glennon TD-Pässe zu Rainey und Vincent Jackson, womit Glennon jetzt elf Touchdown-Pässe auf dem Konto hat - die meisten jemals für einen Bucs-Rookie.
Pittsburgh Steelers (4-6) - Detroit Lions (6-4) 37:27 (14:0, 6:27, 3:0, 14:0) (BOXSCORE)
Pittsburgh blieb aber stets im Spiel und ließ nie nach. Antonio Brown hatte die Steelers mit zwei langen Touchdowns früh in Führung gebracht, nach der Pause lieferte dann auch die Defense ihren Beitrag: Zunächst fumbelte Detroit nach einem Fake-FG, was Pittsburgh mit einem Touchdown bestrafte und wenig später wurde Stafford interceptet.
Steelers-QB Ben Roethlisberger auf der anderen Seite lieferte eine nahezu fehlerlose Partie und sorgte nach Staffords Pick mit seinem vierten TD-Pass für die Vorentscheidung. Detroit erhielt den Ball zwar nochmal zurück, aber die Defense der Steelers hielt erneut und beendete das Spiel mit einem Sack. Die Lions verpassten damit die Chance, zum ersten Mal seit 1955 in Pittsburgh zu gewinnen.
Cincinnati Bengals (7-4) - Cleveland Browns (4-6) 41:20 (0:13, 31:0, 0:7, 10:0) (BOXSCORE)
Defenses und Special Teams dominierten auf beiden Seiten. Ein Pick Six von Andy Dalton gegen Joe Haden brachte den ersten Touchdown des Spiels, Cleveland selbst hatte große Probleme bei den Punts.
Zwei Versuche wurden geblockt, den zweiten trugen die Bengals zurück in die Endzone. Einen weiteren Touchdown lieferte die Cincinnati-Defense, die einen Fumble von Chris Ogbonnaya umgehend bestrafte.
Dazu kamen im zweiten Viertel zwei TD-Pässe von Dalton zu Jermaine Gresham und Mohamed Sanu, wodurch die Bengals 31 Punkte im zweiten Abschnitt ablieferten - ein neuer Franchise-Rekord für Punkte in einem Viertel.
In der zweiten Halbzeit beruhigte sich das Spiel zunehmend. Browns-QB Jason Campbell fand noch Josh Gordon aus 74 Yards, nach seiner zweiten Interception lieferte Dalton seinen dritten TD-Pass zum Endstand.
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