NBA

Nowitzki bekommt den Ball nicht...

Von SPOX
Dirk Nowitzki erzielte bei der Pleite in Phoenix 18 Punkte
© Getty

Die Dallas Mavericks (23-18) verlieren einen Krimi bei den Phoenix Suns (18-21) mit 94:96 und kassieren ihre sechste Niederlage in den letzten acht Spielen. Rodrigue Beaubois wird in den Schlusssekunden zur tragischen Figur, weil die Mavs den Ball nicht zu Dirk Nowitzki bringen. Zoff gibt es mit Jason Terry.

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Es sind noch 15 Sekunden zu spielen im US Airways Center. Das Scoreboard sagt: Phoenix 96. Dallas 94.

Grant Hill hat gerade beide Freiwürfe daneben gesetzt und den Mavs so die Chance gegeben, das Spiel mit dem letzten Angriff zu gewinnen, oder es zumindest in die Overtime zu schicken.

Mavs-Coach Rick Carlisle nimmt eine Auszeit. Und er sendet eine klare Message an Jason Terry. Denn als Dallas wieder aufs Feld marschiert, hat Terry ein T-Shirt übergezogen und sitzt weiter auf der Bank.

Die Mavs brauchen unbedingt einen Korb und Carlisle verzichtet auf Crunchtime-Player Terry? Genau so ist es.

Carlisle lässt Terry draußen

Auch wenn Terry zuletzt bei der Pleite in Oklahoma City die letzten Würfe nicht getroffen hat, stehen seine Killer-Fähigkeiten in der Money-Time eigentlich außer Frage.

Statt Jet steht Rodrigue Beaubois auf dem Feld. Und das, obwohl der Franzose bis zu diesem Zeitpunkt an diesem Abend fast nichts getroffen hat (2/7).

Das wäre aber alles kein Problem, wenn es die Mavs jetzt schaffen würden, den Ball zu ihrem Franchise-Player zu bringen. Sie schaffen es aber nicht. Zum wiederholten Male nicht.

Beaubois vergibt gleich zweimal

Stattdessen muss Beaubois die Verantwortung übernehmen, zieht in die Zone, hat aber Pech, als sein Runner fünf Sekunden vor Schluss rausrollt.

Die Mavs bekommen sogar noch eine Chance, zwei Sekunden vor Ende kommt der Ball aber wieder nicht zum zugegeben sehr aggressiv verteidigten Nowitzki, sondern zu Beaubois. Dessen offener Jumper mit dem Buzzer fällt nicht. Sieg Suns.

"Du kannst deinem Starspieler nicht immer am Ende den letzten Wurf verschaffen, weil er so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das war einer der Gründe, warum Rodrigue so offen war", meinte Carlisle.

Und warum war Terry nicht im Spiel? Carlisle: "Trainerentscheidung." Terry war sichtbar angefressen: "Ich kann mich ja nicht selbst ein- und auswechseln. Ihr müsst die Person fragen, die mich nicht ins Spiel gebracht hat. Fragt ihn, was er sich dabei gedacht hat. Was ich denke, ist nicht wichtig."

Nowitzki, der Dallas mit zwei Körben in der letzten Minute überhaupt erst herangebracht hatte, beendete das Spiel mit 18 Punkten (8/15) und 7 Rebounds. Die Mavs-Offense lief im gesamten Spiel viel zu wenig über den Deutschen.

Haywood muss erneut passen

Ende des dritten Viertels hatte Nowitzki nur sechs Würfe genommen, Vince Carter dafür satte 15. Ein absolut unmögliches Verhältnis.

Carter (8/21) erzielte wie Nowitzki 18 Punkte, zweistellig punkteten außerdem noch ein guter Lamar Odom (15 Punkte in nur 22 Minuten), Shawn Marion (12) und Jason Kidd (12).

Die Mavs mussten erneut auf Starting-Center Brendan Haywood (Knöchel), Brandan Wright (Gehirnerschütterung) und Delonte West (Fingerbruch) verzichten.

Dallas zwischenzeitlich mit 11 Punkten vorne

Topscorer der Suns, die mehr als doppelt so viele Freiwürfe schossen wie Dallas (27:13), waren Jared Dudley (18), Marcin Gortat (16, dazu 12 Rebounds) und Hill (15). Steve Nash lieferte 11 Punkte und 11 Assists.

Für Phoenix war es der erste Sieg gegen Dallas nach acht Pleiten in Serie. Während die Suns zum ersten Mal seit fast zwei Jahren vier Heimspiele nacheinander gewonnen haben, mussten die Mavs die fünfte Auswärtsniederlage in Folge einstecken.

Dabei waren die Mavs nach einem miesen Start (2:10) gut in die Partie gekommen. Nach dem ersten Viertel führte Dallas bereits (24:23), zur Pause betrug der Vorsprung neun Punkte (53:44) - und im dritten Viertel lagen die Mavs nach einem Odom-Dunk dann sogar mit elf Punkten vorne (74:63).

31:8-Run der Suns

Danach starteten die Suns bis zum Viertelende einen 15:2-Run, den auch Carlisle mit zwei Timeouts innerhalb kürzester Zeit nicht stoppen konnte. Auch im letzten Viertel wurden die Mavs von ihrer sonst in dieser Saison so bärenstarken Defense im Stich gelassen.

Nach einem Dreier von Backup-Point-Guard Sebastian Telfair und einem Follow-Dunk von Shannon Brown war Phoenix siebeneinhalb Minuten vor dem Ende plötzlich auf zehn Punkte weg (90:80).

Die Suns legten in den letzten fünf Minuten des dritten Viertels und der ersten Hälfte des Schlussviertels insgesamt einen 31:8-Run hin.

Hammer-Programm geht weiter

Die Mavs fighteten sich zwar noch mal in die Partie zurück, ein mögliches Comeback scheiterte aber an den Beaubois-Fehlwürfen und der Unfähigkeit, Nowitzki in Position zu bringen.

Dallas liegt in der Western Conference weiter auf Rang sechs, hat aber nur eineinhalb Spiele Vorsprung auf Houston auf Rang neun. Und das hammerharte Programm geht weiter.

Das Spiel in Phoenix war erst der Auftakt einer Back-to-Back-to-Back-Situation - am Freitag und Samstag folgen Spiele in Sacramento und Golden State.

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