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NBA: Nächstes Double-Double von Dennis Schröder reicht Toronto Raptors nicht - Wieder Unruhe bei den Chicago Bulls

Von Robert Arndt
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Dennis Schröder machte gegen Philadelphia ein weiteres gutes Spiel, dennoch müssen sich die Toronto Raptors den 76ers um die überragenden Joel Embiid und Tyrese Maxey beugen. Die Chicago Bulls kassieren trotz einer Gala von Zach LaVine eine weitere NIederlage, die Stars hadern zudem mit der Offense.

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Und: New Orleans bleibt ungeschlagen, während die Phoenix Suns mit einem ultra-effizienten Kevin Durant kurzen Prozess machen.

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Performance der Nacht: Zach LaVine (Chicago Bulls)

Der Saisonstart der Bulls ist ein merkwürdiger und irgendwie ist es passend, dass Zach LaVine in Detroit 51 Punkte erzielte, sein Team mit -16 verlor und dieser die Offense von Coach Billy Donovan indirekt infrage stellte. "Es kann nicht sein, dass ich immer 50 Punkte mache und DeMar [DeRozan] 20 Punkte in einem Viertel erzielt. So funktioniert es nicht. Wir brauchen jeden einzelnen und müssen als gut geölte Maschine funktionieren."

Und dann schob LaVine noch folgendes nach: "Es ist schwer, wenn du es etwas versuchst, was nicht funktioniert. Wir werden es aber weiter versuchen, das müssen wir machen." In Detroit war davon wenig zu sehen. Der Ball lief kaum, Chicago verteilte lediglich 16 Assists, LaVine hatte bei seinen 51 Zählern (19/33 FG) keinen einzigen.

LaVine war auch einfach heiß, die Jumper fielen. 19 Zähler im ersten Abschnitt, 20 im dritten - Lavine hielt Chicago im Spiel und war neben DeRozan (20, 7/13) der einzige Spieler der Bulls, welcher mehr als die Hälfte der Würfe traf. Als Team versenkten die Gäste gerade einmal 41,9 Prozent aus dem Feld.

Übrigens: LaVine ist der erste Bulls-Spieler seit Michael Jordan 1996, der einen 50-Burger ohne einen einzigen Assist auflegte. Die 51 waren zudem ein Career High und ein Zähler mehr als der bisherige Bestwert (50), den er im April 2021 in Atlanta aufstellte.

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Duo der Nacht: Maxey/Embiid (Philadelphia 76ers)

James Harden war erneut nicht mit dabei, dafür haben die Sixers aber weiter den MVP in Joel Embiid sowie Tyrese Maxey, der in bestechender Frühform ist. Gegen die Toronto Raptors legten die beiden Stars jeweils 34 Punkte auf. Bei Maxey ist das auch erwähnenswert, weil der Guard im ersten Viertel keinen einzigen Wurf nahm.

Dies veränderte sich im Verlauf des Spiels, vor allem von draußen (7/9 3P) fiel gefühlt alles, während der Rest der Sixers kaum einen Blumentopf traf (3/19). Embiid zeigte sich derweil im Vergleich zum Auftakt klar verbessert, neben seinen 34 Punkten schnappte sich der Kameruner auch 9 Rebounds und verteilte 8 Assists.

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German Watch: So schlugen sich Schröder und Hartenstein

Dennis Schröder

Am Braunschweiger lag es nicht, dass die Raptors die zweite Pleite in zwei Tagen kassierten. Mit 15 Punkte (5/14 FG) sowie 10 Assists und nur einem Ballverlust in 35 Minuten legte Schröder sein nächstes Double-Double auf und war verantwortlich dafür, dass Toronto im vierten Viertel gegen Philadelphia noch einmal Morgenluft schnupperte.

10 Zähler erzielte Schröder im Schlussabschnitt, darunter Back-to-Back-Dreier, die den Rückstand noch einmal auf -6 eindampfen konnten. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Schröder in Ringnähe nicht abschließen konnte, in der Zone verwandelte der 30-Jährige nur einen seiner sechs Versuche.

Isaiah Hartenstein

Auch Hartenstein mussten mit den Knicks in New Orleans eine Niederlage einstecken. Der Center bekam diesmal gut 14 Minuten Einsatzzeit und verbuchte 4 Punkte (1/1 FG) sowie 3 Rebounds. Auffällig: Hartenstein vergab erneut zwei seiner vier Freiwürfe, womit er nach drei Partien bei 50 Prozent (5/10 FT) Trefferquote steht. Über seine Karriere sind es dagegen 67,7 Prozent - das gilt es zu beobachten.

Daniel Theis

Wieder keine Minuten für Daniel Theis, der beim Sieg der Pacers in Cleveland erneut auf der Bank schmoren musste. Interessant dabei: Auch Konkurrent Isaiah Jackson kam diesmal nicht zum Einsatz, stattdessen setzte Coach Rick Carlisle auf Jalen Smith als Backup-Center. Auch Nr.8-Pick Jarace Walker kassierte ein DNP.

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Fail der Nacht: Jaden Ivey (Detroit Pistons)

7 Punkte (3/6 FG) und 3 Assists in 22 Minuten sind nicht weltbewegend, aber Ivey machte gegen die Bulls ein gutes Spiel und hatte seinen Anteil am Erfolg. Über eine Sache gilt es dennoch zu sprechen. Ein Windmill-Dunk in Transition im zweiten Viertel bei einem ausgeglichenen Spiel dürfte nicht jeden Coach gefallen, erst recht nicht, wenn man beim Versuch scheitert.

Wir haben hier schon in Woche eins einen legitimen Kandidaten für den MVP bei Shaqtin' a Fool.

Rookie der Nacht: Ausar Thompson (Detroit Pistons)

Der Wurf ist natürlich eine riesige Baustelle, aber ansonsten macht Thompson richtig Spaß. In Phasen machte es der Guard gegen LaVine richtig gut und liefert einfach Plays. 9 Zähler, 12 Rebounds und 5 Assists wurden diesmal in 31 Minuten notiert. Thompson ist einfach ein guter Connector, der harte Defense spielt, in Transition Tempo machen kann und auch über Playmaking Skills verfügt.

Hier mal ein Beispiel, wie Thompson den Ball am Laufen hält und seine Mitspieler im Flow der Offense in gute Positionen bringt.

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NBA: Die Spiele der Nacht in der Übersicht

Washington Wizards (1-1) - Memphis Grizzlies (0-3) 113:106 (BOXSCORE)

  • Die Grizzlies verlieren auch ihr drittes Spiel in dieser Saison - diesmal in Washington und brachten gegen die vermutlich schlechteste Defense der NBA gerade einmal 106 Punkte aufs Board. "Es ist nicht schön im Moment", musste auch Head Coach Taylor Jenkins zugeben, der zumindest das dritte Viertel als kleinen Lichtblick hervorhob. Dort verbuchten die Gäste 34 Zähler und trafen gleich acht Dreier, konnten aber die Lücke von 25 Punkten nie schließen.
  • Desmond Bane war mit 26 Punkten Topscorer, auf der Gegenseite war Jordan Poole (27, 8/23) Topscorer, der aber offensichtlich zu viel Zeit mit Stephen Curry verbracht hat. Wenn man sich schon im Wurf zur gegnerischen Bank umdreht, dann sollte das Ding auch sitzen.
  • Es spielte aber keine Rolle, auch weil Corey Kispert von der Bank kommend in Halbzeit eins alle seine 22 Punkte erzielte. Ex-Grizzlies-Guard Tyus Jones legte 14 Zähler und 7 Assists auf.

New Orleans Pelicans (2-0) - New York Knicks (1-2) 96:87 (BOXSCORE)

  • Gerade einmal 12 Zähler gelangen müden Knicks im ersten Viertel in New Orleans, entsprechend wuchs der Vorsprung der Pels schnell auf knapp 20 Punkte an. Brandon Ingram (26, 11/17 FG) versenkte einen Jumper nach dem anderen, Zion Williamson (24, 12/17) war in Ringnähe nicht zu stoppen. Die Pels bleiben ungeschlagen und dieser Sieg war nie wirklich gefährdet, auch wenn New York im dritten Viertel noch einmal etwas aufkam.
  • Jalen Brunson (14, 4/14) blieb nach seiner Gala am Vortag blass, auch Julius Randle (10, 4/15, 12 Rebounds, 8 Turnover) erwischte an alter Wirkungsstätte einen rabenschwarzen Abend. 4:30 Minuten vor dem Ende war die Sache bei +19 für New Orleans durch, danach erzielte die Pels nur noch 2 Zähler, aber auch das war kein Problem mehr.

Detroit Pistons (2-1) - Chicago Bulls (1-2) 118:102 (BOXSCORE)

  • Über die Probleme der Bulls haben wir bereits gesprochen, auf der anderen Seite steht aber auch schon der zweite Sieg für Detroit, bei denen Cade Cunningham (25, 9/19 FG, 10 Assists) sowie Jalen Duren (23, 9/11, 15 Rebounds) ihre gute Frühform noch einmal bestätigten.
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Toronto Raptors (1-2) - Philadelphia 76ers (1-1) 107:114 (BOXSCORE)

  • Erfolgreiche Rückkehr für Nick Nurse nach Toronto, der zudem seinen ersten Sieg als Sixers-Coach einfuhr. Neben den überragenden Maxey und Embiid konnte auch Kelly Oubre Jr. (18) erneut als Sixth Man überzeugen, auch wenn alle sechs Dreier danebengingen. Bei Toronto war Scottie Barnes (24, 11/16) der beste Scorer, während O.G. Anunoby mit Krämpfen fehlte. Lichtblick der Raptors war die Vorstellung von Rookie Gradey Dick (16), der in 28 Minuten vier Dreier versenkte. Toronto traf von draußen bärenstark (17/32), verbuchte aber nur 34 Zähler in der Zone.

Cleveland Cavaliers (1-2) - Indiana Pacers (2-0) 113:125 (BOXSCORE)

  • Hier sollte man nicht allzu viel hineinlesen, die Cavs mussten neben Jarrett Allen auch auf den Backcourt um Darius Garland und Donovan Mitchell (beide Oberschenkel) verzichten, sodass drei Starter abwesend waren. Caris LeVert (31, 12/28, 8 Assists) und Evan Mobley (33, 14 Rebounds) wehrten sich zwar nach Kräften, doch Indiana stellte gleich sechs Spieler, die zweistellig scorten.
  • Vor allem die Bank um Aaron Nesmith (26, 10/16) und T.J. McConnell (8, 8 Assists) machte den Unterschied aus, dazu glänzte Tyrese Haliburton (21, 13 Assists) auf der Eins.

Minnesota Timberwolves (1-1) - Miami Heat (1-2) 106:90 (BOXSCORE)

  • Am Ende ging den Heat ohne Jimmy Butler die Luft aus, Minnesota legte einen 24:4-Lauf im vierten Viertel hin und machte so alles klar. Tyler Herro (22, 8/23) hatte zuvor auf -3 verkürzt, bevor die überragenden Naz Reid (25, 10/14) und Anthony Edwards (19, 7/15, 7 Assists) Miami den Zahn zogen. Reid stand am Ende bei +30 in 28 Minuten, dazu gab es Double-Doubles für Karl-Anthony Towns (12, 10 Boards) und Rudy Gobert (14, 14 Rebounds).

Phoenix Suns (2-1) - Utah Jazz (1-2) 126:104 (BOXSCORE)

  • Diesmal reichte es für Phoenix auch ohne Bradley Beal und Devin Booker, die erneut ausfielen. Die Suns führten gegen Utah mit bis zu 33 Punkten, Kevin Durant musste lediglich elf Würfe nehmen und erzielte trotzdem 26 Punkte (8/11 FG, 9/9 FT). Ähnlich effizient war in Halbzeit eins Eric Gordon, der jeden seiner 21 Zähler (9/14) in den ersten 24 Minuten erzielte.
  • Utah war dagegen komplett chancenlos, aus der Starting Five punkteten nur Lauri Markkanen (19, 5/7 3P) sowie John Collins (11, 10 Rebounds) zweistellig. Vor allem die 19 Turnover waren ein Problem, die Suns münzten dies in 30 Punkte um.
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