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NBA Playoffs: Stephen Curry bricht Rekord mit 50 Punkten in Spiel 7! Golden State Warriors dominieren Sacramento Kings

Von Ruben Martin
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© getty

Stephen Curry zeigte die vielleicht beste Leistung jemals in einem Spiel 7 der Playoffs mit 50 Punkten und führte die Golden State Warriors gemeinsam mit einem überragenden Kevon Looney zum 120:100-Kantersieg gegen die Sacramento Kings.

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Die Warriors treffen in der zweiten Runde der Playoffs auf die Los Angeles Lakers, beginnend am Dienstag. Das garantierte Curry mit einem neuen Rekord von 50 Zählern in einem Spiel 7! Den vorherigen Bestwert (48) hatte Kevin Durant 2021 gegen die Milwaukee Bucks aufgestellt.

Curry brillierte mit 20 Treffern bei 38 Würfen aus dem Feld, so viele Versuche hatte er in seiner Karriere noch nie genommen. Er traf 7/18 Triples, holte 8 Rebounds und spielte 6 Assists, bei nur einem einzigen Turnover! Ohne Currys 20 Zähler in der ersten Halbzeit hätten die Kings vermutlich deutlich höher geführt zur Pause, so waren es nur 2 Punkte.

In einem wilden dritten Viertel voller Offensiv-Rebounds aber auch vergebener Freiwürfe und Layups der Warriors erspielten sich die Gäste die Führung und zogen im vierten Viertel dann rasant davon, den Kings schienen spätestens dann die Kräfte auszugehen.

Schon im dritten Abschnitt wirkten die Warriors mental schon auf einem Level, bei dem Sacramento nicht mithalten konnte. Golden State holte 13 Abpraller am gegnerischen Ring in diesen 12 Minuten, wofür allen voran Kevon Looney sorgte.

NBA Playoffs: Kevon Looney dominiert Sabonis

Der Center der Warriors dominierte Domantas Sabonis und die Kings nach allen Regeln der Kunst und schnappte sich 7 seiner insgesamt 10 Offensivrebounds im dritten Viertel. Insgesamt hatte er am Ende 11 Punkte (4/5 FG), 21 Rebounds und 4 Assists auf dem Konto.

Sabonis machte offensiv eine gute Partie mit 22 Zählern (10/16 FG), 8 Rebounds und 7 Assists, war damit jedoch einer von wenigen Kings. De'Aaron Fox traf nur 5/19 aus dem Feld (3/10 3P) und leistete sich 5 Turnover bei 6 Assists, Harrison Barnes (4 in 13 Minuten) und Kevin Huerter (7, 2/9 FG) waren keine Faktoren.

Terence Davis (4/10 3P) und Malik Monk beteiligten sich mit zwar mit jeweils 14 Punkten von der Bank kommend, Monk traf jedoch nur 4/14 aus dem Feld. Auch bei den Warriors waren lange nicht alle Spieler in Höchstform, sonst wäre das Spiel wohl schon früher entschieden worden. Klay Thompson (16) traf nur 4/19 seiner Würfe, Andrew Wiggins (17) war mit 5/16 nur wenig besser.

Draymond Green (8, 6 Rebounds, 8 Assists, 2 Steals) war wie gewohnt deutlich wertvoller, als der Boxscore jemals zeigen könnte. Die Reservisten der Warriors spielten kaum eine nennenswerte Rolle und hatten sogar allesamt eine negative Plus/Minus-Wertung.

NBA Playoffs: Warriors drehen Spiel im dritten Viertel

Beide Teams brauchten nicht lange, um voll konzentriert und auf höchstem Niveau im Spiel anzukommen, so war direkt von Beginn an beste Playoff-Atmosphäre in Sacramento. Die Kings führten nach einem ersten Viertel mit vielen Führungswechseln mit 31:30, sie leisten sich nur einen Turnover.

Auch im zweiten Abschnitt setzte sich kein Team auch nur kurzzeitig ab, die größte Führung betrug fünf Punkte. Abgesehen von Curry (20 Punkte in erster Halbzeit) waren die Starting Guards nicht sehr erfolgreich im Abschluss, an starker Offensive fehlte es dennoch nicht.

Interessant war auch zu beobachten, dass die Warriors wohl aus Respekt vor der Gefahr der Kings im Fastbreak oft das Tempo herausnahmen, obwohl sie das Spiel selber schnell machen hätten können. Das hätte gegen die meisten anderen Teams vermutlich anders ausgesehen. Sacramento ging mit einer Führung von 58:56 in die Pause.

Der erste Schlüsselmoment im dritten Viertel kam nach vier Minuten, als die Warriors in einem Angriff gleich drei Offensiv-Rebounds holten, bevor Curry nach einem wilden Abpraller einen noch wilderen Wurf unterbrachte und damit auf +7 stellte. Die Kings nahmen eine Auszeit und fingen sich defensiv, dann foulte Fox zum vierten Mal und brachte die Warriors früh in den Bonus.

NBA Playoffs: Curry trifft aus allen Lagen

Die Kings holten aufgrund kalter Offense erstmal nicht auf. Wiggins vergab in dieser Phase seinen vierten von fünf Freiwürfen sowie einen offenen Layup nach einem weiteren Offensivrebound. Die Warriors schnappten sich dennoch die bis dahin größte Führung der Partie mit +12, knapp 3:30 Minuten vor Schluss des Abschnitts.

Sacramento holte etwas auf, bis Thompson mit einem 4-Point-Play in letzter Sekunde des Viertels wieder auf +10 stellte. Curry versenkte knapp acht Minuten vor Schluss einen sehr langen Dreier, der auf +17 stellte und sich wie der vorzeitige Todesstoß anfühlte. Erstmals am Abend sorgten die Fans der Kings nicht mehr für ohrenbetäubenden Lärm.

Curry legte knapp 90 Sekunden noch einen drauf mit einem Floater von nur etwa einem Schritt innerhalb der Dreierlinie. Wieder nach einem Offensiv-Rebound! Die Kings hatten nichts mehr entgegenzusetzen.

Die wichtigsten Statistiken

Sacramento Kings (W3) - Golden State Warriors (W6) 100:120 (BOXSCORE), Serie: 3-4

  • Die Warriors schnappten sich 13 ihrer 18 Offensivrebounds im dritten Viertel, so viel wie kein anderes Team in einem einzigen Abschnitt der gesamten Saison. Kevon Looney sammelte zum dritten Mal in dieser Serie mindestens 20 Abpraller in einem Spiel und insgesamt 106 Rebounds. Das schaffte seit DeAndre Jordan im Jahr 2014 mit ebenfalls 106 für die Clippers gegen die Warriors kein Spieler mehr.
  • In einem sonst sehr guten Spiel 7 zeigten beide Teams Nerven an der Freiwurflinie, davon waren auch die sonst sehr sicheren Schützen nicht ausgenommen. Vielleicht auch wegen des Lärms im Golden 1 Center verwarf sogar Curry im zweiten Viertel zwei Freiwürfe am Stück. "Dafür kaufe ich euch Chick-Fil-A!", rief Mike Breen im US-Kommentar ungläubig: "Das habe ich noch nie gesehen." Laut Stathead war es zumindest in dieser Saison das erste vergebene Paar an Freiwürfen von Curry, Thompson verwarf zum zweiten Mal während dieser Spielzeit ein Paar. Mit 11 vergebenen Freiwürfen markierten die Warriors ihren schlechtesten Wert der Saison.
  • Curry zog durch seine Punkte-Explosion vorbei an John Havlicek (3776 Punkte) und steht nun auf dem 13. Rang der erfolgreichsten Playoff-Scorer aller Zeiten. 50 Punkte sind Currys neuer Bestwert in seiner Playoff-Karriere.
  • Seit Steve Kerrs Ankunft haben die Warriors 19 Playoff-Serien im Westen gespielt, und keine einzige verloren! Golden State musste zum ersten Mal seit 2018 in ein Spiel 7, damals besiegten sie die Rockets mit 101:92 in der zweiten Runde.

Der Top des Spiels: Stephen Curry

In einem anderen Spiel könnte hier problemlos Kevon Looney stehen, doch Curry spielte schlicht auf einem anderen Level als die restlichen 22 eingesetzten Spieler. Allein seine gesprinteten Kilometer im Alter von 35 Jahren waren mal wieder unglaublich, dazu kamen jede Menge wilde Treffer und keine Minute, in der Curry auf dem Feld stand und nicht überragend agierte.

Der Flop des Spiels: De'Aaron Fox

Die Kings haben mehrere Kandidaten, doch hier muss leider De'Aaron Fox genannt werden. Während er die ganze Saison über in großen Spielen und großen Momenten zugleich überragte, ist er mit der Leistung im größten Spiel seiner Karriere sicher nicht zufrieden. Neben seinem fehlenden Wurferfolg fand Fox auch keinen anderen Weg, seinem Team großartig zu helfen. Mit einem frühen vierten Foul im dritten Viertel machte er es sich wohl noch extra schwierig.

NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Kings vs. Warriors

KategorieKingsWarriors
PunkteDomantas Sabonis (22)Stephen Curry (50)
ReboundsMonk/Huerter (9)Kevon Looney (21)
AssistsDomantas Sabonis (7)Draymond Green (8)
StealsKeegan Murray (2)Draymond Green (2)
BlocksSabonis/Huerter (2)Gary Payton II (4)
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