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NBA: Los Angeles Lakers kommen in Philadelphia unter die Räder - Sixers trotzen One-Man-Show Anthony Davis

Von Philipp Jakob
Joel Embiid und Anthony Davis lieferten sich in Halbzeit eins zwischen den Sixers und Lakers ein packendes Privatduell.
© getty

Klare Angelegenheit in Philadelphia: Ohne den verletzten LeBron James haben die Lakers eine deutliche Pleite kassiert. Beim 87:105 wehrt sich Anthony Davis mit einer One-Man-Show, doch Joel Embiid und die Sixers sind zu stark.

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Philadelphia 76ers (29-19) - Los Angeles Lakers (24-25) 105:87 (BOXSCORE)

Erst wenige Stunden vor Tip-Off wurde bekannt, dass LeBron James aufgrund von Problemen am linken Knie nicht auflaufen kann. So musste Anthony Davis in seinem zweiten Spiel nach seinem Comeback die Lakers schultern und AD machte mit 31 Punkten (14/21 FG), 12 Rebounds sowie 4 Blocks ein starkes Spiel - vor allem in Halbzeit eins.

Bis zum Seitenwechsel hielt L.A. dank der Braue noch relativ gut mit, anschließend stotterte der Motor der Gäste aber gewaltig. Davis bekam insgesamt zu wenig Unterstützung, nur Russell Westbrook (20, 3 Assists und 6 Turnover, 9/15 FG) und Malik Monk (11, 3/13 FG) knackten überhaupt die Double Digits.

Bei den Hausherren verteilte sich das Scoring ausgeglichener. Joel Embiid hatte zwar verglichen mit seinen vorherigen Auftritten eine "Off-Night", legte aber dennoch eine starke Statline von 26 Punkten (9/20 FG, 0/5 Dreier), 9 Rebounds und 7 Assists auf. Tobias Harris steuerte 23 Zähler bei, Tyrese Maxey (10 Assists) und Georges Niang erzielten jeweils 14 Punkte.

"Um MVP zu werden, muss man Spiele gewinnen, nur darauf liegt mein Fokus", erklärte Embiid, der in den vergangenen Wochen im MVP-Rennen gewaltig Boden gutgemacht hat. "Wir müssen so weitermachen wie zuletzt, wir spielen gerade großartigen Basketball." Die Sixers haben 13 der vergangenen 16 Spiele gewonnen.

Ohne LeBron rückte Monk in die Starting Five der Lakers neben Davis, Westbrook, Avery Bradley und Stanley Johnson. Schon in den Anfangsminuten kristallisierte sich allerdings heraus, dass L.A. auf ein Monster-Spiel von AD angewiesen sein wird - und die Braue lieferte ab.

Von Beginn an lieferten sich Davis und Embiid ein hochklassiges Privatduell. Der Sixers-Center legte per Dunk sowie starkem Drive los, AD brachte sein gegenüber aufs Poster. Beide Seiten lieferten früh Highlight-Plays, es dauerte aber eine Weile, bis sich ein Team einen bedeutenden Vorteil erspielte. 3 Dreier von Danny Green und Niang brachten Philly auf 10 Zähler weg, so ging es auch in den zweiten Durchgang (32:22).

Sixers setzen sich ab - Melo legt sich mit Fan an

Sowohl Davis (Handgelenk) als auch Westbrook (Knöchel) waren früh angeschlagen, beide konnten aber weitermachen. Vor allem der Big schien keineswegs geschwächt, wie unter anderem ein krachender Alley-Oop unter Beweis stellte. Davis stand bereits zur Halbzeitpause bei 23 Punkten, er war es, der die Gäste in Schlagdistanz hielt (48:54).

Nach dem Seitenwechsel bekam Philadelphia aber AD besser in den Griff und schon hatte die Lakers-Offense enorme Probleme. L.A. versenkte im dritten Durchgang nur 33,3 Prozent der Feldwurfversuche, auf der Gegenseite setzte Maxey nun gute Akzente (10 Punkte im dritten Durchgang), Embiid lebte an der Freiwurflinie. So erhöhten die Hausherren nach und nach ihr Polster, bis es schließlich auf 22 Zähler anwuchs.

Immerhin bewiesen die Lakers Moral, mit einem 10:2-Start in den Schlussabschnitt ließen sie nochmal so etwas wie Spannung aufkommen. Allerdings ließ das Team aus Hollywood auch mehrere Möglichkeiten von Downtown liegen, um weiter zu verkürzen - dieses Problem begleitete L.A. das komplette Spiel über. Schwache 20,7 Prozent aus der Distanz (6/29) waren einfach zu wenig, Philly versenkte mehr als doppelt so viele Dreier (13/35, 37,1 Prozent).

Mitte des vierten Viertels lieferte sich Carmelo Anthony (9) ein Wortgefecht mit mehreren Sixers-Fans, die anschließend der Halle verwiesen wurden. Lakers-Coach Frank Vogel nannte das Verhalten der Fans "inakzeptabel", sie sollen Melo mehrfach abfällig als "Boy" bezeichnet haben. Sportlich gesehen hatten die Sixers da bereits wieder die Kontrolle übernommen. Embiid oder auch Harris trafen in Double-Teams meistens die richtige Entscheidung und bedienten die freien Mitspieler. Der Vorsprung wuchs erneut auf 20 Punkte an und die Partie war entschieden.