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NBA: Los Angeles Lakers blamieren sich gegen OKC Thunder - L.A. verliert trotz Triple-Double von Russell Westbrook

Von Philipp Jakob
Russell Westbrook und die Los Angeles Lakers haben eine blamable Pleite in Oklahoma City kassiert.
© getty

Bitterer Abend für die Los Angeles Lakers! Ohne LeBron James hat die Traditionsfranchise in Oklahoma City eine 123:115-Pleite kassiert. Die Thunder feiern nach einem historischen Comeback den ersten Saisonsieg, Los Angeles muss nach einem irren Finish eine Blamage einstecken.

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Oklahoma City Thunder (1-4) - Los Angeles Lakers (2-3) 123:115 (BOXSCORE)

Russell Westbrook erhielt einen frenetischen Empfang bei seiner Rückkehr an alte Wirkungsstätte, doch sein Abgang war besonders bitter: Wenige Sekunden vor Schluss wurde er von den Referees des Feldes verwiesen, während auf den Rängen in OKC Party-Stimmung ausbrach.

Die Fans bekamen einen historischen Abend geboten, das auf dem Papier schwächste Team der Western Confernce stellte den Rekord für das größte Comeback der Franchise-Geschichte ein. Im zweiten Viertel sahen die Gäste aus Hollywood mit einem 26-Punkte-Vorsprung im Rücken bereits wie der sichere Sieger aus, bevor die Thunder zurückstürmten. Laut ESPN Stats & Info ist dies gleichzeitig die höchste verschenkte Führung der Lakers in den vergangenen 25 Jahren.

"Das ist ein Spiel, das wir definitiv gewinnen müssen", sagte Anthony Davis. "Da sollte kein Zweifel dran bestehen. Aber wir lernen daraus und blicken nach vorne." Bei den Thunder herrschte hingegen gute Laune. "Wir wussten, dass es irgendwann passieren würde", sagte Shai Gilgeous-Alexander über den ersten Saisonsieg. "Diese Gruppe möchte dazulernen und gewinnen."

Russell Westbrook über Rauswurf: "Das Spiel war entschieden"

Shai Gilgeous-Alexander führte sein Team mit 27 Punkten an (5/11 Dreier, dazu 9 Rebounds und 5 Assists), doch die gesamte Starting Five lieferte ab. Rookie Josh Giddey markierte 18 Zähler und 10 Vorlagen, Darius Bazley (20), Lu Dort (17) und Derrick Favors (15) kamen ebenfalls auf eine zweistellige Punkteausbeute, genau wie Isaiah Roby (13) von der Bank.

Bei den Lakers, die erneut auf LeBron James (Knöchel) verzichten mussten, war Anthony Davis mit 30 Punkten noch bester Scorer. Im vierten Viertel war von ihm allerdings wie von den meisten seiner Teamkollegen nicht mehr viel zu sehen, auch Carmelo Anthony (13, 1/8 Dreier) erwischte keinen guten Tag.

Westbrook legte zwar das erste Triple-Double in Purple and Gold auf (20 Punkte, 14 Rebounds und 13 Assists bei 8/20 FG), leistete sich aber auch 10 Ballverluste. Sein Rauswurf kam 1,5 Sekunden vor dem Ende, weil er sich über einen Dunk in der letzten Sekunde von Bazley, der nach einem Steal auch die Uhr hätte herunterlaufen lassen können, beschwert hatte.

"Wir sind hier Oldschool", sagte Westbrook über die Bazley-Aktion. "Im Basketball gibt es einige Dinge, die man einfach nicht macht. Manches ist einfach nicht sportlich. Das Spiel war schon entschieden und mir hat das nicht gefallen. So einfach ist das."

Los Angeles Lakers: Dominanter Start, blamabler Einbruch

Eigentlich hatten die Lakers von Beginn an alles unter Kontrolle. Es fielen die Dreier der Rollenspieler und selbst Westbrook traf aus der Distanz. AD, der vor der Partie aufgrund von Knieproblemen als fraglich gelistet wurde, dominierte das erste Viertel mit 12 Zählern und die Lakers entschieden diesen Abschnitt mit 41:19 für sich.

Im zweiten Durchgang wuchs der Vorsprung auf bis zu 26 Zähler an, zur Halbzeit lag L.A. mit 72:56 in Front, das Spiel schien eigentlich entschieden. Doch die jungen Thunder hatten andere Pläne. Shai trieb das Comeback der Hausherren mit 17 Zählern im dritten Viertel an, OKC versenkte 8 Triples in diesem Durchgang, 4 davon kamen aus den Händen von Gilgeous-Alexander.

Sein letzter, ein irrer Dreier aus der Not heraus mit dem Buzzer trotz guter Defense von Westbrook, bescherte den Thunder sogar wieder die Führung (97:95). Im Schlussabschnitt setzte sich dieser Trend fort. OKC startete einen 11:3-Lauf und übernahm die Kontrolle, der Lakers-Offense fehlte es an Struktur und Wurfglück (5 Turnover, 32 Prozent aus dem Feld im letzten Durchgang).

Los Angeles Lakers lassen Chance auf Ausgleich liegen

Die Lakers blieben knapp drei Minuten vor dem Ende jedoch mit dem ersten und einzigen Melo-Dreier des Abends in Schlagdistanz (-4) und profitierten in der Folge von mehreren umstrittenen Foul-Calls sowie Offensiv-Rebounds. Los Angeles war wieder auf 1 Zähler dran, bevor OKC mit einem starken Giddey/Favors-Pick'n'Roll antwortete - 3-Punkte-Führung für die Thunder 30 Sekunden vor dem Ende.

Im nächsten Lakers-Angriff ließ die Defense Westbrook weit offen an der Dreierlinie stehen, der setzte seinen Pull-Up an den Ring. Doch nun wurde es wild: Die Thunder kamen nicht aus der eigenen Hälfte raus, die Refs pfiffen eine 8-Seconds-Violation. Malik Monk bekam den Ball serviert und warf einen Airball, OKC leistete sich einen Fehlpass beim Inbounds-Play, Melo bekam den Ball an der Dreierlinie - und wieder Airball! Letztlich sorgte OKC von der Freiwurflinie und mit Bazleys finalem Dunk für das Endergebnis und den ersten Sieg nach zuvor vier Niederlagen.