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NBA - Rajon Rondo bei den L.A. Clippers: Warum Playoff Rondo das fehlende Puzzleteil sein kann

Rajon Rondo könnte zum Schlüsselfaktor für die Los Angeles Clippers werden.
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Die Los Angeles Clippers haben mit der Verpflichtung von Rajon Rondo kurz vor der Trade-Deadline für Aufsehen und bei vielen Fans für Ärger gesorgt. Kann der Veteran seine derzeitigen Leistungen aufrechterhalten, könnte er jedoch der entscheidende Baustein für die Clippers im Kampf um die langersehnte Championship sein.

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25. März, 17.30 Uhr Ortszeit, Los Angeles. Der Aufschrei unter den Clippers-Fans ist groß. Wie konnte das Front Office nur Fan- und Kabinenliebling Lou Williams (Spitzname: Sweet Lou - aus Gründen) so kurz vor der Trade-Deadline wegschicken? Für einen Rajon Rondo, der mit seinen 35 Jahren seinen Zenit schon längst überschritten hat? Sollte das etwa der dringend benötigte Point Guard sein, der diese Mannschaft endlich zur Championship führen soll?

Alles zunächst berechtigte Fragen. Schließlich spielte dieser Rajon Rondo die wohl schlechteste Saison seiner Karriere bei den Atlanta Hawks (3,9 Punkte, 3,5 Assists in 14,9 Minuten) und machte mehr als einmal den Eindruck, als wäre Gevatter Zeit ihm endgültig zu nahegekommen. Aber falsch gedacht!

Rund vier Wochen später wird Rondo in L.A. als das fehlende Puzzleteil zum Gewinn der Championship gefeiert und Williams scheint schon fast vergessen. Aber wie konnte das passieren?

Lou Williams wurde für Rajon Rondo zu den Atlanta Hawks getradet.
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Lou Williams wurde für Rajon Rondo zu den Atlanta Hawks getradet.

Rajon Rondo bei den Clippers: Erinnerungen an Paul werden wach

"Playoff Rondo gibt es wirklich", schwärmte President of Basketball Operations Lawrence Frank kurz nach dem Trade und machte damit die Intention hinter der Verpflichtung deutlich. Rondo soll mit seiner Führungskraft und seiner Erfahrung den großen Titel-Traum endlich erfüllen. Wie das funktionieren soll, zeigte Rondo seit seinem Debüt am 4. April (ausgerechnet gegen die Lakers) eindrucksvoll.

Das Net-Rating mit Rondo auf dem Feld beträgt bis dato absurde +26,4 (!), bedeutet, auf 100 Ballbesitze gerechnet, sind die Clippers um 26,4 Punkte besser als ihre Gegner. Zum Vergleich: Der Ligaführende Mike Conley Jr. kommt gerade einmal auf 15,4.

Natürlich ist dies mit Vorsicht zu genießen. 8 Spiele (davon 7 siegreich) lief der Point Guard bisher erst für die Clips auf, weshalb die Aussagekraft der Statistik begrenzt ist. Allerdings gilt hier die alte Binsenweisheit: "The Trend is your Friend." Und der Trend ist aus Clippers-Sicht absolut vielversprechend.

Rondo ist keine Mikrowolle wie Lou Will, dafür eben aber ein klassischer Pass-First Guard, der eine unheimliche Übersicht gepaart mit einem enormen Basketball-IQ besitzt. In der Praxis bedeutet das, dass die Clippers seit seiner Ankunft als Team fast 3 Assists mehr pro Spiel (24,1 zu 27,8) verzeichnen.

Dabei weist Rondo eine Assist Percentage von 36,7 Prozent auf, bedeutet, er assistiert in seiner Zeit auf dem Feld bei 36,7 Prozent aller Treffern seiner Teamkollegen. Welcher Clipper zuletzt einen solchen Wert aufwies? Kein Geringerer als Point God (und Rondo-Intimfeind) Chris Paul 2016-17 (44,4 Prozent).

Rajon Rondos Statistiken bei den L.A. Clippers

SpielePunkteReboundsAssistsFeldwurfquoteDreierquoteNet-RatingMinuten
86,42,05,046,3 Prozent43,8 Prozent+26,418,0

Rondo bei den Clippers: "Championship oder Bust"

An besagtem 4. April machte Rondo seinem neuen Klub auch direkt eine Ansage, wohin es in dieser Saison gehen soll. "Was ich liebe, ist dieser Druck. Es heißt entweder Championship oder Bust", sagte der 35-Jährige, der in der vergangenen Saison mit den Lakers und 2008 mit den Boston Celtics den begehrten Ring gewann, gegenüber ESPN.

Dabei soll er den Clippers neben seinem Playmaking genau das bringen, was ihn beim Championship-Run der Lakers so wertvoll gemacht hat. Massig Playoff-Erfahrung, Coaching- und Leadership-Qualitäten sowie (im Gegensatz zu Williams) vernünftige Defense.

Bei all dem Glanz, den Sweet Lou in der Regular Season regelmäßig für die Clippers versprühte, war er in den Playoffs beinahe nie ein Faktor. Zu schwerwiegend ist seine eklatante Schwäche in der Defensive, die in langen Serien von Teams nahtlos ausgenutzt wurde.

Rondo hilft den Clippers auch defensiv

Da ist das viermalige All-Defensive-Team-Mitglied Rondo schon ein anderes Kaliber, auch wenn seine letzte Teilnahme fast zehn Jahre her ist. Um mal wieder die (noch) nicht sehr aussagekräftige Statistik zu bemühen; mit Rondo auf dem Feld legen die Clippers ein Defensiv-Rating von 90,4 hin, mit Williams lag sie in 42 Spiele im Durchschnitt bei 110,3. Zufall? Wohl kaum.

Wenn Rondo dann auch noch seine derzeit 46,3 Prozent aus dem Feld (bei 5,1 Versuchen) und 43,8 Prozent von Downtown (bei 2,0 Versuchen) einigermaßen halten kann, bleibt ihm noch mehr Platz für seine messerscharfen Zuspiele. Die Folge: Crunchtime-Minuten wie zuletzt beim Statement-Sieg gegen die Suns.

Rondo bei den Clippers: Das "fehlende Teil"

Und auch innerhalb der Mannschaft ist der Veteran in kürzester Zeit zu einem der Führungsspieler avanciert und genießt ein hohes Ansehen. Auch bei George, der durch die Addition des Playmakers deutlich entlastet wird und sich auf seine große Scoring-Stärke fokussieren kann.

"Du siehst einfach, wie er die Spielzüge vor Augen hat", sagte PG zuletzt. "Es macht das Spiel einfacher, wenn wir ihm den Ball geben und ihn kreieren lassen, sodass Kawhi und ich das nicht ganz so oft übernehmen müssen."

Patrick Patterson sieht in Rondo gar den entscheidenden Schlüssel für den letztendlichen Erfolg. "Er ist ein Veteran, er hat Championships gewonnen, er war Teil von Teams, die das Zeug zur Championship hatten. Er kennt den Basketball in- und auswendig", sagte er. "Es fühlt sich an, als wäre er das große fehlende Teil zum Erfolg, den wir brauchen und den wir wollen."

Noch ist es früh, aber die ersten paar Wochen nach dem Trade hätten aus Sicht der Clippers kaum besser laufen können. Insofern war das Ganze den Ärger vielleicht doch wert.