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NBA Playoffs: Dennis Schröder führt OKC Thunder trotz 15-Punkte-Rückstand zum Serienausgleich gegen Houston Rockets

Von Philipp Schmidt
Dennis Schröder führte die Thunder zum 2-2 in der Serie gegen die Houston Rockets.
© getty

Die Oklahoma City Thunder haben sich in einem Krimi mit 117:114 gegen die Houston Rockets durchgesetzt und die Serie ausgeglichen (hier geht es zu den Höhepunkten der Partie). Nachdem die Rockets zwischenzeitlich aus der Distanz heiß liefen, schlug OKC zurück und konnte sich insbesondere bei Dennis Schröder bedanken, der einen weiteren Sahnetag erwischte und einen persönlichen Playoff-Rekord aufstellte.

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Schröder beendete das Spiel mit 30 Punkten (10/16 FG, 4/7 3FG) in 31 Minuten von der Bank - ein neues Playoff-Career-High (hier gibt es alle Highlights von DS17). Auch Chris Paul (26, 10/19 FG) und Shai Gilgeous-Alexander (18, 12 Rebounds, 6 Assists) zeigten gute Leistungen für die Thunder, während Danilo Gallinari (9, 3/10 FG) blass blieb. Die Thunder dominierten die Zone und erzielten dort 46 Punkte, die Rockets nur 34.

Bei den Rockets legte James Harden einen erneut beeindruckenden Auftritt hin, insbesondere die erste Halbzeit (19 Punkte) war richtig stark. Am Ende standen 32 Punkte (11/25 FG), 15 Assists, 8 Rebounds und 4 Steals auf dem Scoreboard (hier geht es zu seinen Highlights). Unterstützung kam in erster Linie von Eric Gordon (23, 8/15 FG). P.J. Tucker kam auf ein Double-Double (11 und 11), Danuel House traf 4 seiner 10 Dreier für 21 Punkte und erkämpfte sich auch zahlreiche Zähler unter dem Korb (8/15 FG).

Stevens Adams (12 Punkte, 8 Rebounds) galt vor dem Spiel aufgrund von Knieproblemen als fraglich, konnte jedoch mitwirken. Das Comeback von Russell Westbrook (Quadrizeps) ist weiter nicht absehbar. Somit gab es weder bei den Rockets noch bei OKC Änderungen in den Startformationen.

Die Thunder starteten stürmisch in die Partie und versenkten ihre ersten drei Versuche aus der Distanz für eine 11:3-Führung. Auch Harden war früh doppelt vom Perimeter erfolgreich und glich wieder aus. Auf beiden Seiten lief der Ball gut, es öffneten sich große Räume und die Abschlüsse waren hochprozentig. Der eingewechselte Schröder fügte sich nahtlos ein, da Harden bereits 15 Punkte (5/6 FG) nach 12 Minuten auf dem Konto hatten, führten die Rockets knapp mit 37:35.

Thunder kontern Dreierregen der Rockets

Ben McLemore traf Schröder nach der Unterbrechung bei einem Drive am Kopf und kassierte dafür ein Flagrant Foul. Auch in der Folge belebte Schröder das Thunder-Spiel und setzte seine Athletik gewinnbringend ein. Die Partie verlief wie erwartet: OKC dominierte die Zone, Houston ballerte munter aus der Distanz drauf. Den Thunder gelang es, mit einem 7:2-Lauf in die Halbzeitpause zu gehen. 60:60.

Nachdem bei den Rockets im zweiten Durchgang nur ein Triple fiel, waren es nach der Pause bereits 5 nach gerade einmal drei Minuten. OKC gelang es vorerst nicht zu kontern, neben aggressiver Rockets-Defense ließen die Thunder auch offene Jumper liegen. Die ersten acht Würfe vom Perimeter saßen, die Folge war eine 15-Punkte-Führung.

Auf der Gegenseite musste OKC zwölf Fehlwürfe lang warten, ehe Darius Bazley wieder traf. Aber: Dank guter Aktionen von Paul, einiger Stops und einem Buzzerbeater von Schröder stand es nach drei Vierteln tatsächlich 92:93 aus Thunder-Sicht. Es war die Folge eines 21:7-Runs.

Und mit einem Layup nach wenigen Sekunden im Schlussviertel hatte Schröder die Partie auch schon gedreht. Es entwickelte sich ein Krimi, in dem beide Seiten einige Chancen vergaben und sich Fehler erlaubten - unter anderem Harden warf den Ball weg. OKC setzte nach einem vermeintlichen Gordon-Foul erfolgreich seine Challenge ein, ein Harden-Korbleger stellte auf 106:105. Nach einem Jumper von Paul traf Schröder einen weiteren schweren Layup, Tucker vergab seinen Lieblingsdreier aus der Ecke, Paul brachte das Spiel an der Linie nach Hause.

Die wichtigsten Statistiken

Oklahoma City Thunder (5) vs. Houston Rockets (4) 117:114 (BOXSCORE), Serie: 2-2

  • James Harden legte in Spiel 3 zwar starke 38 Punkte auf, strauchelte aber aus der Distanz: Auch dank guter Defense von Luguentz Dort waren es in den Spielen 2 und 3 nur 5/24 Dreier. In Spiel 4 lief es besser: Die Versuche eins und zwei saßen, zur Halbzeit waren es 3 von 5. Am Ende waren es immerhin noch 6/15.
  • Das Auftaktviertel verlief ganz nach dem Geschmack von Fans gepflegter Offensive. Insbesondere aus dem Dreierland waren beide Franchises heiß und hatten gemeinsam bereits 15 Distanzwürfe bei überragenden Quoten versenkt. Im zweiten Viertel ging es steil bergab: 1/9 von den Thunder standen nur marginal bessere 2/9 von den Rockets gegenüber.
  • Die Rockets starteten mit 8 erfolgreichen Dreiern in die zweite Halbzeit, es folgten allerdings nur noch 5 Treffer bei 26 Versuchen. Insgesamt nahm Houston 58 Dreier, von denen immerhin noch gute 39,7 Prozent ihr Ziel fanden (23). In dieser Hinsicht konnte OKC nicht mithalten (11/32, 34,4 Prozent). Die 58 versuchten Dreier stellen einen Playoff-Rekord dar. Dagegen nahm Houston nur 33 Würfe aus dem Zweierland.
  • Trotz den gewohnten Größennachteilen gestalteten die Rockets das Duell an den Brettern verhältnismäßig ausgeglichen (40:46): Neben den wie gewohnt einsatzfreudigen Tucker (11) und House (6) tat sich auch Harden hervor (8 Rebounds).
  • Die Thunder gingen mit einem Clutch-Record (Abstand von 5 Punkten oder weniger innerhalb der letzten fünf Minuten) von 30-15 in die Partie - dem besten der Liga. Auch diese Begegnung zählte zur Clutch-Bilanz - und OKC baute seine imposante Statistik aus.

OKC Thunder vs. Houston Rockets: Die Stimmen

Dennis Schröder (Oklahoma City Thunder): "Wir werden auch nach dem Sieg bescheiden bleiben. Spiel 5 wird ein großes Spiel. Wir müssen bereit sein."

James Harden (Houston Rockets): "Teams werden immer einen Lauf starten, aber es war die Art und Weise, wie sie ihre Läufe hatten. Wir haben in der Offense nicht unsere Würfe bekommen und defensiv haben wir uns nicht an unsere Prinzipien gehalten. Das war ein Desaster an beiden Ende des Courts."

Der Star des Spiels: Dennis Schröder

Schröder legte nach 29 Punkten in Spiel 3 eine weitere Gala hin. Nach acht Minuten Einsatzzeit hatte er bereits 15 Punkte verbucht. Der Dreier fiel, mit seinen Drives sezierte er die Abwehr und schaffte Raum für die Schützen in den Ecken, auch wenn er nur drei direkte Assists spielte. In der Folge kühlte er zwar etwas ab, was sich unter anderem in einem wilden Airball kurz vor der Pause zeigte, spätestens ab dem dritten Viertel war er allerdings wieder voll zur Stelle - und auch in der Crunch-Time.

Der Flop des Spiels: Die Bank der Rockets

Dass Rockets-Coach Mike D'Antoni in den Playoffs auf sein Acht-Mann-Lineup vertraut, ist nichts Neues. Dann allerdings kann er es sich nicht erlauben, wenn zwei der drei Reservisten ein Totalausfall sind. Ben McLemore kam in acht Minuten auf 3 Punkte, Austin Rivers blieb in 15 Minuten bei 0 Zählern. Lediglich Jeff Green (10 Punkte, 5 Rebounds) leistete seinen Beitrag.

Die Szene des Spiels

Mehrfach kämpfte sich OKC zurück, besonders eindrucksvoll im dritten Viertel. Den 21:7-Run schloss Schröder ab, in dem mit dem Buzzer zum Viertelende einen tiefen Dreier versenkte. Weiteres Fast-Highlight: Mitte des ersten Viertels spielten die Thunder ganz starke Defense gegen Harden und stahlen ihm durch Teamwork von Paul und Adams den Ball. Im Fastbreak folgte das Alley-Oop-Anspiel von CP3 auf SGA, sein Dunk landete allerdings nur auf dem Ring.

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